<font size="200">"Der lange Marsch"</font> oder "Lektionen In Demut." Es gibt´nen Haufen guter Gründe Radurlaub in der Schweiz zu machen. Der Niesenlauf gehört genauso dazu wie der Thuner See. Schöne Radstrecken entlang der Aare auch. Das Essen und die genialen Jugendherbergen natürlich. AC/DC-Konzerte als Zaungast. Coole Städte und pittoreske Dörfer. Die Schweizer selbst auf jeden Fall,allen voran das Klageweib. Um den kennenzulernen lohnt es sich am Nordkap loszuradeln. An dieser Stelle nochmal vielen Dank für die Einblicke die Du mir und die Mühe die Du Dir mit mir gegeben hast. Keep on running und nicht am Bier sparen :booze: ! Es gibt´nen Haufen guter Gründe´nen Hunderter zu machen. Respektlosigkeit und Selbstüberschätzung sind schlechte Gründe. Auch CaBaNauTen müssen einsehen,daß man kein 800km-Radründchen mit einem 11674-Stufen- Berglauf verknüpft ohne in Biel die Quittung dafür zu bekommen :trage: . Wo fang ich an? Alles in allem waren die Bedingungen bei der 52. Austragung nicht schlecht. Der angekündigte Regen blieb aus und es war recht warm. Genau da lag aber für mich und viele andere schon ein Problem. Es herrschte eine äußerst seltene Fön-Wetterlage-wird dort wohl Biese genannt. Ist nicht wirklich tragisch,macht einem aber ein wenig zu schaffen. Darüber hinaus hatte ich ausser leichter Müdigkeit bis ca. Kilometer 30 keine Probleme und kam mit´nem 6:30er-Schnitt gut voran. Eine Zielzeit hatte ich mir ja nicht gesetzt; wollte einfach nur gut durchkommen und Spaß haben. Naja,dann nahm das Unheil seinen Lauf. Tibialis anterior fing langsam aber sicher an,sich zu melden und boykottierte immer mehr diese Art der Fortbewegung. Also in den flotten Gehschritt gewechselt. Verliert man ja auch nur 2 1/2 bis 3 min/km. Anfangs! Hin und wieder hab ich dann nochmal ganz langsam und bedächtig in den Laufschritt gewechselt,was meine Schienbeinvorderkante aber jeweils recht schnell übel nahm. Ab km 40 bin ich dann eigentlich nur noch gegangen. War zunächst auch kein Problem;bin ja lange Wanderungen gewöhnt. Hab dann vor dem Ho-chi-min-Pfad erstmals eine Massage in Anspruch genommen und danach "lief´s" auch wieder ganz gut bis ca. km 80 wobei Fahrwerk und Motor ab km 70 schon gar keinen Bock mehr hatten. Aber die letzten 20 km waren echt die Hölle. Eine Mords-Blase an Ballen,immer stärker schmerzende Beine und null Power. Es hat mich unendlich viel Kraft gekostet und ich hab noch nie so kämpfen müssen. Das war mit Abstand die härteste Schlacht,die ich je geschlagen habe. Der km-Schnitt sank immer weiter und lag schliesslich bei über 12 min. Es nahm einfach kein Ende. Es ist so Scheiße festzustellen,daß es zwar nur noch 15 km sind,du aber dafür rund drei Stunden brauchen wirst. Die Stimmung war im Nachhinein gar nicht soo schlecht,es waren aber fürchterliche Tiefs dabei. Ab dem 98km-Schild ging´s dann wieder einigermaßen. Im Ziel war ich kein bisschen stolz aber unendlich froh,daß es vorbei war. Nachher ging´s mir erstaunlicher Weise fast besser als letztes Jahr. Tag´s drauf(hatte so gut geschlafen wie lange nicht mehr)saß ich um acht auf´m Rad und bin über´nen klitzekleinen Jura-Pass nach Basel geradelt (90 km). Danach war der Muskelkater auch weg. Von da aus ging´s dann montags per IC zurück nach Haus. Während ich mich während des Laufs gaanz schnell davon distanziert hatte nochmals in Biel zu starten,hab ich mich sonntags beim Auszug aus der Zivilschutzunterkunft Sahligut (unterirdischer Bunker,der für die Bieler Lauftage geöffnet wird:150 Ultras teilen Tisch und Bett- muß man erlebt haben)wie üblich mit "bis nächstes Jahr!" verabschiedet - ich muß verrückt sein :irre: !