Letzte Woche war ich im Wallis. Geplant war eigentlich das Weissmies als Eingehtour und dann ein Überschreitung von Fletschhorn und Lagginhorn zu machen … Wetter hat uns aber einen dicken Strich durch die Rechnung gemacht. Nicht das ihr denkt, ich schaue mir vor so einer Tour nicht den Wetterbericht an, wir wussten, dass es nicht optimal sonnig werden würde, war aber letztlich noch eine Ecke schlechter als vorhergesagt. Start am Mittwoch, Anfahrt nach Saas Almagell. Von dort sind wir zur Almageller Hütte aufgestiegen, da war das Wetter noch ganz ok, die Vorhersage für Donnerstag aber sehr durchwachsen. Ausgemacht war Wecken um 4.00 Uhr, der Hüttenwirt hat aber gemeint, wenn es Regnet weckt er nicht. Hat es also nicht, Wecken um 4, saumüde wie immer sind wir dann nach schnellem Frühstück losmarschiert. Außer uns sind nur wenige Leute gestartet, von denen auch nur 3 den Gipfel über den Süd-Ost Grat machen wollten. [attachment=3]IMG_0362_web.jpg[/attachment] Mit dieser 3er Seilschaft sind wir die ersten 600 hm zusammen bis zum Start des eigentlichen Gipfelgrates zusammen gelaufen. Ab halb 6 hat es durchgängig geschneit. Am Start des Grates entscheiden die anderen umzudrehen, wir nicht. Es hat zwar geschneit, aber es gab keine größere Gewittergefahr. Außerdem war die Orientierung hier noch einfach und wir waren sicher und schnell unterwegs. [attachment=2]IMG_0366_web.jpg[/attachment] [attachment=1]IMG_0367_web.jpg[/attachment] Das blieb auch so und wir erreichten in der üblichen Zeit den Gipfel (4017m). Nur die Hände waren durch die Kletterei im kalten verschneiten Fels zwischenzeitlich kalt geworden, doch dafür gab’s Ersatzhandschuhe. Am Ende des Felsgrates legt man die Steigeisen an und geht über einen schön ausgesetzten Firngrat zum Gipfel. Von dort sollte es auf der anderen Seite über den Gletscher wieder runter gehen. [attachment=0]CIMG1440_web.JPG[/attachment] Hier fing es dann an etwas schwierig zu werden, da durch den Schnee und mittlerweile aufkommenden Wind die Sicht/Orientierung gar nicht mehr so dolle war. Unter guten Bedingungen kann man einfach der ausgetretenen Spur nach laufen Zunächst sind wir ein Stück auf dem Nordgrat abgestiegen, haben aber schnell gemerkt, dass das keine gute Idee ist (sehr steil, sehr schwer). Dann haben rudimentäre Reste der normalen Abstiegsspur gefunden und sind der hinterher. Leider hat sich die Spur dann doch bakld verloren und wir haben uns einen eigenen weg gesucht, das ging so ab 3700 m auch wieder mit einigermaßen Sicht. Beim diesem Abstieg haben wir einiges im steileren Eis auf den Frontzacken zurückgelegt, das geht so brutal in die Wade, da hatte ich 5 Tage was davon. Am späten Nachmittag waren wir auf der Hütte, an dem Tag waren wir wohl die einzigen auf dem Gipfel (An schönen Wochenenden geht das eher in die 100). Am Freitag war das Wetter immer noch Scheiße und wir haben schnell gemerkt, dass uns die Strapaze vom Vortag noch tüchtig in den Knochen steckt, also sind wir dann abgestiegen und dann heim. Fazit – Schade, dass von den geplanten 3 Gipfeln nur einer geklappt hat. Gut, dass wir auch unter schwierigen Bedingungen genug Know-How und Reserven hatten, um sicher ins Ziel zu kommen. Trotzdem habe ich jetzt mal ein GPS Gerät zum Testen hier, denn das Hauptproblem war die Wegfindung. Hoffentlich kann ich das dieses Jahr noch bei einer Schönwetter Tour ausprobieren.