Ok Leute, hier kommt er: der ultimative äh Instant Bericht aus Roth: Bin mit folgenden Trainingsdaten seit 01. Januar gestartet: Schwimmen: 79 km - im Schnitt 4,2 km pro Woche Radfahren: 3.700 km - im Schnitt 185 im pro Woche Laufen: 1-365 km - im Schnitt 50,6 km pro Woche Insgesamt waren das 340 Trainingsstunden - im Schnitt 12:36 h pro Woche. Luke und ich fuhren bereits freitags nach Roth. Unterwegs prasselten heftigste Regengüsse mit stärksten Windböen auf uns herunter und wir waren voller Angst, dass dieses Wetter uns auch am Sonntag bei unserem Wettkampf begleiten würde. Samstags wurde es dann nachmittags etwas besser. Das CABA - Team trudelte dann nach und nach in unserer schönen Pension in Großweingarten ein. Killa hatte ich fast nicht mehr erkannt - ein Jahr ist wohl doch eine lange Zeit... Unter großem Hallo begrüßten sich alle. Teilweise kannten sich die Jungs und Mädels ja gar nicht. CABA hatte die wunderschönen T-Shirts dabei und spielte uns dann noch seinen, auf den letzten Drücker erstellten Song, "Ich mach Euch platt" vor. Wir hatten alle Bauchschmerzen vor Lachen. Nur kurz unterbrochen vom Einsatz unseres "ULLE" und Lance bei der Tour de France nahmen wir uns dann bei unserem netten Wirt die Nudelparty vor. CABA und BAUM mussten natürlich gleich mal wieder beweisen, wieviel HWH (das heisst übrigens Hefeweizen hell - hab ich auch erst gelernt) in sie hineinpasst... Gegen elf lagen wir dann im Bett und gegen 12 Uhr schlief ich dann auch schon ein um dann nach vier Stunden Tiefschlaf (ja, ich hab gut geschlafen - nur zu kurz) wieder aufzustehen. BEKLOPPT!!! Guido und André fuhren netterweise mit mir zum Schwimmstart. Die beiden sind von meinem neuen Verein SV Bergisch Gladbach und Guido ist für Luke bei der Staffel "Iron Enten" eingesprungen. Ich war völlig ruhig und überhaupt nicht aufgeregt. Die Oberarmbeschriftung lief ohne Warterei ab. Ich hatte noch massig Zeit, setzte mich noch eine Weile ans Ufer um mich mental noch auf den Wettkampf einzustimmen. Dabei spielte der Veranstalter alle Nationalhymnen der teilnehmenden Länder kurz an. War richtig schön. Dann hätte ich fast den Schwimmstart nicht gefunden.... Um 6:30 Uhr gings dann los. ENDLICH. Es war wie eine Erlösung. Ich kam gleich gut weg und schwamm auch gleichmässig die ganze Strecke durch. Ich wusste durch den letzten Schwimmtest im Fühlinger See, dass ich wahrscheinlich doch eine 1:20 schwimmen würde (einmal Training pro Woche ist halt doch zu wenig...) und so war es dann auch: Nach 1:22 h verließ ich den Kanal. Die Zuschauer waren wahnsinnig gut drauf, eine gewaltige Kulisse. Die neue Schwimmstrecke hat mir auch ganz gut gefallen, obwohl ich bei der zweiten Wende einen kleinen Krampf bekommen hatte! Im Wechselzelt half mir eine freundliche Dame mit meinen Sachen. Sehr nett. Die Wechselzeit war 2 Minuten schneller als in 2002. Nach 1:26 sass ich auf dem Rad. Die Willicher bejubelten mich als ich losfuhr. Radfahren war eigentlich super gut. Ich fuhr locker, weil ich ja endlich mal ordentlich laufen wollte. Natürlich holten mich jede Menge aus den nachfolgenden Gruppen ein, aber die waren dann auch schnell vorbei. Gelutscht bin ich nie. Wettkampfrichter waren in der ersten Runde ständig präsent. In der zweiten Runde nur noch spärlich. Genial war natürlich wieder die Einfahrt in den Solarer Berg. Beim ersten Mal schrie ich:" Ja, deshalb bin ich hier". Beim zweiten Mal sparte ich mir den Atem....:-))))) Meine ehemaligen Vereinskollegen hatten mich sogar namentlich auf der Strasse verewigt, was mich besonders gefreut hat. Der Wind machte ganz schön zu schaffen, aber ich konnte das Tempo halten und fuhr nach 5:57 h in Roth in die Wechselzone. Ich war dann bereits 