Sooo, mal wieder Zeit für einen neuen WK-Bericht! Einen kurzen Wettkampfbericht für einen leider zu kurzen Wettkampf...
Alles fing damit an, dass Run350 mir seinen Startplatz für die Eiermanndistanz in Kölle überlassen hat. Also 7 Wochen nach FFM wieder durch halb Deutschland gebummelt, um mir wieder mal zu beweisen, wie schnell sich die Welt von Scheiße zu Superscheiße wenden kann.
Freitag Nachmittag angekommen, wollte ich erst mal meine Startunterlagen. Da stellte sich schon herraus, dass das ganze Event nicht so super ausgeschildert ist. Endlich angekommen spielten gerade die Kids schon Triathlon, das sah so süüüüüüüüß aus, wie die jüngsten da rum rannten.
Am Samstag war auch die Organisation des BikeCheck In nicht so dolle. Obwohl die Wechselzonen für die momentan laufende OD und die Wechselzone für MD/LD durch Gitter getrennt waren, durften wir erst einchecken, als alle OD´ler vom Rad runter waren... Da ich noch von FFM verwöhnt bin, fand ich es Schade, das wir die Räder über Nacht ungeschützt stehen lassen mussten. Andere hatten da weiter gedacht/es gewusst und sich selber schon mit Plannen ausgestattet.
Sonntags, eigentlich noch Nachts, irgendwo in Köln. Die Shuttlebusse sollten ab 4:30 von Köln Innenstadt zum See fahren. Leider wussten das die Busfahrer so wohl nicht richtig, sodass ich im ersten Bus gegen 5:15 loskam. Am See angekommen, gab es Fahrradpumpen wohl auch nicht in der Masse, aber wir Sportler unterstützen uns ja Gegenseitig, also alles kein Problem.
Das Schwimmen war BOMBE! Der See war superklar, die Schwimmstrecke auf der Regattabahn schnurgerade, und unter Wasser sind Leinen gespannt. Also nach dem genialen Startfeuerwerk einfach ins Wasser legen, und 1,9km der Leine nach. Durch ein kleines Starterfeld von ca. 400 Mann und eine recht breite Startlinie, gabs auch kein Gekloppe. An der Wasseroberfläche sind noch Bojen, die ich mit meinem Schwimmryhtmus genau alle 3 Züge vor der Nase hatte. Trotzdem war ich mit 01:26:00 knapp 5 Minuten langsamer als in FFM und schon geringfügig angepisst. Später stellte sich herraus, dass die Schwimmzeiten allgemein etwas langsamer sind.
Und ab aufs Rad. Und erstmal tierisch den Arsch in meiner nassen Hose abgefroren. Hätte ich mal lieber was langärmliges angezogen. Die Strecke führte zuerst nach Köln rein. Ziemlich eben, aber der Asphalt ist nicht der Brüller. In Köln selber gibt es Tunnel zu durchfahren, in denen man Bodenwellen erst spät erkennt und Schlaglöcher und Gullydeckel durch Pylonen markiert waren. Der ein oder andere hat wohl auch körperliche Nähe zu den orangenen Dingern gesucht und seinem Fahrrad so einen neuen used-look verpasst. Über die Deutzer Brücke gabs eine gemeingefährliche Engstelle in einer Baustelle, die nach der Wende gleich nochmals durchfahren wurde. Dort lagen 4-5 von diesen Stahlplatten, zwar mit viel Teppich und Vlies bedeckt, aber mit 30Sachen wollt ich da trotzdem nicht drüber ratern. Dann wieder aus Köln raus, am See vorbei, durch irgendwelche Vororte. Und dann hats auch schon hinter mir "PFFFFFFFFF" gemacht. Scheiße, am Renn/Triarad hab ich noch nie den Schlauch gewechselt, und dann auch noch hinten mit der doofen Kette. Naja, theoretisch ist es ja genauso wie beim MTB, also los gehts. Nachdem zuerst der Mantel nicht mehr auf die Felge wollte und ich eine gefühlte Ewigkeit am pumpen war, gings dann auch schon mit eingesauten Händen weiter. Meine Zwischenzeiten waren trotz Radpanne (für mich) wirklich noch gut. Also wieder am See vorbei zurück nach Köln, und das ganze dann noch 3x. Theoretisch... Praktisch hatte ich nach einer weiteren Runde irgendwo kurz nach dem See bei km100-120 das nächste "PFFFFFF". SCHEIßE, ich war wohl nicht vorsichtig genug beim wechseln... Aber das Pfeifgeräusch kam von vorne?!? Da es auf der Strecke kein BikeService gibt, war das mein GAME OVER. Also erstmal an Straßenrand setzen und ne Runde heulen. Zwar hatt ich einige Schlauchangebote von anderen, aber eben kein 26".
Naja, es gibt eben Dinge, die passieren können, gegen die man nix kann. Reifen können im Rennen platt gefahren werden, auch zweimal, auch dreimal usw., Ketten können reißen etc. Das eigentlich bescheuerte ist, das ich in WZ1 noch einen zweiten Schlauch dabei hatte. Nach dem schwimmen hat ich aber so Kohldampf, das ich lieber drei Müsliriegel mehr ins Trikot gepackt hab.
Nachdem ich dann mit dem Shuttlebus wieder nach Köln gefahren bin (auch der Busfahrer wusste nicht, wo unsere WZ2 ist), und mein lahmen Esel abgestellt hab, wollte ich eigentlich noch Prinzesschen auf ihrer ersten MD anfeuern. Der "LiveTracker" war aber wohl ab km70 nicht mehr so ganz "live", und so war ich wohl immer genau dort, wo sie nicht war. Also war meine Alternative, mich im AthletGarden durchzu futtern und Massage abzuholen. Ein Handtuch gabs dann trotzdem noch,ob ich mir das Finishershirt nächstes Jahr hole, muss ich mir noch überlegen. Auch wenn ich den Veranstalter super nett find (und andere Cabas kennen ihn ja auch schon), Köln und alles drumrum allgemein schon super ist, war das ganze Wochenende irgendwie ein bisschen...
<font size="1">(ich find nicht das richtige Wort... bei einem Triathlon von nem kleinen Verein ausgerichtet könnte ich da ja drüber stehen, aber wenn man mit "Deutschlands größter Triathlonveranstaltung" wirbt, leg ich einen anderen Maßstab an)</font>
Ach, ein gutes hat die Sache ja trotzdem: Ich kann jetzt Schläuche wechseln und mir gehts nicht Scheiße! :applaus: