Grüatzi mitnandr ! Hurra, ich lebe noch und ... <font size="200">JAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAA ISCH HABS GESCHAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAFFT ! ! !</font> :hurra2: :hurra2: :hurra2: :hurra2: :hurra2: :hurra2: :hurra2: :hurra2: :hurra2: :hurra2: :hurra2: :hurra2: :hurra2: :hurra2: :hurra2: :hurra2: :cooler: :cooler: :cooler: :cooler: :cooler: :cooler: :cooler: :cooler: :cooler: :cooler: :cooler: :cooler: :cooler: :cooler: :cooler: :cooler: :cooler: :hurra3: :hurra3: :hurra3: :hurra3: :hurra3: :hurra3: :hurra3: :hurra3: :hurra3: :hurra3: :hurra3: :hurra3: :hurra3: :hurra3: :hurra3: :hurra3: Sorry für die Verspätung aber mein geistiger Akku war gestern immer noch nicht ganz aufgeladen, um die Eindrücke zu schildern. Leute, war DAS ein Hammerteil von Rennen ! Ich bin sowas von happy und stolz dieses 100km Ding gefinished zu haben. Es war eine komplett neue Erfahrung für mich und das Erlebte werde ich mein Leben lang nicht vergessen ! Doch zunächst einmal meine Glückwünsche an CLD, Untergang, Loki und Mad Max :thumbs: Ihr alle habt eine snesationelle Leistung an den Tag (Nacht) gebracht. Loki - Du bist echt ein Kerl aus Granit. Deine Zeit ist unglaublich. Bedenkt man die Rennverhältnisse und deine Magenprobleme, so kann man echt vor deiner Leistung nur den Hut ziehen. :gott: Mad Max - Vor dem Start vor Aufregung kaum zu beruhigen, falsche Schuhe mitgenommen und ebenfalls unter sehr erschwerten Bedingungen gestartet, ist dein Lauf ebenso hoch anzusehen. Auch wenn Du nicht gefinished hast, deine zurückgelegten Kilometer waren kein Zuckerschlecken. Das nächste Mal wird es klappen, ganz sicher. Trotz allem aknnste stolz auf dich sein. :thumbs: Untergang - Dich kann wohl gar nichts mehr auf diesem Planeten erschüttern. Wahnsinn, er läuft und läuft und läuft ... Biel scheint für dich so eine Art Homerun zu sein. Super Lauf, auf alles vorbereitet und zielstrebig wie ein Terminator. Jung, Du bist ein wahres Vorbild ! :booze: CLD - deine Ausdauer überascht mich immer wieder aufs neue. Die ganze Nacht mit dem Velo unterwegs. Wind, Regen, Steigungen und Müdigkeit getrotzt. Immer für ihren Untergang da. Strahlte Ruhe und Geborgenheit aus und motivierte immer wenn es nötig war. Solch eine "Begleitung" kann man sich nur wünschen. Auch Du hättest eine Medallie verdient. Bravo ! :gut: Es hat unglaublich viel Spaß gemacht mit euch und hoffe, daß wir alle wieder nächstes Jahr dabei sind. Vielleicht mit noch mehr Cabanauten und mit einer tollen Party am See. :punke: Und nun zu meinem Erlebnissbericht. Versuche es ein bissi kürzer zu fassen, mal sehen. Aaaaaaaaaaaaaaaalso ... Der 100er von Biel stand schon seit geraumer Zeit ganz oben auf meiner Laufwunschliste. Grinsbacke und meine Eltern haben mir letztes Jahr zum Burzltag den Start für 2011 geschenkt. Meine Freude war natürlich riesig und je näher der Termin rückte, umso aufgeregter war ich. Wie soll ich trainiern, was passiert ab km 42 und wie um alles in der Welt finishe ich 100 km ? Meine Vorbereitung war eher solala, doch aus zeitlichen Gründen war ein intensives Training nicht möglich. Da ich mir aber keine besondere Zielzeit, sondern nur das "Ankommen" als Target gesetzt habe, sah ich das Ganze dann doch entspannter. Irgendwie mußte es kalppen, egal wie, egal wie lang - hauptsache ankommen. Die Trainingseinheiten bestanden aus 3 bis max. 4x die Woche Laufen. Zwei mal je 10- 12 km und einmal am WE 32 km (mancmal auch einen weiteren entspannten Lauf dazwischen geschoben). Zwei Marathons waren auch noch im Programm, wovon mir der Kettenmarathon von der Zeit sehr gut als Vorbereitung entgegen kam. Verletzungen gab es ein paar kleinere aber nix schlimmes. Nur mein