7:23 h unterwegs als es auf die Marathonstrecke ging. Beim Radfahren war ich Ende der ersten Runde das erste Mal für "kleine Mädels" obwohl ich schon nach dem Schwimmen musste - hab ich mir aber "verdrückt". Wollte dann in der Wechselzone zum Laufen nochmal - aber fand kein Dixie. Also ging ich bei km 2 wieder in die Büsche. Das Laufen fing ganz gut an. War anfangs etwas zu schnell. Fand dann aber recht schnell zum 6 - Minuten - Tempo und wurde dann rasch auch noch langsamer. Und dann wars vorbei. Schon bei Kilometer 8 fing ich an mir einzureden, dass ich einfach nicht für Langstrecke gemacht bin. Also: sagte ich mir, kehr um, geh ins Ziel und das wars. Die Sonne brannte nur so runter, mir war heiss ohne Ende. Ich hatte auch noch vergessen meine Radhose auszuziehen, die ich mir fürs Radfahren über den Einteiler gezogen hab. Bei Kilometer 10 zog ich die mal aus und als ich dann da so stand, wollte ich tatsächlich zurückgehen. Als ich dann dabei war, dachte ich mir:" nee, Du kommst ins Ziel, dann gehst Du jetzt halt noch die 32 Kilometerchen und kommst um 22:30 Uhr mit dem Feuerwerk rein und lässt Dich feiern wie die Sieger" (hatte ich immer schon mal vor). Also umgedreht und in die richtige Richtung gewalkt. Da dort dann der Ort war mit dem ersten Wendepunkt, lief ich nochmal ein Stück, hatte dann aber echt keine Böcke mehr und fing an zu gehen. Ein Duisburger lief an mir vorbei und meinte:" Los LGee, mach se platt" und ich:" Jo, jo, ein ander Mal...!" Dann kam ein netter Mensch und gesellte sich zu mir. Er meinte, er wäre auch im Arsch und wollte mit mir marschieren. Es stellte sich heraus, dass er "Fusselhirn" ist und wir unterhielten uns blendend. Ich schlug vor, dass wir bis zu den Verpflegungsstellen laufen, uns dann richtig was mitnehmen, das schön gemütlich essen und trinken und dann wieder zur nächten Verpflegung laufen. So konnte ich mir den Feind bis Kilometer 17 auf Abstand halten. Dann holte uns CABA ein und meinte: " ich lauf gerade zwischen 5:05 und 5:10 Minuten pro Kilometer" und ich: "dann lauf mal schön weiter, Jung..." Aber der wollte nicht. Er wollte unbedingt mit mir laufen- weils alleine ja so langweilig ist - wobei ich ja mehr ging als lief. Es stellte sich dann heraus, dass CABAMAN mir ein grandioser Begleiter auf der Marathonstrecke wurde... Ich würde mich an seiner Stelle jetzt mieten lassen:"Rent a CABA" für Kopfschwache Ironmänner sicher der Hit. Er hatte eine Rassel dabei und feuerte dabei das Publikum an, die dann natürlich lautstark einstimmten. Und die ganze Zeit SPRÜCHE, z.B. "Lgee - nur noch 20 Kilometer - das ist doch jetzt fast geschafft - die fährt meine Oma mit m Rollstuhl". "Guck mal, da vorne ist schon die Brücke - das schaffst Du" (und ich wusste, wie weit die Brücke noch weg war...) Bei einer Verpflegung meinte er dann:" Warum gibts hier kein Mc Donalds?" - Die Antwort:" Wir werden diese Anregung für unser Konzept 2005 aufnehmen" In diesem Zusammenhang möchte ich erwähnen, dass CABAMAN morgens um 10:00 Uhr bei Mc Donalds noch einen Fischburger gegessen hat...!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!! Er hatte tierische Schmerzen durch seine Verletzung und immer wenn ich ging und er dann auf mich warten musste, tat sie ihm um so weher. Er tat mir richtig leid. Wir trafen dann wieder meine ehemaligen Vereinskollegen vom SV Willich. Natascha lief eine kurze Zeit mit uns mit. Wolfgang machte schöne Photos und meinte, ich würde doch wesentlich besser aussehen als vor 2 Jahren an dieser Stelle im Marathon. Bei Kilometer 30 trafen wir dann auf meine Freundin Gloria mit ihrem Liebsten, die dann richtig viele Photos von uns gemacht hat. Zu diesem Zeitpunkt waren wir dann eigentlich