Hier ist er nun, mein Bericht über 42,195 KM Erst einmal vielen Dank an LGEE, ich habe Deine Grüße erst Samstag abend gesehen, sie kamen aber an. Die letzten zwei Wochen liefen ja nicht wirklich rund bei mir, seit Ägypten hatte ich Dünnpfiff und nahm das nicht wirklich ernst, erst bis ich dann Donnerstag vor dem rennen realisierte dass das eventuell etwas ungünstig sein konnte, Freitag warf ich dann etwas IMODIUM akut ähnlich und hatte das erste Problem gefixt, zumindest oberflächlich. Samstag morgen stand ich auf und konnte es kaum fassen, ich war super aufgeregt. Normalerweise bin ich total locker aber das Ding am Sonntag warf mich irgendwie aus der Bahn. Die Wetterberichte besagten nichts gutes. Von der Temperatur bin ich auch eher für kalte Temperaturen, doch als ich Samstag den Wind und den Regen abbekam hatte ich schon keinen Bock mehr. Also ab in die Rheingoldhalle zur Startnummernausgabe und siehe da, kaum betrat ich die proppenvolle Halle mit noch viel nervöseren Menschen als ich, ging ein Raunen durch den Raum. Ich hörte überall „…das ist doch JoeBloggs aus dem CaBa-Forum… Wenn CaBaMaN morgen startet können wir das gleich vergessen, der läuft uns wieder in Grund und Boden“ das ging einen ganze Weile so und erst als sich scheinbar einer der Kenianer ein Herz fasste und mich fragte ob auch CaBa startet und ich das verneinen musste, gingen alle wieder zum Business as usual über. Danach habe ich mir eine private Stadtführerin in Wiesbaden organisiert und bin wieder heim gedackelt. Zu meinem grossen Entsetzen befand sich im Sport-Support-Center Klein (Eltern) jedoch kein einziges Paar Laufsocken aus meinem Bestand, also die besten Socken geschnappt die möglich waren, noch mal schnell Caba Forum und Wetter.de gecheckt und gegen 12 Uhr ab ins Bett. Bitte kein Regen! Sonntag morgen, wach geworden 5:50 Uhr; wecker klingelte 10 min später, Etwas Müsli, etwas Banane, etwas Kaffee etwas nervös. Radiodurchsage: „Na was machen sie an diesem Tag, das Wetter ist beschissen, es regnet ist kalt und freiwillig geht heute bestimmt keiner raus, unser Tipp, gehen Sie ins Kino oder bleiben sie daheim“…Klasse - WEICHEIERRADIO! Durchgangszeiten für 3:30 und 3:45 auf den Arm geschrieben. 3:30 wäre laut HM und 25 KM Zeiten zwar drin gewesen, aber ich glaubte nicht wirklich dran. Auf dem Weg nach Mainz noch Thomas (Vereinskollege) eingefangen. Vater parkt Auto, Thomas und ich dackeln zur Rheingoldhalle. Erstmal Fleischbeschauung, so gut wie wir beide sah keiner aus! Erst mal zur Dixi, da waren noch erträgliche Schlangen, der Typ hinter mir regt sich auf weil er 4 Wochen früher in Paris einfach an die Mauer strullern durfte und hier zuviel los sei. 8:45 Uhr rein in die Kutte. Beutel abgegeben, Thomas im Gewirr verlieren, ab in die Innenstadt zum warmlaufen, noch mal zur Toilette und dort den Sportossi getroffen, Kollege vom Ägypten Trip, ab in den Startblock 3:30-4:00 Hier Peter kennengelernt, der hatte ähnliche HM Zeiten wie ich und wollte auch deutliche unter 4 Stunden bleiben, also wollten wir so lange wie möglich/gefällig zusammenlaufen. Startschuss fällt und ganze 6 Minuten später rollen wir über den Startstrich, Uhr abdrücken, locker loslaufen, die ersten KM laufen 5:30 bis 5:40 so richtig Freude kommt aber erst auf wenn man nach 10 min noch Walker überholt die auch erst einmal die ganze Strecke blockieren. Also ganz schnell Fazit gezogen dass es einfach viel zu viele „Arsc…..“ gibt die sich viel zu weit vorn einreihen. Ab KM 5 konnten wir mal aufdrehen und liefen 5min/km, das sahen wir jedoch als zu schnell an und einigten uns auf 5:10, dieses Tempo ließ sich auch gut laufen, Problem war in erster Linie jedoch immer den Leuten auszuweichen, d.h. STOP-GO, Super Stimmung super locker gelaufen, mit Peter SUPER Laufpartner gefunden, mal spielte er Wasserträger, mal ich, war sehr gut ausgeglichen. HM Durchgang so etwa mit 1:47 Dann kam die Rheinbrücke auf der der Wind pfiff ohne Ende hier sind alle nur Kolonne gelaufen, hier Bruder getroffen, Thomas kam schon entgegen und irgendwie komisches Gefühl noch so fit zu sein. Bei KM 26 meldeten sich langsam die Beine, KM28 letzte Ausstiegsmöglichkeit doch ich fühlte mich recht gut. Ab hier war die Strasse dann auch richtig frei. Doch so langsam ließ auch die Kraft nach, ab KM34 wurde es richtig bitter und ich klammerte mich nur noch an Peter, der zwar auch über Probleme klagte doch noch recht konstant lief. Wir hatten anfangs vereinbart bis 35km zusammenzulaufen, jetzt einigten wir uns auf KM40. Bei KM 40 gesellte sich zur recht kühlen Temperatur dann auch der erste richtig heftige Duscher, klatschnass von oben bis unten. Peter warf Traubenzucker und nahm mir auf den letzten 2,2 km noch 1:20 ab, es war aber nicht so dass ich im Vergleich zu den anderen einbrach, sondern er konnt einfach noch mal aufdrehen. Ich überholte weiterhin etliche Leute und ca 500 Meter vor dem Ziel kam die Sonne raus, ich weiß nicht wie, aber meine Beine gaben auch noch mal GAS und so rettete ich mich mit 3:45:38 überglücklich ins Ziel. :supercool: Fazit: Es macht mir im Nachhinein richtig Angst dass mir das alles richtig Spass gemacht hat, es gab so gut wie keinen Moment in dem ich mich gefragt habe, warum ich einen Marathon laufe, was mir jedoch noch mehr Angst macht, ich habe noch kein einziges Bier getrunken! Was mich ANfnags echt etwas ärgerte, sind die Leute die sich falsch einreihen, wir haben kontinuierlich Leute überholt und ohne Übertreibung, werden es keine 30 Leute sein die an uns vorbeigezogen sind. So, ende mit dem Kurzbericht GUDE!