Rücken war ab und an so ein Ärgerniss. Doch pünktlich zum Lauf war alles wie weggeblasen. Soweit die Vorgeschichte. Am Donnerstag ging es schon nach Biel los. Ich hatte ein günstiges Ticket mit der Bahn erwischt und habe mir die Rückfahrt für den Sonntag gelegt. So hatte ich Gelegenheit mich ein wenig vor Ort zu aklimatisieren und alles in Ruhe zu erkunden. Der ICE von Frankfurz nach Basel war einfach nur klasse. Wenig Reisende, sehr schnell und pünktlich. Weiter ging es mit dem IR direkt nach Biel. Am Bahnhof angekommen waren es dann nur noch 500 Meter bis zum Expogelände. Immer Richtung Bieler See, wo dann schon das große Zelt zu sehen war, indem alles untergbracht war. Anmeldung, Startnummernausgabe, Info, Sanibereich, Verkaufsstände, Ess- und Trinkgedöns, usw. Gleich daneben war auch das Ziel des 100 km Laufes. Und zwischen der Zielgeraden und dem See wurde eine große Wiese fürs Camping zur Verfügung gestellt (perfekt da nach dem Zieleinlauf man sich gleich ins Zelt rollen konnte). Und genau dort habe ich mich erst einmal begeben. Ich schlug mein Zelt auf und hatte Glück , daß es erst kurze Zeit später anfing zu regenen. Ich erkundete zuerst einmal die Umgebung und war begeistert von der schönen Bergkulisse rund um den See. Also hier kann man wirklich ein paar schöne Tage verbringen. Vorausgesetzt es ist nicht so ein besch... Wetter was wir dann noch bekommen sollten. An diesem Tag fanden die Kinder und Jugendrennen statt. Es war wirklich toll den Kleinen zuszuschauen wie ehrgeizig und verbissen sie die jeweiligen Strecken gerannt sind. Die Moderation war super und alle Kinder bekamen permanent Applaus und Anfeuerung. Eine tolle Veranstaltung für Kinder. Alle haben eine Medallie, Basecaps, Portion Spaghetti und ein Getränk bekommen. Meine Startunterlagen habe ich dann anschließend abgeholt. Alles ging ratzfatz und war bestens organisiert. Im Beutel gab es unter anderem einen Gutschein für die Pastaparty. Mit 5 Franken war man statt 10 bei der Spaghettifresserei dabei. Nur ich Hornochs hab vergessen zur Bank zu gehen und ein paar Euros zu tauschen. Ich stellte mich trotzdem in die Reihe für die Essensausgabe an. Die nette Dame an der Ausgabe hörte sich meine Leidensgeschichte an und gab mir ohne großes Palaver eine große Portion. Jippiii, der Abend war gerettet. Etwas später war dann im Zelt noch Dieter Baumann beim Interview und zog noch ne Show ab. Naja, wer es braucht. Aber alles in allem ein schöner Infoabend mit einigen Gästen. Schnell noch mit Dieter ein Foto gemacht, sein Olympiasieg ist immer noch aller Ehren wert, dann ins Zelt zum Chillen und übergehend ins Ratzen. War somit am nächsten Tag gut ausgeschlafen und bereit für das große Abenteuer. So gegen 0830 bin ich dann Richtung City gelatscht. Unterwegs die Eingeborenen gefragt: Ey, isch brauch Geld und will hamm, hamm. Gleich einen tollen Tipp bekommen. Im nahegelegenen Einkaufszentrum den besten Umtauschkurs erwischt und sehr großzügig gemampft. Die Preise sind schon galaktisch. Der Euro verliert immer mehr an Wert, sodaß der Kurs fast schon 1:1 ist. Egal, wollte ja eigentlich nicht shoppen, sondern <s>poppen</s> laufen. Hatte dann noch viel Zeit bis die restlichen Cabas eingetrudelt wäre. So entschied ich mich einen "kleinen" Stadtbummel zu machen. Aus diesem wurden dann mal schnell mehr als 10 km und etliche Stunden. Schuld war das warme, sonnige Wetter und die schöne, kleine Altstadt. Es war sehr entspannend durch die Straßen zu schlendern und später auch am See zu verweilen. Am späten Nachmittag kamen dann endlich auch CLD, Untergang, Loki und Mad Max. Hej-Hoooo, da waren sie nun. Also, Zelt aufbauen, Startunterlagen nochmal abholen und nochne Portion Spaghetti gefuttert. Wenig