I Geh hin! Die <font size="150">Gegend ist prima</font>, ich kenne mich vom Radeln da ein wenig aus - ist ja vor mein Heimrevier. Und ich kenne ein paar Leute die schon mitgemacht haben und jeweils begeistert waren. Wa ich so mitgekriegt habe: <font size="150">Die Strecke ist schön</font> und schwer, also genau richtig :-) Grüße asu Schwaben
<font size="150">Killaaaaa, was schreibst Du da?</font>Hast Du mal die Eisblumen vom Fenster gekratzt und rausgeguckt? Da ist nix mit schön und tollem Panorama! :D :D :D Ich war dort, und habe gefinisht. Klar, es gibt hier einige, die laufen längst doppelt so viel, aber ich werte diesen Lauf für mich persönlich recht hoch: Und so bin ich am Freitag gemütlich nach Schwäbisch Gmünd getuckert und habe nach einem leckeren Schweinsbraten mit viel Spätzle mein Quartier bezogen und ging zeitig schlafen. Der Wetterbericht hatte es schon angedeutet, es sollte kälter werden und so zeigte das Dachfenster der Pension am Morgen einen weißen Belag... Eigentlich war ich ja der Meinung, dass das - bis auf die Länge - ein gemütlicher und nicht nennenswerter Lauf werden sollte. Es kam aber ganz anders.... Es hatte Temperaturen um den Gefrierpunkt und es schneite! Meine Kleidung bestand aus einer langen Hose, einem kurzem Funktionsschört und einer dünnen Windstopperjacke für den Oberkörper. An den Ohren trug ich Earbags und eine Baseballcap und eine dünne Mütze darüber wärmten mein Haupt.Dennoch, ich fror am Start - na toll, wenn das mal was wird, waren meine Gedanken. Um 10:00 knallten die Kanonen und wir wurden auf die Strecke gelassen. Es dauerte sicherlich 6 - 7 km bis meinen Hände warm waren. Der Rest war okay. Gleich als wir aus der Stadt waren, wurde das Schneetreiben immer stärker. Beim Tempo entschied ich mich auf rel. Nummer sicher zu gehen, bin ich doch noch nie so weit gelaufen und hatte auch noch den Augsburg-Hammermann noch im Hinterkopf. Also wollte ich 6:00 min/km anvisieren. Bei der 10 km Markierung zeigte meine Uhr 0:57 h an. Okay, etwas schneller, das ist den Temperaturen geschuldet. Jetzt kamen auch die drei Kaiserberge. Einer nach dem anderen sollte auf den nächsten 20 km das Streckenprofil bestimmen. Mein 6er Schnitt war schon am ersten Berg futsch. Es ging einfach zu lange und zu steil bergauf, um das halten zu können. Wenn ich mich recht erinnere hatte ich bei 20 km ca. 2:07 h auf der Uhr stehen und bei 25 km irgendwas von 2:37 h. Soweit gehalten dachte ich, aber es kam ja noch ein Berg, wie ich von der Ausschreibung wusste. Der Schneefall intensivierte sich jedenfalls und in meinem Dreitagebart blieb tatsächlich etwas Schneematsch hängen (keine Angst, arktisch war es nicht, aber trotzdem bemerkenswert). Tja und was sol ich sagen? Die Aussicht war grandios! :irre: :irre: :irre: In den schlimmsten Passagen hatte ich sagenhafte 300 m Sicht! Da war nix mit Panorama.... :( Der letzte Berg hatte es nochmal in sich: Hochlaufen ging oft auch gar nicht, weil man im Schneematsch, der sich unter der 10 cm hohen Schneedecke gebildet hat, einfach nicht laufen konnte. Selbst beim Hochgehen ist man gerutscht. Dennoch kam ich gut hoch und wieder runter. Runter war allerdings auch spektaktulär, denn es war ja genauso rutschig, wie bergauf... Teilweise fand ich es anspruchsvoller bzw. gefährlicher als bei der Wildsau am letzten Wochenende. Auf der letzten Landschaftspassage schickte man uns dann nochmal neben extrem vermatschen Waldwegen auf einen Trail. Prima, so ein richtiger Trampelpfad, verschneit, matschig, rutschig und das nach 30 km in den Beinen. Auch hier hatten wir - und das waren alle, die um mich rum so unterwegs waren - Gehtempo eingelegt... GsD war nach ca. 35 km das dann auch sturzfrei vorbei. Jetzt hatten wir noch 15 km Schotterwege und Straßen vor uns. Meine Uhr zeigte irgendwas mit 3:40 h oder so. Jedenfalls lief mir die 5:00 h Zeit weg. Eigentlich nicht schlimm, aber jetzt kam wieder die Unvernunft: "Hmmm, packste das noch?" Also entschloss ich mich das Wohlfühltemp soweit anzuziehen, dass die letzten 15 km schnellstmöglich bewältigt werden. In der Tat gelang es mir, das Tempo zu forcieren und ich holte noch was raus. Dennoch reichte es nicht. Nach dem normalen Marathon hätte ich noch eine 5min/km Pace rennen müssen. Das erschien mir unrealistisch. Und bei 46 km war es klar: ca. 4:42 h auf dem Tacho. Schneller geht nie, reduzierte wieder und so lief ich dann bei 5:08 durch das Ziel - YEAAAAAH mein erster Ultra. Ich war erstaunt, dass ich nach den magischen 42 km immer noch laufen konnte und sogar schneller als zu Beginn, wenn auch nur für begrenzte Zeit. Während des Laufs habe ich mich mit Tee, Isostar, Müslirigeln und Bananen an den Verpflegungstationen vollgestopft. Das war gut und wichtig. Im Ziel jedoch wurde mir schlagartig schweinekalt. Das alkfreie Erdinger lachte mich überhaupt nicht an. Ich holte mir noch einen Tee (so viel Tee trinke ich normalerweise über das ganze Jahr verteilt) und eine Feuerwurst in der Semmel am Stand gegenüber. Vielleicht wärmt die ja auf.... Nix, es fror ohne Ende, suchte mein Frau und machte mich auf zum Parkhaus. Flugs noch in trockene Klamotten gehüpft und abgedüst. Wir hatten noch eine Verabredung und wollten nicht viel Zeit verlieren so daß ich dann in der Wohnung duschte. Alles in allem ein sehr geiler Lauf, aber ohne jegliches Panorama! Landschaftlich vollkommen uninteressant! :doppellol: Nee, Späßchen, ich komme wieder und dann guck ich mir alles mal bei Sonnenschein an... Eigentlich habe ich solche Bedingungen erst im Januar beim Tough Guy erwartet. Das war jetzt schon mal ein fetter Appetizer! Jetzt schmiere ich erst mal Voltaren und Kytta im Wechsel auf die Achillessehne, denn die tut mir seit heute ordentlich weh. Der Lauf hat nun doch mehr Tribut als das bisschen Frieren gezollt. Diese Woche ist Zangspause... Viele Grüße vom Ultrapesthund PS Ich will mal wieder mit trockenen Schuhen ins Ziel...geht das überhaupt als Cabanaut? :lol: