Ja Grüatzi mitnandr
Solange meine Bilder vom ZermattWE hochgeladen werden, möchte ich auch mal ein paar Zeilen schreiben.
Zunächst einmal lieber Caba, vielen Dank für ein megageiles WE ! Das hat mal wieder volle Kanne Spatz gemacht und
es freut mich, daß Du genauso begeistert warst.
Riesen Respekt zu deiner Wahnsinnsleistung ! ! ! Loch im Fuß, kaum gezugt und dann locker, flockisch den Ultra gerockt
als wäre es ein Kindergeburtstag. Saugeil ! !
Alles, bis auf mein blödes Gekotze ab km 28 oder so, war perfekt. Schnäppchefahrkarte mit der Bahn für unglaubliche 38€
nach Zermatt und zurück, tolle Unterkunft mit super freundlichem Management, Traumwetter und einer Laufveranstaltung an die ich mich
immer erinnern werde. Diese Natur mit den Bergen, Wasserfällen, Gletschern und Panoramen ist echt atemberaubend.
Ist zwar ein bissi teurer aber es lohnt 100%.
Die Fahrt mit dem ICE von Frankfurz nach Bern verlief ratzifatzi und sehr entspannt. Umstieg in den schweizer Tuff Tuff und ab nach Vist.
Letztes Umsteigen und mit der schönen Bimmelbahn durchs Tal Richtung Zermatt genudelt.
Bevor wir nach Täsch kamen, wo ich unser Hotel befand, stiegen wir in St.Niklaus aus, um die Startunterlagen abzuholen. Hier sollte auch der
Start des Rennens am nächsten Tag sein. Nachdem wir alles abgegrast haben, Rucksack, Beutel, Startnummer und Infomaterial, sind wir dann
noch ein paar km weiter getuckert und nach einem kurzen Fußmarsch vom Bahnhof, im Hotel eingecheckt.
Schönes, geräumiges Zimmer mit kleiner Küchenzeile unter dem Dach, sauber wie geleckt und mit toller Sicht auf die Berge.
Kurze Zeit später ging es dann nach Zermatt zum Bummel, Pastaparty und Zeitvertreib. Wir kamen rechtzeitig zur offiziellen Eröffnung mit
Parade der Nationen und der Vorstellung der Athleten. Waren übrigens Weltmeisterschaften im Bergmarathon, 150 Jahre Jubiläum Matterhornbesteigung
(die arme Sau), und noch irgendwas anderes. Also viele Highlights und wir mittendrin.
So endete der Tag langsam mit anschließendem Extremchilling im Hotelzimmer.
Am nächsten Morgen gegen 6 Uhr uffgestanden, geschlabbalatzt und für den Lauf zurecht gestylt.
Mit der TobleroneBahn nach St. Weihnachtsmann gerollt und schon ein kleinen Köttel in der Hose gehabt, weil die Zeit etwas eng wurde.
Vom Zielbahnhof befanden sich die LKWs mit der Kleiderbeuelannahme doch ein bissi weiter als gedacht. Es waren schon eine Menge Athleten da und
obwohl schon die Uhr halb neune anzeigte, tat sich zuerst einmal nix. Kurz nachgefragt und siehe da, aha, alles easy, keine Panik, Startzeit verschoben.
Wunderbar und somit alles im bauem Bereich. Die Killerelite, oder auch die "otal Wahnsinnigen" genannt, starteten vor uns. Ebenso die ersten zwei Blöcke mit entsprechenden Zielzeiten.
Was im Startbereich positiv auffiel, war, daß es eine ganze Menge Toiletten gab. Ebenso ein weiteres Plus das Angebot an Wasser in kleinen Flaschen und Bechern. War auch gut so, denn die Sonne kanllte schon um diese Uhrzeit brutal auf den Schädel.
Im Laufe des Tages erreichte das Termometer den Spitzenwert von 33°C bei fast wolkenlosem Himmel. Dennoch empfand ich es angenehmer als die drückende Schwüle wie bei uns in Deutschelande.
