Nach Ansage eiens Bekannten, einem Tourenbericht auf Gipfelbuch.ch und guter Wetteraussichten konnte ich einen Freund von mir motivieren am Samstag noch mal auf die Zugspitze zu gehen. Vorgehen wie gehabt, kurze Übernachtung im Zelt am Parkplatz und dann los. Naja, wir hatten eine Menge zu bereden und eine Menge guten Rotwein dabei, so war die Nacht recht kurz. Start Hammersbach und dann über Stangensteig (Höllentalklamm ist bereits zu) Richtung Hölltalangerhütte. Bis zum Brett waren wir noch flott unterwegs, vermutlich eher zu flott, aber der Kollege machte das Tempo … Mit Beginn der Schneefelder wurde es recht anstrengend. Es war so warm, dass über Nacht eigentlich nichts gefroren hatte. Wir mussten anhaltend durch den tiefen Schnee stapfen und sind vor allem dann auf dem Gletscher oft bis zu den Knien eingesunken. Erst die letzten Meter vor der Randkluft war das einigermaßen gut zu gehen. Durch die anstrengende Stapferei und vermutlich auch den Wein am Vorabend waren wir Ende Gletscher auch unsere Trinkflaschen leer. Der Übergang war ok, das folgende ungesicherte Stück mit dem weiter sumpfigen Schnee ziemlich nervig. Mein Kumpel -mittlerweile auch konditionell angeschossen- hatte da nicht mehr so gute Nerven für. [attachment=3]IMG_0061_1.jpg[/attachment] Ein 30 Meter Halbseil hatte ich dabei und in der Folge haben wir dann bei den Stellen, wo das Seil unter Schnee war jeweils nach Situation entschieden, d.h. wenn er für ungesichertes Steigen nicht sicher genug war, haben wir zusätzlich mit Seil gesichert. Entweder klassisch Vorstieg/Nachholen oder ich bin vorgegangen und habe ihm dann das Seil zugeworfen. Das ganze in Summe so 4-5 Mal. Das kostet halt noch mal richtig Zeit, aber wir waren zeitig los und hatten das genug Luft. [attachment=2]IMG_0065_1.jpg[/attachment] Das Wetter hat erwartungsgemäß gehalten, gelegentlicher stark böiger Wind war aber doch etwas ungemütlich. [attachment=1]IMG_0069_1.jpg[/attachment] Ich wusste, dass die Tour für meinen Kollegen anstrengend wird. Durch die schlechteren Verhältnisse war er aber letztlich etwas überfordert. Das hat dann auch ziemlich viel Zeit gekostet, wobei wir genug Puffer hatten und den oberen Steig dann bewusst ganz in Ruhe angegangen sind. Umkehrpunkt wäre wenn überhaupt vor dem Gletscher gewesen. Am Schluss waren wir dann natürlich doch froh es auf den Gipfel geschafft zu haben. Außer uns war noch ein Alleingänger übers Höllental hochgekommen. Der war deutlich schneller als wir und hat uns quasi am am Gipfel eingeholt. Eine 4er Gruppe hat wohl auf dem Gletscher wieder kehrt gemacht. Über Stopselzieher kamen noch 2 Bergsteiger. [attachment=0]IMG_0071_1.jpg[/attachment] Oben waren recht wenige Touristen, dafür das Publikum zum Eisbrecher-Saisonabschluss-Spezial-Konzert. Die Musik ist nicht so mein Fall und das Publikum in schwarzem Leder und Nieten und Furz und Feuerstein war ein bizarrer Kontrast zu unserer Bergbekleidung. Die haben auch nicht schlecht gestaunt :-) An dem Tag wäre also sogar die letzte Bahn erst um 22.00 Uhr gefahren - wir hatten also massig Zeit. Ich fand es lässig über die Route noch so spät im Jahr gehen zu können, allerdings war da durch die Schwierigkeiten doch ein wenig Anspannung drin.