schon sehr zügig unterwegs. Ich lief dann die letzten 12 Kilometer, dank meines Begleiters, nahezu alle weit unter 6 Minuten. Ich konnte es selbst nicht glauben, aber es ging. Bei Kilometer 35 kam dann der ultimative CABA - Spruch:" Wenn Du jetzt wieder stehenbleibst - dann vergewaltige ich Dich hier auf der Stelle!" Ich blieb daraufhin natürlich prompt stehen... :lol: :lol: :lol: CABA dachte sogar noch an eine Zeit unter 12 Stunden, die ich ja schon nach dem Schwimmen aufgegeben hatte. Aber Bestzeit sollte es in jedem Fall werden. Damit konnte ich mich ab Kilometer 38 dann auch anfreunden, da ich wirklich nicht langsamer wurde. Es taten mir dann aber doch die Oberschenkel etwas weh und genau mit Kilometerschild 41 fingen die Krämpfe im rechten Fuss an. Ich konnte fast nicht mehr auftreten. Das waren Schmerzen... Irgendwie schafften wir es dann zum Staffelsammelpunkt wo Baum und Luke mit seinem Hund Pollina warteten. Udo schrie mir zu: "Klasse, Du machst Bestzeit heute..." - Zu viert, mit Hund, liefen wir dann ins Ziel. Das wird bestimmt ein geiles Finisherphoto. Ich hatte dann 12:04:xx und das war 2 Minuten schneller als 1997 und somit Bestzeit. Die Marathonzeit war mit 4:37 h auch akzeptabel. In der Zielverpflegung gings mir dann erstmal richtig dreckig. Ich bekam ein Erdinger alkfrei, setzte mich hin, beruhigte mich, ging was essen, traf Anja, Drullse, Jever-Thorsten und weitere aus dem Challenge - Forum, irgenwann kam dann auch Fusselhirn rein. Mit denen quatschte ich noch sehr lange. Nach dem Duschen fühlte ich mich wie neugeboren. Sylvia, die mit mir in Trier studiert hat und jetzt bei der Tucher - Brauerei arbeitet, war mit ihrem Liebsten da und hat mir einen 3 Liter Krug mit 3 Liter Tucher Weissbier mitgebracht. Das war eine Gaudi. Was bin ich froh, dass ich nicht aufgehört habe. Ich weiss jetzt, dass ich es kann und in 2006 wird die 12 - Stunden - Marke fallen. Ich versprechs. Ich werde nicht mehr Weichei - LGee spielen. Die Staffel war übrigens superklasse: Baum ist knapp unter einer Stunde geschwommen 58:26, Luke ist 5:23 h Rad gefahren und uns CABA (mein Retter) ist 4:03 h gelaufen. Er hätte sicherlich eine 3:40 hingekriegt. Der Mann kann sich echt quälen - da gibts nix. Killa und seine Liebste haben sich rührend um Pollina gekümmert, als Luke Rad fuhr. Killa hat auch Schwerstarbeit geleistet. Mit Krücken den ganzen Tag von Hüh nach Hott - das hat ihn platt gemacht...:-)))) Wir sind dann mit alle Mann noch ins Ziel und haben uns das Feuerwerk angeschaut. Das gehörte einfach noch dazu. Eigentlich ist es doch schade, dass jetzt alles vorbei ist. Aber mir fällt da vielleicht noch was ein für nächstes Jahr.... Noch eines: alle, die mich kennen, wissen, dass ich ein absoluter Roth - Fan bin. Ich habs wieder genossen dabei sein zu dürfen. Es war toll, dass wir ein großartiges sportliches Wochenende miteinander verbringen konnten. Ich möchte allen danken, die an mich gedacht haben, die mir SMS geschickt haben, die mich vor Ort angefeuert haben. Für mich war es, zumindest im Nachhinein, ein super toller Tag. Der jedoch heute wieder getrübt wurde: Heute habe ich erfahren, dass eine Staffelschwimmerin bei diesem Wettkampf gestorben ist. Für mich ist das sehr schlimm, da ich sie gekannt habe. Sie kommt aus Willich und ich habe sie am Freitag abend nach der Pasta - Party getroffen, wo sie mich auf dem Nachhauseweg angesprochen hat. Ich war sehr erstaunt, sie dort zu sehen und erzählte ihr und ihren beiden Team - Kollegen wie schön es ist in Roth zu starten.... Ziemlich makaber. Mir gehts heute gar nicht gut. Ich muss immerzu an sie denken. Sie hinterlässt 3 Kinder und ist auch noch alleinerziehend. Ich bin zutiefst geschockt.