später wars das dann mit Sonnenschein, die Wolken kamen und es begann zu regnen. Die restliche Zeit haben wir uns dann gegenseitig im Zelt besucht und noch so manche Schokosauerei verköstigt. Ach so, Loki und ich haben noch an so einer Studie teilgenommen. Nähere Infos uaf der Biel 100 km Seite. Ganz interessante Sache. Bin mal auf die Ergebnisse gespannt. Vor und nach dem Lauf wurden Blut- und Urinproben genommen, sowie diverse körperstellen "gemessen". Sobald ich die Ergebnisse habe, berichte und erläutere das Ganze dann mal. Gegen 21 Uhr stetzte sich die Karawane in Bewegung richtung Start. Dieser war in der Stadtmitte, etwa 900 Meter Fußmarsch. In der City war schon was los. viele Menschen aber nicht soviele wie wenn das Wetter besser gewesen wäre. Trotzdem spürte man diese besondere Atmosphäre und Stimmung um einen herum. Es war nicht mehr lange bis zum Start. In der Nähe des Startbereichs sammelten sich dann die Teilnehmer der verschiedenen Läufe. Plötzlich sprach mich jemand von der Seite an : Ej, Cabaaaa - Hä ? Wie ? Du ???? Es war Bennie. Mensch, was für eine Überraschung. Er und seine Freunde sind spontan nach Biel gefahren, um eben mal sonen 100er zu laufen. Unglaublich diese Jugend von heute, tstststs. Jouuu, und schon war es kurz vor 22 Uhr. Alle schön aufgestellt und dann ging auch schon fast los. Die Moderatoren machten ihre Sache gut und wir Läufer schabten schon mit den Hufen. Countdown und ab ging es in die Nacht der Nächte von Biel und Umland. Loki hatte natürlich eine für mich unerreichbare Zeitvorgabe, sodaß er sich schon ziemlich weit vorne anstellte und auch wie Speedy Gonzales allen davon rannte. Untergang und Mad Max liefen eine zeitlang wohl zusammen, während ich mich auf mein Wohlfühltempo einstimmte. Also ich war praktisch in der Mitte des Feldes. Wieder hat es angefangen zu regenen. Mein Entschluß die Digicam doch mitzunehmen entpuppte sich wenig später zuerst als falsch, dann zum ende hin jedoch als gold richtig. Auch wenn die Aufnahmen sehr schlecht sind (Dunkelheit, Regen, Verwackler, Unschärfe), so dokumentieren sie das Hautnaherlebte. habe es mir eben mit Grinsbacke angesehen. Oweia, sah ich zum ende scheiße aus. Doch dazu später mehr. Die ersten Kilmeter verliefen durch die City. Dann begann eine lange Steigung, die uns dann aus der Stadt brachte. Durch die fehlerhafte Leitung der Marathon und Halbmarathonis, war auf der ersten Hälfte viel los auf der Gasse. Die Stirnlampe habe ich nicht benötigt und wickelte sie mir mehrmals um den Trinkgürtel damit sie nicht herumbaumelte. Die Digicam war in einer Neoprentasche gepackt und mit einem kleinen Handtuch umwickelt. So war sie vor dem regen größtenteils geschützt. Ich hatte eigentlich viel mehr vor zu filmen und zu knipsen aber dieser Regen versaute es einem echt total. So machte ich hauptsächlich Aufnahmen an den VPs. Kurze Kommentare und das eine oder andere Bild. Entlang der Strecke wurde es so gut wie menschenleer. Dunkelheit, Wind und Regen waren die ständigen Begleiter. In den folgenden Ortschaften waren dann aber doch wieder einige Leute auf der Straße und haben angefeuert oder einfach nur zugeschaut. Auch in den späten Sunden bzw. frühen Morgenstunden, immer waren irgendwo Menschen am Wegesrand zu sehen. Dies hatte auch motivierenden Einfluß auf die Teilnehmer gehabt. Der Regen hatte nicht nur meine Haut langsam aufgeweicht, sondern auch die Startnummer. Der daran bestigte Transpnder/Zeitmesser hing schwerbaumelnd dran und drohte abzreißen. Nach ca. 20 km hing meine Startnummer nur noch an einem Fetzen. Dies erging vielen anderen auch so. Manche hatten Pech und sind wieder entegegngestzt zurück gelaufen, um ihre verloren gegangene Startnummer zu suchen. Ich