Hee, wenn ein Mann sagt dass der Bericht kommt, dann kommt der auch... Da muss man ihn nicht alle 8 Wochen dran erinnern! ;)
Ich hatte letztes Jahr schon das Problem, alles in Worte zu fassen. In Worte, die auch nur annähernd beschreiben was man da <strike>durchmacht</strike> erlebt.Die 3 Marathon liefen im Grunde so: uffffff, ohhhhh, aahhhhhh, auaaaaaa, hmmmmmm, yeahhhhh!
Nachdem ich mein Rad geparkt hatte und in meine Laufsachen geschlüpft bin, gings auch schon los. Die CutOff Zeit war weit genug weg, um 126km irgendwie hinter mich zu bringen und das Ding zu finishen. Wie das genau funktionieren soll, wusste ich allerdings noch nicht so ganz, denn ich hatte mir beim radeln einen ordentlichen Wolf eingefangen. Um genau zu sein, den schlimmsten Wolf, den die Menschheit je gesehen hat... Mr. Wolf himself. Die Laufstrecke hatte sich zu letztem Jahr nicht verändert, es ist lediglich im Fahrerlager eine zusätzliche Verpflegungsstelle dazu gekommen. Ich drehte bei super schönem Wetter meine Runden, und versuchte "Mission:Gewaltmarsch" irgendwie zu beenden. Erfolgreich zu beenden! Hätte man mir zwei Schneckenpieckser in die Hand gedrückt, ich hätte die örtliche Nordic Walking Gruppe leiten können. So gings den ganzen Tag... die Abenddämmerung... die Nacht... Morgendämmerung... der nächste Tag... So ein Wolf wird beim Dauergehen jetzt nicht unbedingt besser, und so gings langsam aber sicher auch immer schlechter. Aber es ging zumindest langsam, irgendwie gehts immer. Zu Beginn war ich zwar ganz gut in der Zeit, aber viel Pausen konnte ich mir nicht erlauben. Ich hatte fest geplante Auszeiten, von denen ich keine Abstriche machen konnte. Nachts brauch ich eine kurze Ruhepause, die jetzt in der zweiten Nacht für mich noch viel wichtiger ist. Die Laufstrecke leerte sich langsam, Staffeln waren eh schon fertig, Weltmeister und Weltmeisterin wurden schon nachts gekrönt (beides ging an die Deutschen). Nur ich und ein paar andere drehten noch Runde für Runde, ich verteidigte tapfer das Ende der Ergebnisliste. Irgendwann kam dann der lang ersehnte Moment, ich ging mit der Flagge auf die letzte Runde. Was sich dann nach den aller, aller letzten 3km dort wieder abspielte, kann ich nicht in Worte fassen. Ich hab ein kleines Video von meinem Zieleinlauf, und selbst das zeigt nicht mal annähernd das, was dort passierte. Nach 57:48 Stunden, als letzter, als 25. von 28. gestarteten, überquerte ich die Ziellinie. Wie das bei so Rennen üblich ist, gratulierten mir der frisch gekrönten Weltmeister und Weltmeisterin. Ettliche Glückwünsche und LaOla Wellen später von Leuten die ich kennen und lieben gelernt habe, kam ich dann langsam zur Ruhe und verzog mich erst mal in die Dusche. Viel Zeit hatte ich allerdings nicht, die Siegerehrung wartete. Meine ungarischen Zeltnachbarn nahmen mich freundlicherweise mit dem Auto mit ins Hotel. Nicht das ich den Weg nach 43Runden nicht gekannt hätte, aber gefahren werden war dann doch entspannter.
Auf der obligatorischen Siegerehrung wurde dann wieder jeder einzeln geehrt, bekam ein Finishershirt und Andenkenfoto. Das Essen war, fast schon wie gewohnt, wieder bombastisch, und für jeden war was dabei.
Am Montag gabs dann noch etwas relaxen in der Therme, bis es wieder nach Hause ging.
Und ich habe mir geschworen: KEIN TRIPLE <font color="#FFFFFF"></font>in den nächsten 361 Tagen MEHR!!