Der Startschuß erfolgte und die sympatische Moderatorin im relaxten Schwüitzerdeutsch wünschte uns alles Gute.
Schon zu Beginn leichte Steigung und wo andere gehen, um Kräfte für später zu sparen, lief hier die Masse los, als ob es kein Morgen gäben würde.
Scheiße, was machen die da ? Die wollen uns doch hier nicht alleine lassen, oder was ? Also nix der Herde nach und versucht das Tempo zu halten damit es nicht ganz so peinlich aussah. naja, obwohl, mit der Zeit war es schon o.k. so. Das Adrenalin und die Freude auf den Lauf war riesig. Schon auf den ersten Kilometern immer wieder herrliche Landschaftsbilder. Durch das Tal richtug Zermatt, umgeben von hohen Bergen, saftigen Wiesen und immer wieder Wasserfällen in der Ferne, war es einfach nur ein Augenschmauß.
Der Laufrhythmus stellte sich ein und wir liefen nun in einem gemütlichen Tempo. Immer wieder mal kleine oder auch langgezogene Anstiege, die aber noch kein Hecheln verursachten. Bei km 20 erreichten wir nach ca. 2 Stunden nochwas Zermatt. Hier war das Halbmarathonziel und Staffelwechsel.
Mir war klar von anfang an, daß Caba hier bestimmt nicht aussteigen wird. Und das war auch gut so, denn sonst hätte er sich in den Lurch gebissen,wenn er sich die noch folgende Natur hätte endgehen lassen. Überhaupt, der Kerl hat sich von km zu km in einen wahren Rausch gelaufen. ich glube noch ein bissi Camoco und er wäre den Rest hochgesprintet. Freut mich für ihn, daß er minütlich immer eine Schippe Begeisterung mehr drauf legte und seine Hufe nicht schlapp machte. Einfach nur irre, wenn man bedenkt, was ihm da noch vor wenigen Tagen passiert ist.
Der Lauf war aus meiner Sicht trotz späterer "Abkürzung" ein Erfolg und Erlebniss. Ich war eigentlich gut drauf und ziemlich sicher, daß ich das Ultraziel
an diesem Tage erreichen würde. Doch die schon anfangs geschilderet Kotzeritis hatte mich voll im Griff. Insgesammt 4 mal mußte ich mich übergeben und konnte nichts bei mir behalten. Da ich demnach völlig dehydriert war und mir die Kraft ausging, entschied ich mich noch langsamer zu werden und Caba seinen Lauf machen zu lassen. Zwischenzeitlich ging es mal wieder gut aber sobald ich wieder versuchte zu trinken, ... HUALP ...
Somit stand fest, da ich wußte wie die letzten Kilmeter sein würden, den Lauf bei der Marathondistanz zu beenden.
doch im Vergleich zu Biel habe ich mich gar nicht darüber geärgert, sondern habe, so gut es ging die Landschaft, den Lauf und das Wetter genoßen.
Außer Km 40 und der Anstig bis kurz vorm Marathonziel. Man war das kackanstrengend. Ich hatte das Gefühl keinen Milimeter voran zu kommen.
weder Schatten noch ne Bank in der Nähe. Völlig leer und kaum Kraft mir nen lauten Anschiß zu geben hier nicht wie ein Memme den Berg hochzuschleichen und die Omas an mir vorbei rennen zu sehen. Aber egal, irgendwann, nach gefühlten 50 Jahren war ich dann an der Abzweigung angekommen. Links runter ins Ziel zum Marathonfinish oder doch lieber geradeaus weiter zum Ultraberg und da sterben.
Scheiß auf alle, dachte ich mir und .... bin doch ins Marathonziel gelaufen. Kurz angehalten, zurück geblickt und überlegt, vielleicht doch nochmal umkehren, es probieren und ... Nein ! Hatte es meinen Mädels versprochen, wenn nix mehr geht, es einfach gut sein lassen und gesund zurück kommen.
Schade und sorry lieber Caba, daß ich es nicht geschafft hatte. es sollte einfach nicht sein und wer weiß wofür bzw. warum es so vielleicht auch gut ist.
