mein bericht ist leider noch nicht ganz fertig - hatte mit zu viel anderem mist zu tun, aber den anfang könnt ihr schon mal lesen und auch die einzigen fotos, auf denen ich zu sehen war. 


Tough Guy 2006 – 29. Januar 2006 Alles begann am 19. November 2005, kurz nachdem ich in meine neue Wohnung gezogen war. Noch kein Internet, um meine Freizeit zu verschwenden, noch keine Lust die Gegend hier zu erkunden (die hab ich immer noch nicht gefunden), aber eine Fernsehzeitung, die für den Samstag Nachmittag im Ersten eine 30minütige Reportage mit dem viel sagenden Titel „Harte Jungs und weiche Knie“ ankündigte. Nach nicht einmal der Hälfte der Reportage wusste ich schon, dass ich da auf jeden Fall mal mitmachen muss. Als ich dann eine gute Woche später endlich meinen Internetzugang hatte, hab ich mich gleich schlau gemacht und mich gedanklich mit der Sommervariante Ende Juli angefreundet. Die Wintervariante erschien mir nämlich ein wenig zu krank/kalt und außerdem hätte ich bis dahin ja nur insgesamt nur 2,5 Monate Zeit, um vom Trainingsstillstand nach meiner KnieOp im Juli in eine zumindest ansatzweise Form zu kommen. Aber wie so oft kam es anders als ich es gedacht habe. Berufliche Gründe machen mir einen Start im Juli unmöglich, also blieb mir nur die Wahl: entweder Januar oder bis mindestens 2007 zu warten, ohne zu wissen, ob ich da dann noch Zeit oder Lust für so etwas habe. Und nach meiner aktuellen Planung würde mir der Wettkampf 2007 absolut nicht ins Programm passen, da kurze Zeit später FWTD starten soll . Also hab ich mir vorgenommen, dass ich doch entgegen meinem ersten Gedankengang bereits im Januar mitmachen würde, falls mein Knie Anfang Dezember einen 8,5km langen Testwettkampf übersteht. Das Knie hat den Lauf überstanden, aber ich wurde mir bewusst, dass es hier an der dänischen Grenze doch den ein oder anderen Anstieg gibt, der einem ziemlich zusetzen kann. Am Ende hatte ich auf jeden Fall knapp 43 Minuten auf der Uhr stehen und informierte gleich meinen Vater, damit er meine Anmeldung wegfaxen kann. Zeitgleich hab ich mir die DVDs von beiden Wettkämpfen 2005 bestellt, damit ich mich zumindest mental drauf vorbereiten kann. Nach dem ersten Ansehen kamen mir zwei Sachen ins Gedächtnis: das sieht nach einer Menge Spaß aus und Mensch, bist du ein Idiot, wenn du bei so was mitmachst. Ich wusste dann zumindest, dass der Sieger 2005 nicht mal 1:15 Stunden für die Strecke gebraucht hat. Auf Grund dieser Zeit berechnete ich mir dann meine Zielzeit (dazu später mehr) und plante den Rest meiner Reise. Aus beruflichen Gründen musste ich nämlich auf jeden Fall am Tag nach dem Wettkampf wieder in der Arbeit sein und konnte so leider nicht frei nehmen und so mir endlich mal London anschauen. Aber hey, man kann ja nicht alles haben. Ich hatte mir zwar auf der Tough Guy Homepage alle Trainingstipps durchgelesen, aber geändert hab ich an meinem Training gar nichts. Mein Training war nämlich ziemlich simpel. Morgens 6km in die Arbeit joggen und nachmittags wieder eben diese 6km zurückjoggen; nicht mehr und nicht weniger. Ich hab mir viel mehr Gedanken um meine Wettkampfkleidung gemacht und im Prinzip lag ich auch mit meiner Wahl genau richtig, aber ich musste dann auch im wahrsten Sinn des Wortes ziemlich für bluten …. es hätte sicherlich einfach ausgereicht, wenn ich nicht meine Unglücksschuhe vom Ironman Canada wieder verwendet hätte. Aber aus Fehlern soll man bekanntlich ja lernen. Am Freitag, den 27. ging es dann endlich los und ich konnte es kaum erwarten in Birmingham meinen Mietwagen in Empfang zu nehmen und dann auf den Verkehr losgelassen zu werden. Vor dem Linksverkehr hatte ich ehrlicherweise mehr Respekt als vor dem Wettkampf – möge er noch so hart klingen und sowohl auf Fotos als auch in bewegten Bildern aussehen. Mit meinem Mietwagen zog ich dann auch das absolute Traumlos und ich hatte die Traumkombo zusammen: ein französisches Auto im englischen Verkehr mit nem deutschen Fahrer. Ich hab dann auch nach ein paar Minuten das einzig wahre gemacht, nämlich den Radkappen auf der Beifahrerseite (ja, ich mein gerade wirklich die linke Seite des Autos) ein neues Design verpasst. Es klang zumindest ziemlich böse, als ich endlich in Wolverhampton angekommen bin und, da dann keine getrennten Fahrbahnspuren mehr waren, sondern endlich Gegenverkehr, ich doch glatt mal den Bordstein berührt habe. Es sah aber gar nicht so schlimm aus und als dann das Auto noch ein wenig dreckig wurde, hat man es gar nicht mehr gesehen. Nach endloser Suche meines Hotels – die Ausschilderung der Straßennamen passt hervorragend zum Linksverkehr – war meine Reise endlich zu Ende, aber der letzte Schock des Tages stand mir noch bevor. Das Hotelzimmer, welches mich immerhin 61Euro die Nacht dank Expediaspezialpreis gekostet hat, erinnerte mich schmerzhaft an einen Kleiderschrank. Das Zimmer befand sich im zweiten Stock direkt neben dem Aufzug und hatte eine Grundfläche von ca. 2m*4m (Bad nicht mitgerechnet). Der Bettenaufbau meines bestimmt 80cm breiten Einzelbetts war mit den amerikanischen Betten identisch mit der Rückenschmerzgarantie. Das konnte ja noch heiter werden…. gruß Florian