Auftrund meiner leider nicht Sportlichen Aktivitäten habe ich dieses schöne Event gefunden. Es scheint das dieser Herr das aus voller Leidenschaft und Überzeugung ausübt.
http://www.tigerland-action-force.com/op-bootcamp-347/
der nächste Termin ist der 13 auf 14.12.14 :D
Wer nicht aufgibt zahlt 0 Euro. ansonsten je nach Einzel -oder Gruppenanmeldung max. 99 Euro.
Es geht um 25h Sport mit supertollen Spaßeinheiten.
Ein kleiner Bericht:
<div class="_5pbx userContent" data-ft="{"tn":"K"}">Doku-Ablage - Report#326:
Schon alleine die Ausschreibung zu der Veranstaltung hatte mich sofort angesprochen, allein weil die Begriffe "Trooper" und "nichts-zu-Essen" drin vorkamen. Und dann stand auch noch was von "Anschreien" drin. Da war das Eis gebrochen - kann nur eine vernünftige Entscheidung sein, solchen Veranstaltungen beizuwohnen. Meine Frau hat mir schon öfter nahe gelegt, dass ich eh zu fett sei und deshalb nichts Essen bräuchte. Die Nahezu perfekte Voraussetzung. Tja und als Tough-Trooper ist es dann quasi Ehrensache. Alleine hätte ich keine Lust gehabt das durchzuziehen. Aber als dann auch noch mein Kumpel Jörg aus dem Nachbartruppenteil der Ballaballa-Einheit spontan zusagte, gab's kein Zurück mehr. Der Ablauf war erwartet professionell. Auch habe ich als sehr löblich die hochnotpeinliche Kontrolle der Ausrüstungsgegenstände wahrgenommen, nur um auch wirklich sicherzustellen, dass jeder die gleichen Voraussetzungen hat und niemand versucht zu cheaten. Wer das nicht auf Anhieb kapierte wurde auch sogleich mit dem ersten wirklich wichtigen Kommando vertraut gemacht - WAAAASSSER! (Eine kleine Joggingrunde durch den Fluß) Wer da eventuell noch dachte "puh gottseidank hat es mich nicht getroffen", der wurde spätestens erlöst, als es hieß "ach wisst Ihr was? AAAALLE WASSER". Somit waren die Stiefel vom ersten Moment an nass, die optimale Voraussetzung die 25h-Mission anzugehen. Weil die Füße nun doch etwas abgekühlt waren, wurde sehr fürsorglich darauf geachtet, dass niemand eine schlimme Auskühlung erleiden muss, weshalb wir dann auch gleich losjoggten. Und damit wir nicht möglicherweise irgendwie "abheben", hatte jeder seinen 10Kg Rucksack für die richtige Bodenhaftung dabei. Lustig waren zwischendurch auch auflockernde Übungen, wie Liegestütze mit ebendiesem Rucksack oder auch "Satellit", das umrunden der Truppe während dem Laufen. Musste man die Zusatzübung machen, als die Gruppe sich gerade bergan bewegt, stieg die innere Temperatur bereits ins Unerträgliche und man wünschte sich regelrecht WAAAASSER. Diese ganzen Lockerungsübungen nahmen ca. 2 Stunden in Anspruche, in denen wir dann bereits die erst 5 Km abhaken konnten. Nachdem die Maßnahme beendet war, gab's einen Appell, zu dem jedoch nur noch die halbe Truppe angetreten ist. Und so waren wir nur noch 8.
