Erlebnisbericht zu meinen Wettkampf am Wochenende :D :D :D :D :D :D :D Langdistanz im Triathlon in Moritzburg am 09.06.20121. Anreise Um rechtzeitig bei der Anmeldung zu sein und mein Rad abzugeben, fuhr ich schon am Vortag um 04:30 Uhr vom Saarland ans andere Ende der BRD. 660 km Autofahrt können so öde sein und ein kurzes Nickerchen auf einen Rastplatz musste sein, sonst hätte mich der Sekundenschlaf erwischt. Am frühen Nachmittag war nun endlich da und suchte meinen Zeltplatz auf. Pennen im Kletterwald. Man hatte alles was man braucht. Ein Waschbecken, ein WC, Mücken und andere Krabbeltier. Was will ein Camper mehr. Als ich ankam, war bereits ein anderer Langdistanzler am Zeltaufbauen. Er war aus dem Norden angereist. Ich fuhr noch mal ein paar Kilometer mit dem Rad und anschließend zur Akkreditierung. Mit meiner Startnummer im Gepäck gab ich dann das Rad in der Wechselzone und dann kam die Pastaparty. Es gab viel Obst, alkoholfreies Weizen und natürlich Nudeln. Mmmmmhhhhh lecker. Da der Tag für mich lange genug war, ging ich dann nach der Wettkampfbesprechung gegen 20:00 Uhr zur Zeltplatz und legte mich in die Koje. Meine Beine waren so schwer und ich konnte mir kaum vorstellen, dass der Wettkampf am morgigen Tag gut verläuft. 2. Der Wettkampf Gegen 05:00 Uhr klingelte auch schon mein Wecker und weckte mich aus meinen Träumen. Ich hatte wie ein Stein gepennt und meine Beine fühlten sich gut an. Was ein Schlaf für Wunder bewirken kann. Um 06:00 Uhr betrat ich dann die Wechselzone und positionierte meine Kleider für die Wechsel. Jede Sekunde zählt. Um 06:30 Uhr war dann der Neoprenanzug und ich begab mich mit den 138 Startern (120 Einzel- und 18 Staffelstartern) über die Langdistanz an den Schwimmstart. Im grünen Schlossteich stehen wurden dann die letzten Sekunden heruntergezählt und der Start erfolgte mit einer riesigen mittelalterlichen Kanone. Der Knall war laut den Zuschauern auch noch mehrere Kilometer in der umliegenden Umgebung zu hören. Ich stand mit in der ersten Reihe und die Prügelei ging los. Kurz darauf merkte ich schon wie mir kurz die Luft wegblieb und ich Schappatmung bekam. Dies kam wohl daher, dass ich dieses Jahr erstmals im Neoprenanzug bzw. im Freiwasser geschwommen bin und mein Körper war leicht geschockt. Schwimmen im Schwimmbad ist schon viel einfacher und nicht so frisch. Ich musste einen Brustzug einlegen und konnte mich dann langsam wieder fangen. So ließ ich einige Schwimmer passierten und klemmte mich danach an einen schnellen Staffelschwimmer ran. Nach einer Weile fühlte ich mich immer besser und enteilte meiner Schwimmergruppe. Ich konnte ihnen auch deswegen davon schwimmen, da sie nicht den direkten Weg zur Boje schwammen und immer einen kleinen Bogen. Ich wählte aber den kurzen Weg. Gegen Ende der ersten Schwimmrunde bekam ich immer leichte Krampfzuckungen in meinen Waden, welche aber weggeschüttelt wurden. Die zweite Runde zog ich zog ich dann weiter durch und schließlich kam ich dann nach 1:01 Stunden aus dem Wasser. Wahnsinn. Vor zwei Jahren waren es noch 59 Minuten, aber da habe ich noch regelmäßig im Schwimmverein trainiert und so habe ich das Niveau trotz verstärkten Lauftrainings halten können. Gemäß der Ergebnisliste war ich der Siebte nach dem Schwimmen. Der Wahnsinn. Darauf hin ging es dann auf Rad und nun standen 180 knallharte Kilometer, aufgeteilt in 6 Runden, auf dem Programm. Ich legte schnell los und versuchte, dass ich nicht am Anfang von den Cracks mit den Zeitfahrrädern überholt werde. So fuhr ich auf den ersten 30 Kilometer in einem Schnitt von knapp 35 km/h und die zweiten 30 km noch mit knapp 33,7 km/h. Ab der dritten Runde kam dann fast keine mehr von hinter und nach vor mir sah ich auch niemanden mehr. Ich kam in ein Tief und mein Tempo ging auch wegen des Gegenwindes auf einer Teilstrecke, welche sich zunehmend bemerkbar machte, runter. Die dritte Runde war dann noch mit 32,6 km/h passabel und ich beschloss, dass das Tempo langsam wieder hochgehen muss. Dies passte auch bis mir kurz vor Vollendung der vierten Runde der Schlauch im Hinterreifen platzte. Verdammt dachte ich und machte mich gleich ans Flicken. Nach 8 Minuten konnte ich dann weiterfahren und beendete die vierte Runde mit einem Schnitt von etwa 28 km/h. Die fünfte Runde fuhr ich dann in wieder in einem 32 Schnitt. In der letzten Runde waren auch alle Halbdistanzer, welche erst um 11:00 Uhr ins Wasser