Na gut. Weil der Wunsch da war, schreibe ich mal ein wenig dazu. Eigentlich wollte ich an diesem Tag mit Hecke nach Upleward bei Greetsiel fahren, aber weil er sich beim Ironman Zürich so schwer verletzt hatte, daß er im Watt nicht starten konnte, sprang sein Double "wieder" für ihn ein. Mein Nachbar. Wir kammen zeitgleich mit Pfleges Team an. Kurzes Hallo...und dann gings zur Anmeldung. Bloß 10 Euronen pro Team mußte berappt werden. Die Mädels von der Anmeldung drückten uns noch Duschgel/Shampoo in die Hand und los gings zum Umziehen. (Wenn die wüßten, wie sehr wir das Zeug noch gebraucht haben). Auf den Tip von Shorty habe ich Farbpigmente und Kindersonnencreme Faktor 50 besorgt. Dann runter mit den Klamotten und Badehose an. Wir hatten mehrere Schälchen und Handschuhe zum Anmischen von der Farbe mit. Meine Kinder und unsere Frauen konnten sich dann an uns austoben wie sie lustig waren. Wir haben uns vorher eigentlich keine Gedanken gemacht, was für ein Muster oder so auf uns rauf sollte. Egal.... hauptsache bunt. Mein Kumpel Helge hatte schon tagelang Riesenbedenken, daß die Farbe nicht mehr runtergeht. Besonders tief war seine Stimmung als Pflege um die Ecke kam und noch nach Farbe gefragt hatte. Als ich ihm die Sonnencreme gezeigt hatte, von der leider nur noch ganz wenig da war, lehnte er abstoßend ab mit den Worten "Ich bin doch nicht verrückt. Das Zeug wirkt so wie ein Tattoo....das kriegt ihr nie wieder ab". Im Endeffekt nahm er für sein Team noch ein wenig Grün für die Augen mit. Von 20 gemeldeten Teams sind 18 schließlich vor Ort gewesen. Kurze Ansprache vom Orginasator, wie der Ablauf des Tages vonstatten geht und die Spielregeln wurden erklärt. Und dann hieß es "Aufstellen zum geordneten Einlauf in die Wattarena". Nach 5 Minuten gings los. Der Einlauf war schon beeindruckend. Alle Teams sind der Reihe nach den Deich hoch, dann vielleicht 50 Meter auf ihm gelaufen und dann mit Vorstellung durch die Menge. Für die Zuschauer glaube ich war das schon ein schönes Bild gewesen. Dann gabs noch ein paar gute Worte vom Schirmherr Tamme Hanken, dem XXL-Ostfriesen zum Thema Spendenbereitschaft und Nichtzahlbereitschaft der Krankenkassen. Alle Einnahmen aus dieser Veranstaltung gingen an den Verein für krebskranke Kinder in Ostfriesland und Umgebung. Anschließend gings mit Sport los. Zunächst Wattfußball. Ein Spiel dauerte immer 5 Minuten auf einem 12x20 Meter Feld und war ein einziges Schlammfest. Da war ich schon ein wenig neidisch als ich den Heckenpenner mit Interceptor dort spielen gesehen hatte. Wir meldeten uns zwar auch an für Fußball, aber bekamen leider keinen Startplatz. Einfach kein Glück gehabt. Wir nutzten diese Zeit dann um uns mit den Schlickschlitten vertraut zu machen. Gar nicht so einfach. Man mußte permanent mit einem Knie auf dem Schlitten aufliegen und das andere Bein gab Anschwung. Eingesackt im Watt sind wir übrigens so etwas mehr als eine Chucks-Höhe. Richtig warm war der Schlick. Was auch beeindruckend war, war die Menge an Zuschauern. Ich bin schlecht im schätzen, aber ich denke das waren so ca. 2000 Leute. Nun kam der Aalsprint (Leider auch keinen Startplatz bekommen). Jede Mannschaft mußte dafür 3 Läufer stellen. Man startet mit dem Aal in der Hand, (NEIN...NICHT DER !!!!....Der Aal war eigentlich ein zurechtgeschnittender Fahrradschlauch) läuft bis zur 50 Meter-Marke, wendet und läuft zurück, dann Übergabe an den nächsten, usw. Als das durch war kam es Lückenlos zum Hauptlauf: Dem Schlickschlittenrennen. Es hat angefangen mit der ersten Disziplin, dem 50 Meter-Schlittensprint. Mein Kumpel Alex hatte sich dem angenommen. Nach dem Startschuß hatte ich ganz schön gestaunt, wie schnell er gefahren ist. Kopf an Kopfrennen mit dem Team Waterhörn (die auch die gesamte Veranstaltung gewonnen hatte). Zuerst dachte ich, es wäre der zweite Platz gewesen, aber auf JiuTiub sah man sehr schön, daß er als erstes durchs Ziel kam. Dann kam der Reusenlauf über 150 Meter denn ich übernahm. Ich ging mit gemischten Gefühlen an den Start, weil ich nicht wußte, wie mein Rücken das mitmacht (hatte ich sehr akut über die letzten 2 Wochen). Beim Reusenlauf gings mit dem Schlitten bis zur 50 Meter-Marke, dann absteigen, 25 Meter bis zur Reuse, Aal rausholen und genauso wieder zurück. Ater Falter. Hin war kein Problem, aber der Rücklauf nahm mir alle Luft aus den Lungen. Voll anstrengend. Keine Ahnung welcher Platz. War ja eigentlich auch egal gewesen. Der Spass stand da voll im Vordergrund. Hauptsache alle Fahrer haben alles gegeben. Nun kam der Schlickschlitten-Staffellauf über 300 Meter. Mit dem Schlitten gehts bis zur 50 Meter-Marke, dann wenden und zurück, Schlitten wieder wenden und an den nächsten übergeben. Das Wenden war schon eine Sache für sich. Für Leute die das nicht kannten eXtrem schwierig. Den Staffellauf mußten wir in einem ziemlich heftig einsetzenden Platzregen bestreiten. Für uns Teilnehmer ein riesenspaß, aber die Zuschauer flüchteten. Nachdem das Rennen gelaufen war, sind wir gleich unter die Dusche. uns war scheißenkalt. D.h. die Siegerehrung wollten wir den Gewinnern überlassen. Ich hätte nicht im Traum gedacht, daß wir den zweiten Gesamtsieger machen, sonst wären wir natürlich noch geblieben. Na ja... war dann halt so. Die vierte Disziplin hatte uns dann in der Dusche erwartet. Über eine halbe Stunde waren wir in der Einzelkabine und haben VERSUCHT die Farbe wieder abzubekommen. Waschpulver, Handwaschpaste, Duschgel/Shampoo.... alles dabei, aber das war echt eine Tortur. Coco hatte sich beim Kopf anmalen gedacht, daß derjenige ordentlich Farbe braucht. Ich hatte schon bildlich vor Augen den nächsten Arbeitstag bunt zu verbringen. Wir haben uns anschließend dann zu zweit in eine Kabine gezwängt und uns schön gegenseitig den Körper mit einer fiesen Bürste geschrubbt. Als ich aus dem Duschhaus gekommen war, drückte mir Schnorrest oder Anakonda (ich habe die Namen durcheinander gebracht) die Trophäe für den 2. Platz in die Hand. Ich dachte die wollten mich verarschen. Für Essen und Trinken der Teilnehmer war gesorgt und so gabs noch ein Bier und 'ne Wurst auf die Hand und sofort gings nach Hause. Mein Kleiner mußte in die Kiste und das waren 2 Stunden Fahrt. Das wir nächstes Jahr wiederkommen steht auf alle Fälle fest. Und dann mit Vollprogramm. D.h. auf dem benachbarten Campingplatz werde ich mir einen Platz mieten, damit ich diesem zeitlichen Stress aus dem Weg gehe. Hoffentlich kommen viele mit.