Nächste Mission, nächste Chance: ein 10Km Marsch mit Karte und Kompass zu einem Wendepunkt und zurück. Inzwischen war es schon dunkel, wir wurden in 2er Teams eingeteilt, was sich bei 8 Troopern ja prima ergab. Auf diese Mission waren wir im Wesentlichen auf uns allein gestellt und konnten uns die Zeit selbst einteilen. Es gab nur eine Vorgabe - 2,5 Stunden Maximalzeit. Dummerweise ging die Sache wieder mit einem ganz hässlichen Berg los, der bereits wieder extrem die Energie aus den Knochen zog. Oben auf dem Berg angekommen, war die weitere Strecke in zügigem Eilmarsch zu bewältigen, sofern die Energie reichte, waren auch dezente Joggeinlagen möglich. Auf dem Rückweg hatte sich das Feld ordentlich auseinandergezogen, das 4. Team hatten wir da bereits völlig aus den Augen verloren. Mit Jörg zusammen waren wir deshalb auf der Schlußposition. Ein leichter Anflug von Panik machte sich breit, als wir uns im Wald hoffungslos verirrten und dann mitten im Gestrüpp standen ohne jegliche Chance den schmalen Pfad wieder zu finden. Einzig der Kompass hatte uns in dieser Situation gerettet. Glücklich wieder auf dem richtige Pfad zu sein, stürmte Jörg mit großen Schritten voraus, um die verlorene Zeit zu kompensieren. In einem Moment der Unachtsamkeit, verlor ich meinen Vordermann im Unterholz aus den Augen. Während ich mich mühte den Kontakt wieder herzustellen, beendete eine Baumwurzel abrupt mein Unterfangen, mit der Konsequenz, dass ich einen Geröllhang hinunterrutschte und mit der Taschenlampe auf einen Stein schlug. Und nun war es echt ZAPPENDUSTER. Und da war sie wieder - DIE PANIK. Allein, dunkel, keine Chance weder den Kompass, noch die Karte oder irgendwas zu benutzen, schrie ich erst einmal so laut ich konnte nach meinem Kameraden. Und der liebe Gott hatte Mitleid - wie froh war ich doch als ich Jörg's rote Funzel ganz oben am Berg erblickte. Nun nur nicht das rote Licht verlieren, den Geröllhang hoch auf allen Vieren, durch Dornengestrüpp - egal, Hauptsache das rote Licht. Endlich wieder bei meinem Kameraden rannte ich nun im Blindflug (da keine Taschenlampe mehr) hinter ihm her den Pfad und die Baumwurzeln und andere Stolperfallen nur erahnend und manchmal nur auf gut Glück. Wie wir das dann allerdings hinbekommen haben doch noch geraaade so im Rahmen der Zeitvorgabe anzukommen bleib rätselhaft. Die 2 anderen Teams waren schon da, vom 4.Team fehlte nach wie vor jede Spur. Inzwischen war es schon empfindlich kalt geworden und wir bezogen unsere Position in Habt-Acht-Stellung zur Bewachung der Therme in Bad Ditzenbach. Was ganz phantastisch war zu beobachten, wie andere Menschen Saunieren und in den warmen Wellen planschten, während uns allmählich die Zehen einfroren und die Muskulatur anfing sich zu verkrampfen. Kaum war eine Stunde vorüber, kam dann die erlösende Nachricht der Auffindung von Team 4, was für uns den Abbruch der Schwimmbadbewachung bedeutete. Mit steif gefrorenen Knochen in der Truppentransporter zu steigen war nicht das Einfachste - aber darin zu sitzen dann das Göttlichste. Nun schnell ab in die Basis, um die neuen Missionsdaten und die Waffen zu fassen. Sogar ein Sockenwechsel war mit im Programm. Kurz vorm Start der neuen Mission dann noch eine Abgabe. Nun waren wir nur noch 7 Trooper.
Mit dem Transporter gings zur Dropzone. Als wir ausstiegen erblickten wir am Horizont wieder einen riesigen Berg und wen überrascht es, als es hieß, "den nehmen wir jetzt". Also wieder den Berg hochhecheln, der Rucksack ist inzwischen mit dem Rücken verwachsen. Schultermuskulatur eigentlich nicht mehr zu spüren - alles ein Schmerz. Aber so konnte man sich mehr auf die Oberschenkelmuskulatur konzentrieren, die sich immer mehr meldete, je mehr wir den Berg "nahmen". Oben angekommen machte sich pure Entspannung breit, als wir die Almwiesen kreuz und quer erkundeten, immer auf der Suche nach dem bösen Feind. Zu bewundern war bei völlig klarem Himmel phantastische Sternenbilder. Dummerweise zeigten die jedoch auch überdeutlich, dass wir uns offensichtlich immer im Kreis oder wenigstens von einer auf die andere Seite hin und her bewegten. Wieder Zeit zum Relaxen, Kopf nach unten die Absätze des Vordermanns im Blick und stur hinterhertraben. Eine gute Gelegenheit nochmal über das Missionsbriefing nachzudenken. Wie war das doch gleich? Irgendeine mögliche "chemische Bedrohung"? Beweismittel sicherstellen? Was könnte das denn bedeuten? Da wir jedoch ohnehin keinerlei Schutzausrüstung gegen derlei Bedrohung hatten, brauchte ich mir darüber keine weiteren Gedanken machen. Aber vielleicht finden wir irgendwo ein Depot mit dem ganzen Zeugs und müssen dann in Vollschutz weiter marschieren. Wäre eine Möglichkeit. Oder wir bekommen einfach ne Ladung Pfefferspay verplettet? Während ich noch so meinen Gedanke nachhing, diffundierten wir langsam in die Actionphase, als es hieß die Waffen auszupacken und Gefechtsbereitschaft herzustellen. Es erfolgte dann das Erstürmen der feindlichen Stellung, wo wir die Übeltäter zu Strecke brachten und da waren sie plötzlich, die "Beweismittel" und die "chemische Bedrohung" in Form von 5 putzigen 20 Liter Kanistern. Ziemlich schwer und absolut unhandlich diese Dinger. Wir sollten sie "sicherstellen" - sprich mitnehmen. Okay 10Kg Rucksack plus 20Kg Kanister plus Seesack mit Karre. Auch ich hatte einen dieser genialen Kanister abbekommen und allmählich wurde mir klar, dass wir die Dinger den ganzen Weg zurück schleppen sollten. Inzwischen war ich schon ziemlich am Hecheln, der Mund trocken und die Finger kaum noch in der Lage den Kanister zu halten, kam doch endlich ein Pausenbefehl. In dem Moment rutscht mir das blöde Ding so aus der Hand, dass es auf dem Boden aufkracht, seitlich aufplatzte und der ganze chemische Kampfstoff den Boden verseuchte. Mir war's egal. Dem Chief aber offensichtlich üüüberhapt nicht. Denn der regte sich furchtbar auf, wie ich denn so unachtsam mit den Materialen umgehen könne? Zur Belohnung habe ich dann einen zweiten Kanister bekommen, womit es dann 50Kg Zuladung waren. Irgendwann haben dann auch noch 2 Trooper ihre ABKA gezogen, wodurch dankenswerter Weise 2 Rucksäcke frei wurden, die dann großzügig auf die 5 verbliebenen Trooper verteilt wurden. Ach ich hatte das Glück kurzzeitig einen solchen zu ergattern. 60Kg Zuladung. Inzwischen kam ich auch kaum noch von der Stelle, musste aller 2 Meter Pause machen. Irgendwann gab's ein Einsehen, wodurch ein Rucksack und ein Kanister auf andere, dankbare Trooper verteilt wurden. Die Sterne schienen inzwischen mehr geworden zu sein? Der Orion zweimal? Glücklicherweise erreichten wir nun wieder das frisch gepflügte Feld, was sich im Dunkeln hervorragend machte, da man nicht annähernd erahnen konnte, wann man wieder mit dem Fuß umknickt. Inzwischen war die Truppe nicht mehr zu sehen, in meiner Nähe war nur ein fürsorglicher Ausbilder, der mich daran erinnerte, dass die Kameraden inzwischen Liegestützen machen müssen, solange ich hier rumtrödle und aller 5 Meter den Kanister abstelle. Ich solle doch mal zügig aufschließen. Da vorne sind doch die Kameraden nur noch 20 Meter. Nach 20 Metern, saget er wieder das gleiche. Die Knochen schmerzten, der Verstand getrübt, die Hände versagten, Krämpfe stellten sich ein, der Mund war so trocken, als ob man durch die Wüste wanderte. Als ich wieder über den Kanister stolperte hatte ich den rettenden Einfall - die ABKA. Ich setze an "Ich..." - der Ausbilder hakte sofort ein und sagt "los hoch da vorn sind die Kameraden, das packst Du" ... eh verdammt, ich war zu langsam. Weiter geschleppt ... wieder 5 Meter ... bums wieder über den Kanister gefallen. Nun hießt es schnell und entschlossen zu sein "Ich geb auf." Spuckte ich so schnell ich konnte in einem, ganzen Satz aus. Puh das war's - am Ziel. Für meine Tapferkeit wurde mir der Kanister und auch der Rucksack abgenommen. Endlich bekam ich wieder Luft und die Sterne wurden wieder weiniger. Der Ausbilder hat den Rucksack und Kanister ganz begierig weitergeschleppt, als wär's ein Klacks. Obwohl ich nun aus dem Spiel war, war's jedoch nicht das Ende. Weiter ging im Marsch kreuz und quer unter den Sternen, Kilometer um Kilometer. Irgendwann erreichten wir einen einsamen Ort, in dem wir, 3 Trooper und ein Ausbilder, in einem Bushäusschen ausgesetzt wurden, mit der Anmerkung, dass man uns irgendwann hier abhole. Es war inzwischen wirklich Arschkalt. 3 wärmende Schlafsäcke für 4 Mann in der Bushaltestelle in der Nacht 2:30 Uhr. So rund 2,5 Stunden später wurden wir tatsächlich abgeholt. Und dann gab's wirklich echtes Lagerfeuer, Wärme, Essen, Trinken ... welch eine Freude diese kleinen Dinge...
Das Besondere an dem Bootcamp ist die phantastische Logistik und die liebevoll-fürsorglichen Betreuer, die einem jederzeit jegliche persönliche Grenzen vergessen lassen. Ohne diese Unterstützung hätte man niemals so weit gehen können. Und natürlich auch der Zusammenhalt in der Truppe, der unausgesprochen funktionierte. Ach ja - eine tolle Landschaft ist das dort auch gewesen!
Ich danke Euch Jungs - das war wirklich ganz großes Kino - 1A.
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