<div><div>Von Porto auf dem Camino portugues (Senda litoral) über Santiago de Compostella nach Muxia / Fisterra (Ende der Welt) 13.-27.03.2022
Im März stand für mich mal eine ganz andere Herausforderung auf dem Plan. Ich hatte mir einen kleinen Jakobsweg von Portugal nach Spanien vorgenommen. Einen konkreten Plan hatte ich nicht. 14 Tage hatte ich mir als Korridor gegeben. Das Hauptziel war die Kathedrale von Santiago de Compostella und der Bonus (falls noch Zeit ist) die beiden Landzungen Muxia und Fisterra. Ursprünglich wollte ich Solo auf den Selbstfindungstrip gehen. Kurzfristig schloss sich mein Vater mir noch an, sodass wir als Gespann unterwegs waren.
Vorab hatten wir lediglich die erste Unterkunft und den Hin- und Rückflug gebucht. Den Rest ließen wir mit einem handlichen Reiseführer und der sehr hilfreichen Camino Ninja App täglich auf uns zukommen. Der Wettergott meinte es gut mit uns. Bei unserer Ankunft in Porto schütte es noch aus Kübeln. Glücklicherweise waren dies aber nur noch die Ausläufer der sehr nassen Vorwoche. Auf unserer Tour wurden wir meist vom Sonnenschein und etwas Wolken bei angenehmen 20 Grad begleitet. Bestes Wanderwetter. Gemäß der Empfehlung eines Pilgers in Porto beschlossen wir den Küstenweg „Senda litoral“ zu pilgern. Es war die richtige Entscheidung. Das Meer ständig zur Linken war einfach traumhaft. Mehrfach reisten wir durch kleine, urige Küstenstädte (Kolumbus und Piraten lassen grüßen) und hatten oft traumhafte Strände für uns allein. So kamen wir in 14 Tagen auf knapp 431 Kilometer, 98:12 Stunden und 7127 Höhenmeter. Im Schnitt waren wir pro Tag sieben Stunden und 30 Kilometer unterwegs. Dank der größeren Anfangsetappen waren wir in neun Tagen schon in Santiago, sodass wir die restlichen fünf Tage für die Landzunge als Genießertour hatten. Allgemein war auf dem Camino zu dieser Jahreszeit sehr wenig los. Wir fanden ohne Probleme Unterkünfte und bei den moderaten Temperaturen konnte man die Eindrücke absolut genießen.
Besonders die Ankunft in Santiago, die Pilgermesse und beiden letzten Etappen nach Muxia und Fisterre werden wir nachhaltig in Erinnerung bleiben. Dieser Moment, wenn man nach den vielen Tagen in sich auf dem Kirchenvorplatz ruht oder im menschenleeren Niemandsland wandelt, ist einfach unbeschreiblich. Alles andere um einen herum ist völlig belanglos. Auf die Frage, ob ich zu einer Erkenntnis gelangt bin kann ich nur eines sagen. Mein eingeschlagener Lebensweg ist goldrichtig und es kann einen egal sein, was andere über dich denken. Sei du selbst und lass nicht verbiegen. Es wird nicht mein letzter Jakobsweg bleiben.
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