packte meine samt Chip in die Tasche und holte sie nur für die Fotografen, die an einigen Stellen der Strecke positioniert war, heraus. An jeder Verpflegungsstelle nahm ich einen Becher Wasser und entweder Cola, Tee oder Iso mit Bananen, Orangen und/oder Energieriegel. Es war immer reichlich von jedem da. Zudem genannten gab es noch Boillon, Brot, Kuchen, u.a. Der Halbmarathonpunkt war erreicht. Die Zeit spielte keine Rolle, sodaß ich mir auch nicht gemerkt habe wann ich diesen Punkt erreicht habe und was für einer Pace. Die Spielereien haben mich jedoch bald eingeholt und immer wieder habe ich es nicht lassen könne, was wäre wenn, wiel lange noch wenn ich so und so schnell laufe , schaffe ich die 10 oder 11 oder vielleicht doch erst die 13 Stunden. Das hatte mich fast zum Wahnsinn getrieben. Der Ergeiz war sehr, sehr hoch. Das Tempo am Anfang vielleicht auch etwas zu schnell. Naja, egal. Es lief bis dato gut und das war das Entscheidende. Immer wieder Steigungen, laggezogene Miststeigungen, die in der Dunkelheit total unterschätzt wurden. Keine bin ich gelaufen, alles nur im Gehen. Keine Ahnung ob das gut war. Meine Befürchtung, daß die Kraft am ende fehlen könnte sollte sich als falsch erweisen. Es kamen ganz andere Dinge noch auf mich zu. Die Strecke war sehr abwechslungsreich und durch die witterungsverhältnisse noch entsprechend anspruchsvoller als ohnehin schon. Vom Asphalt ging es auch über kilometerlange Feldwege, Schottersteine später Waldwege und immer wieder durch knöcheltiefe Pfützen und Matsch. Hätte ich meine Geländeschuhe mitgenommen, wäre es an diesem Tag bzw. Nacht die bessere Wahl gewesen. Die Müdigkeit im Kopf und Körper kam jetzt immer öfter zum Vorschein. Es war schon weit nach Mitternacht. Keine Wetterberuhigung in Sicht. Stattdessen, noch mehr Wind und noch mehr Regen. 'Meine Sachen waren schon lange durchnässt. Vor allen Dingen das Handtuch in dem die Cam eingewickelt war. Imm er wieder auswringen und erneut einwickeln. Die Bekleidung hingegen hatte mit der Nässe keine großen Probleme. Hatte das Gefühl, schnell wieder zu trocknen sobald der Regen nach gelassen hatte. Auch die Füße fühlten sich immer trocken an. Merkwürdig, aber gut so. Nur die Finger waren schon ziemlich aufgeweicht und die Kälte kroch von den Spitzen über die Hände bis in die Arme. Die Marathondistanz war erreicht und ein neues Erlebniss war geboren. Ab hier ist alles weitere das längste jemals von mir am Stück gelaufene. Irgendwie gab das einen motivationsschub, den mittlerweile gut gebrauchen konnte, denn die nun kommende Abschnitte hatten es in sich. Sowohl bei der Halbmarathon wie auch bei der Marathonmarke war die Stimmung und die Anzahl der Zuschauer wieder groß. Doch sehr schnell war das alles wieder hinter uns geblieben. Es folgten immer mehr einsame Abschnitte und zunehmend unebene Untergründe. Mitten irgendwo zwischen Feldern, bei sehr starkem Wind und Regen stand das Schild mit der 50km Markierung. das mußte natürlich fotoonaniert werden. Sodele, jetzt nochmal das ganze bis zum Ziel. Hiiiiiiiiiiiiiiiilfeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeee ! ! ! Erste Zweifel kamen auf und so langsam zog einem das Wetter die Kräfte aus den Gliedern. Nun ging es langsam aber sicher bergab bei mir. Erste Schmerzattacken in den Beinen, zunehmnd in den Knien. Sowas kannte ich bis dato nicht.. Weiter, egal wie , einfach weiter laufen. Nun kam noch hinzu, daß mir das Essen und Trinken schwer fielen. Übelkeit schlich sich an und das Runterschlucken von Flüßigkeit und Nahrung wurde immer schwerer. Meine Augen haben sich mittlerweile an die Dunkelheit gut angepasst. Und dennoch war es anstrengend jene auf einen Punkt zu fixieren. Ich fing etwas