So. Mal wieder updaten. Freitag, 20.05 Heute kommen Handicap, Loki und Frau Loki in Sachen Rennsteiglauf zu Besuch. Gut, dass wir vorher alles abgekaspert haben. Schlecht, dass ich machen Sachen nicht bis zum Ende durchlese. So stehen die beiden Lokis in der prallen Sonne vor meiner Wohnung während ich noch Preise für Kompaktkurbeln einhole. Der betreffende Dealer kann zwar mit den Begriff was anfangen und kann mir auch den Preis für eine nennen, aber 400,00 Öre sind ganz schön hastig, zumal da ja noch Umwerfer, Kette und Kassette dazukommen. Da muss ich noch mal in mich gehen. Die beiden bekommen einen Wohnungsschlüssel. Dann gehe ich noch mit Startunterlagen abholen und seile mich dann zur Klampfenstunde ab. Einkaufen. Und noch bis nach elf zusammen mit Handicap über Gott, die Welt und Eisenach schwadronieren. Samstag, 21.05 Wecken um 4.00. Dann Frühstück. Komme mit zum Start und schwinge mich von da aus auf eine ausgedehnte Tour durch den Thüringer Wald, bei der ich die Route des Rennsteiglaufs einige Male kreuze. Ich komme so auf 125 km und 2660 Höhenmeter. Mehr geht fast nicht, es sei denn man donnert eine Abfahrt sechs Stunden lang immer wieder rauf und runter. Trotzdem: Etappe zwo des Gigathlon-Samstags versammelt auf der Hälfte der jetzt gefahrenen Strecke satte 2000 Höhenmeter mit dem Rennrad. Das wird also noch ein wenig bergiger als der Thüringer Wald. Nachmittags goldene Hochzeit. Nicht meine. Das wird noch dauern. Und danach noch einen Schoppen trinken mit den Helden des Laufes. Sonntag, 22.05 Ausschlafen und Frühstück bis Mittag. Dann 4 mal mit Stöcken die Wartburg hoch skaten bis uns der Touristenverkehr abbrechen lässt. Sehr unangenehm, wenn ich hinter Karins Rad hänge und Sie mich den 12%er am Anfang der Auffahrt runterbremst und von hinten ein Reisebus kommt. Nachmittags Kuchen, dann Büroarbeit und noch ein kleiner Lauf. 30 Minuten zu zweit, dann noch 2 mal Tempolauf im 8 Minuten die Steigung der nächstliegenden Rampe hoch. Geht alles gut und flüssig. Limitierend ist nicht die Muskulatur, sondern die Atmung. So soll es sein. Montag, 23.05 Mir ist zwar nicht danach, aber ich trete trotzdem den Heimweg auf dem Rennrad an. Kurz hinter Eiterfeld gibt es eine längere Steigung. Vor deren Ende überholt mich ein Kollege „Typ durchtrainierte Radlerwade“ und würdigt mich nur eines kurzen „Hallos“. Oben hat er einen Vorsprung von geschätzten 100 m, den ich aber auf dem kommenden Stück, das leicht bergab geht, zufahren kann. Als ich mit meinem Rucksack bepackt neben ihm auftauche ist er etwas irritiert, zeigt doch der Tacho deutliche eine 4 am Anfang. Ich erkläre das mit der Masse, die schieben würde. Er kontert ganz geschickt, dass das nur eine lockere Trainingsausfahrt wäre. Und bleibt ansonsten sehr einsilbig. Also hänge ich mich in 10 m Entfernung ans Hinterrad. Bis der gute Mann an der nächsten Möglichkeit abdreht. War ihm wohl doch zu unangenehm, dass einer mit schwerem Rucksack das selbe Tempo fahren kann. Danach schawimmen. Ein Programmpunkt sind 500 F. Bei Halbzeit habe ich die üblichen 25 m auf meinen Schatz herausgeholt und pflüge vorbei. Aber die ist ehrgeizig und hält dagegen. Leichte Verspannungen in linkem Fuß und rechter Wade zwingen mich, das Tempo raus zu nehmen. Die Lücke wird jetzt sogar noch kleiner. Aber es ist wie es ist. Abends Beginn eines 6wöchigen Alkoholmoratoriums. Ich wegen Gigathlon. Karin aus Solidarität und um mal zu gucken, was sich mit dem spärlichen Hüftgold tut. Dienstag, 24.05 Heute abend Einladung zu 20 Jahren Diakonie. Ich also mal mir PKW auf Arbeit und auf dem Rückweg noch kurz bei einem neuen Radhändler vorbei. Der alte kann mich langsam mal. Aber die 400 aufgerufenen Steine für neue Kompaktkurbel sind mir zu viel. Also bestelle ich ein neues Ritzel mit 28 statt bisher 25 Zähnen. Macht rein rechnerisch 12% aus. Also: Hier im Thüringer Wald komme ich damit super zurecht. Und nur für Gigathlon so viel Kohle ist mir zu viel. Dann liegt Rennrad Samstag auf Etappe zwei mit 2000 Höhenmetern. Da sollte ich noch frisch sein. Der dritte und letzte Rennradteil geht allerdings als allerletzte Etappe noch mal gnadenlos zur Sache. Da werde ich eventuell ganz schön knautschen müssen. Aber ich bin den Ötztaler ja auch schon mit Flachlandübersetzung gefahren. Sollte also hinhauen. Dann verkürzte Laufrunde mit Karin und Irene. Das ist auch gut so: Ich lasse die Damen am Beginn der Steigung stehen und donnere bis zum Drachstein im Wettkampftempo hoch. Nach einer halben Stunde sind wir wieder zu Hause. Irene schlägt spaßeshalber vor, ich sollte noch eine Runde laufen, während mein Goldstück duscht. Gute Idee. Irenchen kommt sogar mit und wir nehme die nächstgelegene Schlucht. Dort wieder Vollgas hoch. Irene muss abreißen lassen, biegt falsch ab und ist verschwunden. Dann kommt sie mir später entgegen: Der gewählte Pfad endete in einer Steilwand, die sie wohl hochgeklettert ist. Dort wo sie rausgekommen ist, ist keinerlei Weg zu erkennen. Aber es geht fast senkrecht nach unten. Irene ist da hart im Nehmen. Die Party abends wird legendär werden. Erst drücken wir uns um den Sekt herum. Dann erfahren wir, dass die Wirtsleute den Termin verwechselt haben und anscheinend erst mal einkaufen fahren müssen. Nachdem der Grill endlich glüht gibt es Suppe, Wurst und Steaks. Für die Damen Suppe. Für die Herren Wurst und Steaks. Nur sehen das die Damen nicht ein oder wurden nicht entsprechend instruiert. Nach gefühlten 20 Sekunden sind die Steaks alle. Ich ergattere eine der letzten Würste und teile diese dann mit meiner Herzensschönen. Die hat sich einen Teller Möhren-Ingwer-Suppe gesichert. Sieht aus wie Kinderbrei und schmeckt auch fast so. Immerhin teilt man uns mit, dass aufgrund der günstigen Verköstigung nun auch alle Getränke für umsonst wären und nicht nur das erste Glas, wie angedroht. Zu schade, dass wir die einzigen 3 vorhandenen alkoholfreien Biere schon verputzt haben. Und gut, dass ich früh raus muss. So haben wir eine feine Ausrede, die Flucht anzutreten. Genau so wie fast der ganze Rest: Die fahren aber erst mal zum Mäc. Was richtiges essen. Mittwoch, 25.05 k-e-g-e-l-s-p-i-e-l-r-a-d-w-e-g auf Skates. Was sonst. Da muss man schmerzfrei sein. Immerhin windstill, neue Bestzeit, durch bis zum Ende und retour. Dann in der Firma duschen und auf einen Polterabend. Dort zwo antialkoholische Weißbiere. Auf dem Heimweg schlafe ich trotzdem fast ein. Donnerstag, 26.06 Genau zu der Zeit, wo ich mit dem Rennrad immer losfahre, soll es hier mächtig gewittern. Die Prognose verheißt weiterhin, dass das schmale Schlechtwetterband exkat mit meiner Reisegeschwindigkeit gen Osten ziehen wird. Es wird auch pünktlich dunkel und windig. Ich schwanke zwischen Zug und Rad. Aber es bleibt trocken. Also Rennrad. Neuer Streckenrekord auf der ersten Hälfte. Kein Wunder bei dem Rückenwind. Habe teilweise eine lockere 5 auf dem Tacho. Durchschnittsgeschwindigkeit am Ende aber nur 32 Sachen. Die Route dreht sich mehr in den Seitenwind hinein. Oder ich werde schwächer. Schwimmen geht. Aber mein Freund Rene, der eigentlich gelernter Läufer ist, kämpft mich auf einem der schnellen 100er nieder. Deprimierend. Schmach. Heul. Wobei die Zeit mit 7 x 100 in 1:35 bis 1:38 eigentlich in Ordnung geht. Und Krämpfe hab ich auch keine. Freitag, 27.06 Hmmm. Kein Spocht. Gar keiner. Samstag, 28.06 GWV-City Lauf in Fulda. Das ist ein Firmen-Charity-Lauf über 6 km, und von einem Kollegen organisiert. Klar, dass ich als Obersportler der Firma die moralische Verpflichtung habe, dort anzuttreten. Da mich 6 km jetzt nicht ganz auslasten, fahre ich die 80 km halt mit dem Rad hin. Dort angekommen habe ich planmäßig noch Zeit für eine gemütliche Tasse Kaffee. Leider beordert mich mein Teamchef sofort zum Parkplatz wo demnächst mein Laufzeug ankommen sollte. Kommt aber nicht. Stattdessen sitze ich dämlich in der Sonne und warte. Der entsprechende Kollege teilt mir dann auf Nachfrage mit dass er (a) zu spät wäre und (b) woanders parken würde. Gut dass mein Teamchef kommt, der ortskundig ist. Die Räder lassen wir am Parkplatz stehen. Nicht gut mit Hufeisen an den Radschuhen. Nach 100 m laufe ich auf Socken weiter. 