gesprungen sind, auf der Radstrecke und einer sprach mir Mut zu, dass es meine letzte Radrunde ist und ich noch gut aussehe. Dies gab mir Kraft, ich dachte an meine Schokoladendisziplin das Laufen und die letzten 30 km beendete ich mit einem Schnitt von 33,2 km/h. Kurz vor dem Wechsel fuhr ich dann wieder durch den Wald nach dem Start und der Himmel wurde immer Dunkler. Ein Sturm kam auf und es prasselte Tannenzapfen auf mich. Zum Glück war das Radfahren jetzt für mich rum. Die noch auf der Radstrecke verbliebenen Sportler berichteten nach dem Wettkampf, dass sie bei dem Gegenwindstück fast rückwärts gefahren sind und nicht von der Stelle kamen. Ich hatte hier wohl gerade noch Glück und hatte die Radstrecke trotz Panne nach 5:32 Stunden hinter mich gebracht. Nach der Ergebnisliste hatte ich die 33. beste Radzeit. Als ich nach 06:40 Stunden auf die Laufstrecke, wieder 6 Runden, ging, wurde das Wetter besser und ich begann zu rechnen. Unter 11 Stunden würde ich auf alle Fälle packen. Meine Bestzeit, welche ich vor zwei Jahren aufgestellt habe, schaffe ich auch bei einem lockern Marathon und alles andere war Zugabe. So begann ich wieder flott und ich bemerkte, keinerlei Vorbelastung in den Muskeln durch das Radfahren und Schwimmen. Was war los mit mir ??????? Mir tat lediglich der große Zeh am linken Fuß weh und die rechte Achillesverse, welche durch mein Umknicken im März etwas in Mitleidenschaft gezogen wurde, spannte leicht. Nach ein paar Kilometern verschwanden aber beide Wehwehchen und ich konnte richtig Gas geben. Die ersten 10 Kilometer rannte ich mit einem Schnitt von 12,24 km/h und ich staunte über mich selbst. Ist dies zu schnell oder ziehe ich durch. Ich zog durch und überholte immer mehr vor mir platzierte Läufer. Die zweiten 10 noch in 11,53 km/h, die dritten 10 in 11,86 km/h und die vierten 10 in 11,23 km/h und die letzten Kilometer in noch in 12,3 km/h. Gemäß den Zwischenzeiten war ich zwar immer an der magischen 10 Stundenendmarke dran, aber war doch zu weit entfernt. Ich verlangsamte aber nicht das Tempo und schaute nur noch nach den Bändchen an den Armen der anderen Läufer. So schnappte ich mir nach und nach immer mehr Läufer und schaute mich dabei auch nicht um. Schnell Meter machen war die Devise, um ein erneutes Herankommen des Überholten zu verhindern. So kam ich dann nach einer Laufzeit von 3:30 Stunden in Ziel und war einfach nur happy. Gemäß der Ergebnisliste war dies die 9. beste Laufzeit. Meine Zielzeit belief sich letztendlich auf 10:10 Stunden und von den 95 männlichen Finishern wurde ich 14. In der Alterklasse wurde ich 4 von 12. Ohne die Radpanne hätte ich sicherlich noch einige Körner auf der Laufstrecke locker gemacht und dann hätte vielleicht auch ein 9 vor dem Doppelpunkt gestanden. Sicherlich ist zukünftig auf der Radstrecke noch mehr drin und beim Laufen auch noch etwas. In den nächsten Jahren fällt, die 10-Stunden-Marke----Da bin ich mir sicher!!!!!!!!!!!!!!!!! 3. Nach dem Zieleinlauf und die Abreise Im Ziel saß ich dann erstmal eine halbe Stunde und genoss die Sonne, die Finisherplakette und ein kühles Bier. Was gibt Schöneres. Danach musste ich mich erstmal auf den Rasenbelag legen und weiter Sonne tanken. Ich sah wohl sehr kaputt aus und mehrere Personen erkundigten sich nach meinem Gesundheitszustand. Mir ging es aber gut und ich genoss einfach nur den Moment. Nach dem Duschen und einer erholsamen Massage ging ich wieder zum Zelt und wir drei Camper suchten nach einer Möglichkeit das erste Spiel der Deutschen gegen die Portugiesen bei der Euro 2012 zu sehen. Ein freundlicher Dauercamper nebenan ließ uns dann wie selbstverständlich in seinen Wohnwagen und baute hierfür extra seinen Fernseher um, damit wir drei das Spiel verfolgen können. Schließlich bejubelten wir das 1:0 unserer Mannschaft bei einem Bier und fielen danach tot in die Koje. Vielen Dank noch mal für die Gastfreundschaft. Am nächsten Morgen fuhr ich dann um 8:30 Uhr zurück und war am späten Nachmittag wieder im Saarland. War einfach nur ein Hammerwochenende und machte wieder Lust auf mehr. Meine dritte Langdistanz wird nicht meine Letzte gewesen sein. :hoplit-sword1: :hoplit-sword1: :hoplit-sword1: :hoplit-sword1: Hier die Links dazu: Teilstrecke Schwimmen: <http://connect.garmin.com/activity/187947293>Teilstrecke Rad: <http://connect.garmin.com/activity/187947309>Teilstracke Laufen: <http://connect.garmin.com/activity/187947325>