depri zu werden. Mein Tempo wurde immer langsamer und die Schmerzen immer heftiger. Son Mist aber auch, dachte ich mir, während mich jetzt immer mehr überholten. Doch zum Glück war dieses erste Tief auch schnell vorbei. Ich redete mir immer wieder ein, daß die Zeit sowas von egal sei und nur das Ankommen zählt. Noch nie länger als Marathon gelaufen, noch nie durch die Nacht gelaufen und noch nie unter solchen Bedingungen. Was hatte ich also zu verlieren bzw. was wollte ich mir beweisen ?! Es ging weiter, Kilometer führ Kilometer. Meine Hirn versuchten jetzt die schönen Dinge abzurufen und an den positiven Gedanken festzuhalten. Es gelang auch immer wieder. Das hatte geholfen. Auch wenn nur für kurze Zeit aber es war immerhin schon was. Der Schmerz im rechten Knie ging jetzt komplett über in das linke Knie. Es war wie wenn man sich verbrennt und schneidet zugleich. Doch nicht in kurzen Etappen, sondern als Dauerschmerz. Also sowas hatte ich noch nie und es wurde immer unerträglicher bis das Laufen einstellen und eine Pause einlegen mußte. Der großer Fehler war, daß ich mich an der nächsten großen VP hingesetzt habe und danach kaum wieder auf die Beine kam. Wie ein alter Gichtkranke zuckte ich dann wieder den Zombiewalk. im nachhinein ärgere ich mich, daß ich nicht die Massage in Anspruch genommen habe. Diese hätte mir zumindest für eine Weile geholfe. Was mich auch etwas wuschelig gemacht hatte, war, daß ich nach jeder Trinkpause strullern mußte. Mann, hat das genervt. Wieder eine neue Erfahrung ? Hä ? Wasn mit mir los ? Zu alt ? Hööiiii ! Es folgte der vielumsagene "Hootschiminpfad" ! Was für eine Vergewaltigung an meinen Füßen ! Auaaaaaaaaaaaaaaaaaaaa ! ! ! Kilometerlang schnurstraksgeradeaus durch nen dunklen Wald auf einen engen Pfad. Wurzeln und große Steine wechselten sich ab und der eine oder andere Zweig in die Fresse. Ich Ochs hatte ja meine Stirnlampe ab und noch zum allen Überfluss es geschafft das Band aus der Öse zu bekommen. Also keine Fixierung - no light - yeah, that´s adventure. Ich Hasehirn.Nach endlosen Kilometern durch den Wald, endlich etwas heller. Der Tag kam langsam und auch eine Lichtung. Dort standen schon viele Begleiter mit ihren Velos. Und wen sehe ich da ? Jouuu - CLD - welch eine Freude. das war ein super Motivationsschub und war froh endlich mal ein vertrautes Gesicht hzu sehen. Das Gab Kraft und ich habe mich sehr über dieses kurze Treffen gefreut. Leider hatte dies meinem Knie wenig interessiert und gab mir noch mal eine Ladung Aua ans Hirn durch. Als nächstes kam eine seeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeehr laaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaange Passage am Kanal entlang. Man konnte mittlerweile schon gut sehen. Es war hell, die Vögel zwitscherten wie verrückt und ich zählte die Kilometer. Noch so und soviel. Soviele habeich schon, wie lange wenn ich so schnell bzw. langsam laufe oder gar gehe ... Arrrrgh, diese scheiß Rechnerei. Ich wollte nur noch schlafen und nix mehr bewegen. wann kommt endlich eine Kurve oder eien Haus oder Menschen - hallo Zivilisation, wo bist du ? Immer wieder wurde ich überholt. Versuchte dies zu ignorieren. Manchmal klappte das wohl, dann wiederum ... naja, hatten wir schon. Die nächste Steigung stand bevor. Und jetz konnte man auch ziemlich weit nach vorne schauen. Uaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaa - ich will da nicht hinschauen, neee da will ich nicht hin. Was für ein kampf, was für ein Krieg jetzt in meinem Körper herschte. Unglaublich. Alle Systeme waren gereizt und hochempfindlich. Scheiß Knie, scheiß Kamera, scheiß Lauf, alles scheiße ! ! ! Keine Ahnung was nun schlimmer war, das bergauf oder bergab laufen. Sobald es