Mann war DAS ein Brett!...ohne John, Pflege und mein Mädel hätte ich das niemals geschafft die Suppe auszulöffeln, die der irre Abel mir da eingebrockt hat! Vielen Dank Euch drei Weltbesten Supportern an oberster Stelle nochmal - Für Euch muss das ebenfalls eine wahnsinnige Anstrengung gewesen sein uns zwei rund 34 Stunden nonstopp zu versorgen und zu motivieren (und zu bedrohen, dass es kein aufgeben gibt ).
Für alle die den Doppelirrsinn auch mal machen wollen, kurz ein kleiner Erfahrungsbericht;
Als wir am Freitag ankamen fiel mir als erstes auf, wie unkomplitziert und familiär es bei so einem Event im Gegensatz zu einem Eiermän abläuft. Check in Zeit verpass? - egal - Zelten? - einfach irgendwo auf dem Veranstaltungsgelände breit machen und die Helfer blasen einem sogar die Luftmatzratzen auf -TOP-
Am Samstag morgen ging es dann los. Schwimmen war im 200m entfertnten Freibad angesagt. Jeweils 6-7 Athleten waren auf einer Bahn. Da man seine erwartete Zielzeit angeben musste, wurde man in ungefähr gleichstarke Blocks eingeteilt, so dass es kaum Probleme mit Überholen und Co gegeben hat - zumindest auf meiner Bahn -. Ich schwamm in der zweitstärksten Gruppe und musste auf den 7,6 Km lediglich 5 x überholen (und ich glaube das war eh immer der selbe Typ, der sich einfach überschätzt hatte). So bin ich ohne das übliche gehaue beim Freiwassertriathlon völlig tiefenentspannt in ca 2:20 h aus dem Becken und auf´s Rad gestiegen.
Der Radkurs hatte nur rd. 5 Km und war entsprechend 76mal mal zu durchfahren, um die 360Km zu absolvieren. Prinzipiell eine tolle Sache, da man bei jeder Runde durch ein Fahrerlager kam, wo unsere Supporter mit einem Pavillion waren, in welchem man Essen, Getränke, Zigaretten und Alkohol aufnehmen konnte - so brauchte man nichts auf das Rad kleben. Die Radfahrerei lief bis Km 150 trotz das heftigen Gegenwindes auf der halben Strecke wirklich gut. Ca eine Stunde lang kühlte uns auch ein erfrischender Regenguss, so dass ich richtig Gas geben konnte (eventuell etwas zu viel) - ab danach ging es aber stetig zäher voran, - spätestens bei Km 260 haben mir die Oberschenkel bereits gebrannt und ich merkte, dass die Vorstellung noch 100 Km zu fahren und danach zwei Marathons zu laufen einfach Irrsinn ist,- was ich meinen Supportern auch lautstark angekündigt habe....Da John und Pflege mit CaMoCo bewaffnet waren, wussten sie mich moralisch aber schnell wieder auf die Beine zu bringen und mit etwas Alkohol im Blut, gewöhnte ich mich an den Gedanken gegen Mitternacht den Wechsel auf die Laufstrecke zu machen.....
Auch wenn alles in meinem Körper erst mal protestiert hat....irgendwie lief es bis zum ersten von vier Halbmarathons erstaunlich gut....ich konnte erst mal durchlaufen.....doch dann kam (gegen 4 Uhr morgends) der totale Einbruch. Am Verpflegungsstand sah ich doppelt und mir war schwindlig - Kreislauf am Boden! - John hat mich dann erst einmal in einen Klappstuhl gepackt und ich war sofort weg....20min einfach im OFF.....nachdem er mich wieder wach bekommen hatte, wollte ich definitiv aufgeben, habe gejammert und geschimpft, dass ich keinen Bock mehr auf den Mist habe...usw.....aber all das half gar nix! Der phöse phöse CaBaMaN zwang mich wieder mit Simon auf die Strecke und drohte mit Analmassacker und anderen schlimmen Dingen, so dass ich mich maulend fügte und mit Ironabel eine Gehrunde lang lostrottete.....komischerweise war der Kreislauf wieder stabil und nach den 1,4Km Gehen wurden auch die Muskeln wieder locker, so dass wir - zwar unter Schmerzen, aber immerhin - das Laufen wieder aufnehmen konnten.
Stundenlang - es war inzwischen wieder hell und die 24 Stundenmarke längst gefallen - trabten wir gemeinsam über die schier endlosen 60 Runden, die sich zäh dahinzogen. bei Km 70 hatte ich dann meinen nächsten richtig heftigen Einbruch. Sämtliche Muskeln krampften und meine Füße lagen in Blasen. Ich brach wieder in wildes schimpfen aus und lies mir ein Frustbier von Pflege reichen....hmm...Alkohol wirkt und nach dem Genuss des Gerstensaftes und einer Zigarette lief es zumindest wieder so, dass ich zwischen Gehen und Laufen wieder bis Km 80 abwechseln konnte.......jetzt waren es nur noch 4 läppische Km - aber auch die waren noch einmal die Hölle - ich konnte jetzt gar nicht mehr laufen, auch wenn mich meine Freundin die letzten drei Runden bereits begleitet hatte und all Ihre Motivationskunst aufbot , damit ich weiter damit mache.....ich ging, oder besser schlich vor mich hin, weil selbst das schnelle Gehen kaum noch möglich war.......
dann kam die letzte Runde! Mir wurde meine Nationalfahne gereicht und John, Maria und Pflege gingen mit mir in die allerletzte Runde! Unter dem frenetischem gejohle der Zuschauer haben wir erst einmal den CaBa Biersong zelebriert und sind stilecht jeder mit einer Dose kühlen Gerstensaftes auf die letzten 1,4 Km gegangen und haben das Ding zu Ende gebracht!
Ich habe während des WK mehrfach nicht daran geglaubt (na ja - eigentlich bereits schon seit Wochen davor), dass ich das finishen kann....zu aberwitzig ist die Leistung, die man seinem Körper abverlangen muss, um über 30 Stunden lang Sport zu machen....aber....es geht....nicht schön....aber irgendwie halt!
Ich bin jetzt eine Erfahrung reicher, hab den Muskelkater meines Lebens und ein hässliches T Shirt mit dem ich angeben kann
Fazit: Einmal hat gereicht! - der Kessler macht ab jetzt nur noch so kurze knackige Sachen, wie Ironman ....Ultra macht Ultraaua!