Ich bin dann wie gesagt durchs Marathonziel getrabt und der Empfang war genial. Applaus, strahlende Gesichter, super nette Helfer und sehr hilfsbereite Mitläufer, die sich um mich dann noch kümmerten, als ich total am Boden war. Sie organisierten eine Ärztin, die mir zwei Beutel Kochsalzlösung in die Venen pumpte, Händchen hiet und wieder aufpeppelte. Eine kleine Laufgruppe kümmerte sich so liebevoll um mich, daß ich sogar kurz eingeschlafen bin und diese Umsorgung wahrlich genoß. Tolle Menschen gibt es. Nach ca. 45 Minuten ging es mir wieder besser und ich entschied mich mit der Bahn wieder ins Tal nach Zermatt zu fahren. Die Gedanken waren halbwegs klar, konnte aber keine Lösung finden, wie ihc Caba kontaktiern konnte.
Nach einer endlosen Fahrt, kam ich dann auch irgendwann ins Hotel an. Hatte völlig vergessen, daß ich den Zimmerschlüßel hatte und verlangte von der freundlichen Dame an der rezeption einen Ersatzschlüßel.Ich muß wohl wie ein drogensüchtiger Zombie ausgesehen haben. Hoffentlich hat sich dei Dame von meinem Anblick wieder erholt. Sie gabe mir noch ne Appelschorle, die genüßlich auf dem Zimer inhalierte.
Ca. 2 Stunden döste ich auf dem Bett und mir wurde von Stunde zu Stunde besser. Ca. 2,5 liter hatte ich gesoffen und später nich weitere 2.
Etwas später kam dann auch Caba, der Held vom Matterhorn. Er sah so frisch aus, als wäre er gerade mal shoppen gewesen. Hammer !
Wie schön, daß alles noch so schön endete. Als Belohnung hat Caba noch Pizza besorgt, die ich ohne Probleme bei mir behielt und umso intensiver genießen konnte. Mhhhhhh, leckerschmecker !
Am nächten Morgen gemütlich gefrühstückt und noch ein bissi durch das Dorf Täsch spaziert. Ich war wie neugeboren, fühlte mich wie Asterix nach nem Zaubertrankbesäufnis und überlegte, was man noch so anstellen konnte.
Noch war Zeit bis zur Abfahrt nach Hause. Also spontan wieder ins Hotel, umgezogen und versucht die "fehlenden" Höhenmeter und Kilometer nachzuholen bzw. zu laufen. Um keine Zeit zu verlieren, gleich auf den Berg zu, kein Weg, egal rauf und vertikal gib ihm !
An Schaafen und Lamas, sowie durch kniehohes Gestrüpp immer richtung oben. war das vielleicht geil. Soviel Spatz und überhaupt keine Erschöpfung.
Das was Caba am tag davor empfand, war nun mein Happyness. Auf der Laufuhr stand dann nach ca. 50 Minuten 501 Höhenmeter. Waren wohl eher ein bissi weniger aber egal. Nun im Sauseschritt nach unten und glücklicherweise auf eine Trail gestoßen. War das ein Genuß im Tempo nach unten ins Tal wieder zu laufen. Voll freude und Begeisterung an einer kleinen Straße angekommen, die mich direkt zum Hotel führte. Caba lag schön chillig in der Sonne und wartete auf mich. Somit bin ich doch noch auf mein "Soll" gekommen. Zwar nicht zu vergleichen mit dem Original, aber immerhin.
Noch kurz im Hotel gewaschen, umgezogen und verabschiedet. Alles hat perfekt gepasst und bis auf einen Zugausfall, der kaputten klimanlage und des überfüllten ICEs war die Rückfahrt ganz in Ordnung.
Tja, das war`s - Zermatt (Ultra)Marathon 2015 is nu feddisch.
Nochmals allerliebsten Dank für Alles an Caba ! Hat mir super viel Spaß gemacht und bin froh das Erlebte mit dir geteilt zu haben.
Bildchen gibt es hier im webalbum des Forums oder auch HIER
Filmchen folgt demnächst !
Das ... war ...