wieder eben war, bemühte ich mir das Laufen etwas schneller zu gestalten. Einige Kilometer wurde es auch besser. Vielleicht lag es tatsächlich an dem langsamen Tempo. Ich nahm mir vor den Schmerz als Freund zu sehen. Guter Schmerz, kannst ja nix dafür, daß du ein Arschloch bist und mir das Leben zur Hölle machst. Ich versuche dich lieb zu haben. Komm schon, lass undFreunde werden. Mit solchen Gedankenspielerein kalppte es phasenweise auch. Irre, oder ? Was man alles so macht und mitmacht. Nächste Fotofotoklickstelle. Den Fotografen habe ich gesichtet und nun schnell den Schmerz verbergen und ein "heeey-hoooo- alles-locker-tahe-it-easy-lächeln" aufgesetzt. Wenn der wüßte ... Die doppelte marathondistanz hatte ich nun erreicht und hier war ich sowohl stolz als auch am tiefsten Tiefpunkt des laufs angekommen. was für ein Wechselbad der Gefühle. An Wiesen vorbei entlang am Fluß. Gehe, Laufen, Gehen, Laufe, ... und am liebsten an Mamis Brust und weinen. Durch das langsame Tempo und den erneut einsetztenden Regen kam jetzt noch das Frieren hinzu. Wind kühlte meinen Körper total aus und an der vorletzten Verpflegungsstelle war ich kurz vor dem Resignieren. Zumindest wollte ich eine längere Pause einlegen. Noch ca. 10 Kilometer. Mensch, noch ein lächerlicher 10er. den machst Du doch normalerweise so mal nebenbei. Was sich nun abspielte, konnte und kann ich mir heute noch immer nicht erklären. Ich nahm nochmal Cola und Wasser, ein Stück Banane und dann ging es ab die Post. Schneller, immer schneller wurde ich und mit dem Tempo ging auchg der Schmerz im Knie weg. Jetzt war ich wie auf einer Wolke der Euphorie und konnte es kaum glauben was ich da gemacht habe. Ich spürte weder Müdigkeit, noch schwere Beine oder irgendwelche Schmerze. Als wäre ich gerade einmal 5 Kilometer gelaufen. Unheimlich aber geil ! Die Kilometer flogen genauso an mir vorbei wie die vielen Läufer, die ich überholt habe. Diese wiederum mich davor überholt hatten. Wow, war das ein Ritt ! Ich hätte noch schneller laufen können, doch meine Pace von 5:20 wollte ich nicht unterschreiten. Bloß nicht total ausflippen und dann 1 Meter vor dem Ziel umfallen. Bald konnte ich das Schild mit der Kilometermarkierung 99 sehen. Haha, mein Burschi, du gehörst mir und meinem Fotoklickklick. Angekommen am besagten Schild. Grins und knips, knips. Yippiyajeee, Schweinebacke ! Na, wer ist hier der King, hä ? Du blöder Dreckarschmistfuckschmerz ! Blääääääää ! Isch habs dir gezeigt, du Spaßbremse ! ! ! Na, und der letzte Kilometer war nur noch ein wahrer Genuß. Strahlemann und Söhne im Anmarsch. Grinsradar an, hier komme ich - Jaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaa !!!!!!!!! Und da war auch schon das Ziel zu sehen. Nein, kein roter, sondern vieeeeeeeeeeeeeeel schöner, ein königlicher blauer Teppich lag vor mir. Das ist meine Stunde, meinTag, mein Augenblick ! Loki und sein Kumpel Stefan aus Freiburg standen an der Absperrung und jubelten mir schon von weitem zu. Der Moderator verkündete meine Ankunft mit Namen und Herkunft im lustigen aber sympatischen schweizer Dialekt. Loki band mir noch die Cabafahne um den hals und so bin ich dann wie Superhugo ins Ziel geschwebt. Links in der Hand meine aufgeweichte Nummer, rechts die Cam und im Gesicht ein Lächeln von einem bis zum ander Lappen. Freudeschreiend ins Ziel angekommen. konnte mich vor lauter Glück kaum bremsen. Ich hätte am liebsten alle dort abgeknutscht und Polka getanzt. Was für ein Rennen, was für eine Nacht und was für eine Freude ! Mein erster Ultra ! ! ! WIE GEIL IST DAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAS DENN ? ? ? In 12 Stunden und 48 Minuten bin ich angekommen. Ole, ole - ich habe es geschafft ! ! ! Loki kam