3 Minuten später stehen wir am Bahnhof, genau dort wo mein Cafe au lait hätte stattfinden sollen. Als ich erfahre, dass der Alternativparkplatz weitere 1500 m entfernt liegt, streike ich. Also zurück zu den Rädern, ich immer noch auf Socken, und dort hin gefahren. Warum nicht gleich so. Aber alles wird gut. Am Ende sind wir 9 Kollegen und reihen uns ein in über 6000 Jogger und Läufer. Keine Zeitnahme und zur Belustigung der Läufer etliche Bands am Straßenrand. Unsere Gruppe zerfällt natürlich in junge Fußballer / Ausdauersportler sowie alte Fußballer. Die jungen Fußballer sprinten am Anfang jede Lücke zu und schwächeln ab Kilometer 3. Die Ausdauersportler werden da langsam warm und machen sich mit dem Vorschlag eines Zwischensprints bei Kilometer 4 keine Freunde. Aber es geht ja um nix, also trudeln wir ohne bis an die Kotzgrenze zu gehen ins Ziel. Dort gibt’s Bananen, Handtücher und Freibier für alle Fußballer. Bis das dritte Freibier ausgetrunken ist dauert es ein Weile und irgendwann komme ich auch wieder an meine Radklamotten und treten den Rückweg an. Da ich bisher zu wenig getrunken habe, muss ich noch zwei Mal an der Tanke anhalten und schütte bis zu Hause 2 Liter in mich rein. Wenn ich trinktechnisch Mist gebaut habe, sind meine Augen meist leicht blutunterlaufen… Heute etwas trüb, aber sonst ganz gut in Ordnung. Sonntag, 29.06 Schatz hat Doppeldienst als Aushilfe, kann aber zum Frühstück nach Hause. Mittags geht es dann zum Sichtungswettkampf Schwimmen der zweiten Klassen. Gestern war unsere sportliche Leiterin schon für die dritten und vierten Klassen in Saalfeld, heute bin ich mit 3 Mädels aus meiner Gruppe dran und wir nehmen einen tollen dritten Platz nach Hause mit. Die beiden anderen werden 12. und 15., hatten aber jeweils Punktabzüge wegen Formfehlern wie Frühstart oder Zielanschlag. Als ich nach Hause komme ist es schon fast sechs. Mein Goldstück hat sich für kurz nach acht angekündigt. Also bleiben mir zwei Stunden für ein paar Höhenmeter. Das steilste weit und breit ist die Downhill-Abfahrt. Ich also mit Karacho und 2 Liter Wasser im Rucksack bis zum Ende da hoch. Zurück zum Ausgangspunkt wähle ich einen knieschonenden Umweg. Berg runter treffe ich einen der genannten Downhiller, wie er sein 20 kg Schlachtross den Berg hoch schiebt. Kurze Absprache und Vorwarnung, denn wir werden uns bald wiedersehen. Dann bin ich nach 30 Minuten am Ausgangspunkt, habe aber erst 140 HM auf dem Zähler. So geht das nicht. Aber erst mal wieder hoch. Kurz nach dem ersten Steilstück zwei Begegnungen der anderen Art. Einmal ein Einradfahrer der hier dem Berg runterschürcht. Respekt. Das ist richtiger Sport. Und eine paar Erwachsene mit kleinen Kindern. Die warne ich, dass hier sehr schnelle und sehr gepanzerte Radfahrer durchkommen könnten. Und zum anderen bitte ich sie, den Baustamm, den die Kinder anscheinend gerade quer über den Weg gelegt haben, wieder zu entfernen. Dann turne ich weiter, finde aber dauern den einen oder anderen Prügel mitten auf dem Weg. Mir scheint die haben das mit Absicht gemacht. Ich kürze diesmal auch ab, damit ich mehr Steilanteil habe und finde tatsächlich den Baustamm so wie ich ihn das letzte Mal gesehen habe. Müsste man glatt anzeigen. Die Strecke ist eindeutig nicht wanderkompatibel. Sieht nach Vorsatz aus. Weiter oben treffe ich dann auf den Tiefflieger mit Integralhelm. Der hat auch schon einige Knüppel aus dem Weg räumen müssen. Die Sprungschanze etwas weiter oben ist auch lädiert. Was will man machen? Der Trupp ist schon über alle Berge, respektive durch die nächste Schlucht abgehauen. Bei nächsten uphill kommen mir dann nochmals 3 Kampfradler im Sturzflug entgegen. Weiter keine besonderen Vorkommnisse, bis auf dass ich mich so mehr gehender als laufender Weise immer hoch und runter bis 650 Höhemeter schleppe.