schon kurz nachdem ich meine Medallie um den Hals bekam zu mir zur gegenseitigen Gratulation. Ich sprang dem armen Kerl vor lauter Freude um den Hals. Es war so schön diese Freude gleich mit jemanden zu teilen. Die Erschöpfung machte sich dann doch bald bemerkbar. Also mal ein bissi die Euphorie gebremst. Zusammen sind wir dann noch zur Auswertung bzw. zum Abschlußtest gelatscht. Im Gebäude gegenüber des Zielbereichs ging es dann aber noch ein paar Stufen hoch. Gnaaaade ! Loki und Stefan waren so lieb und sind zu meinen Zelt gegangen, um mir trockene Klamotten zu holen. Vielen lieben dank nochmal für diese Aktion ! Draußen war es immer noch regnerisch und ein frischer Wind sorgte für kühle Temperaturen. Bis zum Zelt klitschnass und ausgelaugt zu kriechen wäre irrsinnig gewesen. Nun kam noch eine große Herausforderung. Klamotten ausziehen. Alles klappte so einigermaßen aber die Kompressionssocken waren die Hölle. Mir kam es eine Ewigkeit vor bis ich die Dinger von meinen völlig entkräfteten Füßen ab hatte. Kurz kam noch ein kleiner Hauch von Kotziwürgianfall. Kurze Pause und dann war alles wieder gut. Merkwürdigerweise habe ich angeblich laut Waage nur 2,5 Kg abgenommen. Hä ? Nach diesem Megalauf ? Naja, vielleicht aufgrund meines Schneckentempos. Wird wohl so schon gewesen sein. Bin also mal auf die Ergebnisse gespannt. Zurück wieder ins Zelt und erst einmal eine Mütze Schlaf genommen. Das tat wirklich gut ! Nach ner knappen Stunde wieder unter den Lebenden. Wo war ich ? Wer bin ich ? Und warum ... ? Achso, ja, alles war kein Traum. Also dann, ab unter die Dusche. Diese befand sich am Seebad, etwa 200 Meter vom Zeltplatz entfernt. Dies war den meisten Teilnehmern nicht bekannt. Zu meinem Glück. Ich stand seeeeeeeeeeeeeehr lange unter der heißen Dusche und war danach ein neuer Mensch. Zurück zum Zelt sah ich das Fahrrad von CLD. Im Zelt war Untergang im Tiefschlaf und sabberte sich einen. Die zeit bis zu seinem Erwachen nutzte ich und ging zum Zelt. Dort gleich richtung Massage. Es waren noch einige Liegen frei. Was habe ich mich darauf gefreut. Ein netter älterer Herr nahm sich viel Zeit und verwöhnte meine müden Beine und Füße eine halbe Stunde lang. Ich wollte nicht mehr aufstehen und wäre fast wieder eingeschlafen. Also so eine Massage bewirkt wahre Wunder. Leider meldete sich schon wieder mein Knie. Vermutlich ist die Kniescheibe extrem gereizt oder entzündet gewesen. Aber alles halb so wild. Mein Stolz und meine Freude wurden nicht weniger. Jetzt realisierte ich so langsam die vollbrachte Tat und genoss alles um mich herum. Wenig später waren wir alle wieder versammelt und beschloßen noch später in die City zu latschen zum gemeinsamen Mundraub. Egal wo, hauptsache es war Fleisch dabei ! ! ! Viel zu lang sind wir rumgeeiert bis endlich jemand auf der Straße nach einer Restaurantempfehlung fragte. Das neue Ziel hieß nun irgendetwas mit "M..." glaube ich - Indisch ! Ui - das war aber eigentlich nicht so mein Favorit. Aber gut, ich bin da flexibel und etwas mit Fleisch werden die ja auch irgendwie hinbekommen. War mehr auf Steak und Grill und Upa-Uppa Essen ausgelegt. Doch das ewige Gesuche war dann doch allen zu viel. Schnell gefunfen und gleich Tisch bezogen. Au weia, der Koch war noch nicht da. Doch Glück im Unglück, der nette Indermensch konnte auch das eine oder andere Gericht machen. Und genau die , welche wir uns auch zuvor ausgesucht hatten. Prima, also Rndschiii, mach mal die Platte heiß und gib Gas. Wir essen sonst alles was wir in die Hände bekommen ! Das Wartenb hatte sich gelohnt. Ein sehr köstliches Essen wurde uns serviert, zeitgleich. Es gab kalbsfleisch mit Reis in Currysauce und Gemüse ... oder so ... egal. HUNGER ! ! ! Rein damit und gut ist. Mmmmmmmmmmmmmmmmmmmmh - leggerschmegger ! Nochne große Bonade dazu und der erste HUnger war gestillt. Auf dem Rückweg zum Zeltplatz noch ein Eis am Bahnhof und ein paar Leckerlis dazu. Außer mir hatten alle schon ihre Zelte wieder eingepackt und im Töfftöff von Mad Max verstaut. Ich verabschiedete mich noch den vier Cabanauten. Sie fuhren dann anschließend zu Stafan nach Freiburg und haben wohl noch einen schönen Abend verbracht. War auch gut so, denn so war die Heimreise nach Hause von dort aus kürzer und entspannter als von Biel aus. Drückidrücki, knuddelknuddel und tschö mit "ö". Und weg waren sie. So, da stand ich nun wieder allein wie am Donnerstag. Also was machen wenn der zweite Hunger kommt ? Genau ! Wieder ab in die City und nach etwas Essbaren suchen. Hatte Bock auf einen Megadöner, aber irgendwie sahen die nicht so ansprechend aus wie bei uns in Germanski. Hin jund her gelatscht. Am ende doch zum Bahnhofskebapfuzzi und dort so einen Möchtegerndöner gemampft. Sah zwar mickrig aus aber war im Geschmack ganz ordenlich. Noch ein Schniggärs zum Nachtisch und alles war wieder wunderbar. Jetzt wollte ich nur noch schlafen. Zelt - Schlafsack - Gute Nacht ! Schlafen, endlich schlafen ! Den Wecker hatte ich mir zwar für 8 gestellt aber ab 7 Uhr haben schon die ersten Zeltnachbarn angefangen abzubauen und einzupacken. Ich war auch woghl der Einzige mit Rucksack angereist. Die Vorstellung dieses schwere Ding auf dem Buckel zum Bahnhof zu schleppen, veranlasste mich früher aufzustehen und alles gemächlich anzugehen. Mein Zug sollte um 9.48 Uhr abfahren, sodaß ich noch genügend Zeit hatte zum Packen und wach werden. Hatte auch seine Zeit gedauert bis ich alles verstaut hatte. Ruckizuckisacki auf den Buckel geschnallt und laaaaaaaaaaaaaaangsaaaaaaaaaaaaaaaaam zum Bahnhof gelatscht. Dort noch im COOP mein Frühstück zusammen gekauft und am Bahnsteig gefuttert. Hatte noch reichlich Zeit. Musik auf die Lauscher und schön abgechillt. Toll, habe sogar die Durchsage überhört, daß wegen Gleisarbeiten der Zug nicht bis nach Basel fuhr. Irgendwo unterwegs sollte man umsteigen und bla, bla, bla. Habe daurch jedoch einen sehr interesanten Menschen kennen gelernt. Joachim Stöckel. Er organisiert seit jahren den Rennsteigkauf und hat in Biel seinen 15. Hundereteor gefinished. Da war ich aber platt. Er absolvierte u.a. über 140 Marathons und 60 Ultras ! ! ! Ich wollte auf die Knie fallen und mich vor diesem Mann verbeugen. Waaaaaaaaaaaaaaaaaahnsinn. Sein Reiseziel war Suhl und so konnten wir uns die ganze Fahrt von Biel über ? (Umsteigedingens) und Basel bis nach Frankfurz unterhalten. Es war für mich der reine Genuß seinen Geschichten zuzuhören. So erzählten wir uns gegenseitig von unseren Erlebnissen und den kleinen und großen Abenteuern des Laufsports. Er kennt ja fast alle aus dieser Branche und ich war immer wieder erstaunt über die Hintergrund infos und Geschichten zu so viel Veranstaltungen und Personlichkeiten. Den Rennsteig hat er mir so schmackhaft gemacht, daß ich wohl nicht anders kann, als 2012 dort dran teilzunehmen. Ja, und so war ich schnell wieder in meiner Heimat. Meine Mädels standen schon sehnüchtig am Bahnhof und auch ich konnte es kaum erwarten meine Lieben in die Arme zu nehmen. Und so endet hier mein Bericht über den 100 Kilometer Lauf von Biel - Die Nacht der Nächte - Das Abenteuer - Die Mission - Der Ultra. Jetzt, einige Tage nach diesen Erlebnissen, spielt sich alles im Kopf immer wieder ab. Bin immer noch im Rausch des Erlebten und freue mich schon jetzt auf den kommneden Ultra. Egal wann, egal wo ! Das war super, das war genial und es war vor allen Dingen eines ... ... <font size="200">DAS WAR CABA ! ! !</font> :herzen4: