Ötzi ‚07 Hier mal ein paar mehr Zeilen, wie es dieses Jahr so gegangen ist. Vorbereitung: Gut 7.000km und über 90.000hm. (LGee meinte zwar, dass sind gar nicht so viel km, aber mir reicht’s Und die vielen hm waren auf jeden Fall gut): Wegen Umzug und Bergtouren fielen aber gerade Juli und August etwas mager aus. Vorher: Anreise/Unterbringung war diesmal beim Kumpel im WoMo. Das geht schon ok, vor allem steht man auch super zentral und kann sich auch gut selbst mit Bier und Nudeln versorgen. Allerdings ist es zu dritt in so einem Teil mit dem ganzen Gerödel ganz schön eng. Ganz werde ich mich damit nicht mehr anfreunden können. Am Samstag sind wir zum Einfahren kurz nach Hochgurgl gefahren und haben uns auch noch mit LGee und deren Mitstreiter für das Teamfoto getroffen. Diskussionsschwerpunkt war mal wieder die Klamottenwahl. Diesmal aber nicht „was muss ich alles anziehen“, sondern: „Was kann man bei der guten Wetteraussicht weglassen?“. Meine Wahl war genau richtig und zwar: Hose kurz, U-Hemd, Trikot und für morgens und die Abfahrten Armlinge und Windbeaker-Weste. Start: Um 6.30 Uhr mittlerweile doch ein bisschen nervös. Auf dem kuscheligen Dixi am Rand noch einen rausgehauen … Dann Abfahrt nach Ötz – wie jedes Jahr. Davor habe ich einen riesigen Respekt. Bei der Masse Leute habe ich einfach keine Lust mich schon auf die Fresse zu legen bevor es eigentlich losgeht. Es gab dann auch kurz eine leicht kritische Situation. Wegen eines Sturzes vorher war die Straße noch halb zu und wurde halt etwas knapp (Hinterrad blockiert usw). Zeit war dann aber so wie letztes Jahr, bloß weniger anstrengend. Am ersten Anstieg zum Küthai ging unten erst mal nix, da war es viel zu voll. Meiner Ansicht nach sind die 4 ½ tausend Starter zu viel. Ich bin dennoch erst mal ruhig geblieben und habe halt ein wenig später mein gewünschtes Tempo aufgenommen. Im Endeffekt war ich trotzdem 10 Minuten schneller oben als letztes Mal (1:15). An der Labe bin ich durchgefahren, bis zum Brenner sollten die 2 Flaschen reichen. Auch die Küthai Abfahrt wird nicht mein bester Freund. Ist schon schön schnell und diesmal auch trocken, mich machen aber die vielen Leute, die da noch recht kompakt zusammen runter fahren nervös. V_max waren so nur 87km/h. Unten hat sich schnell eine Gruppe gebildet, die so mehr oder weniger bis zum Brenner Bestand hatte. Mir kam das Tempo etwas bummlig vor, aber richtig gestört hat’s auch nicht. So entspannt bin ich den Brenner noch nie hoch gefahren (und doch wieder schneller). Das letzte steilere Stück bin ich dann vorne raus gefahren, weil die Gruppe ziemlich groß war und ich erster an der Verpflegung sein wollte. Da habe ich mir dann noch was geleistet: Ab Grenzstation ist es wieder flach, also großes Blatt drauf. Ich bin dann viel zu schnell auf die Brücke zur Labestation hin reingenagelt. Zu spät gebremst und wieder mit blockiertem Rad diagonal auf die Holzbrücke zugeflogen. An der bin ich dann längs eingeschlagen. Der Streckenposten muss mich (zu Recht) für eine Vollidioten gehalten haben. Zum Glück ist weiter nix passiert. Flaschen voll machen, halbe Banane geschnappt und weiter Dann also zum Jauffen …. Der lief eigentlich nicht besonders. Schon recht weit unten war es gar nicht mehr so flüssig. Getränke wurden am Ende auch etwas knapp und die mobile Versorgung war gerade nicht da. Blöderweise hatte ich in die Flaschen auch noch so ein blödes Iso-Zeug eingefüllt. Motivierend war da höchstens noch die knackige Italienerin in weißem Dress, mit der ich mich ein wenig duellierte …. Nach der Baumgrenze wurde es wieder etwas flüssiger und die Passhöhe war bald erreicht. (Obwohl es nicht sooo doll lief 10 Minuten aufs Vorjahr gut gemacht) Da habe ich massiv Cola eingeschallert und versucht was zu Essen – ging aber nicht, ich bekam nichts richtig runter und habe mir dann nur wieder Banane eingesteckt. Die Abfahrt nach St. Leonard machte –wie immer- richtig Spaß. Timmelsjoch: Der Gedanke jetzt 2 ½ Stunden an dem Berg zu fahren motiviert mich immer nicht mehr so richtig …. Bis Moos lief es aber erst mal ganz gut. An den wenigen kurzen Flachstücken konnte ich auch noch mal beschleunigen. Erste Krämpfe deuten sich an, das geht aber im Wiegetritt wieder weg. Am Speckmichel wieder massiv Cola rein und weiter nix gegessen außer meine n Gels. Spätestens ab Schönau wurde es richtig mies. Immer mehr Krämpfe in den Beinen und mittlerweile auch Kräfte mäßig völlig im Eimer. Immerhin ging es den Leuten um mich rum wohl auch nicht besser, denn ich wurde auch nicht weiter überholt. Bei aller Rechnerei war mittlerweile klar, dass ich sicher unter 10Stunden bleiben würde. Dann endlich der Tunnel, da steht dem Killa jedes Mal fast das Pipi in den Augen, wenn er da auf der letzten Rille ankommt. Eine kleine Gemeinheit am Rande hat der Spaß dann aber noch gehabt. Den Gegenhang und die folgende endgültig letzte Abfahrt kenne ich zwar ganz gut, aber noch nicht mit massiven Krämpfen –wechselweise oder gleichzeitig in beiden Oberschenkeln innen/außen, links-rechts und Wade gelegentlich auch noch dazu. Ich hab dann meistens einfach stumpf weiter getreten (auch weil ich den kleinen Italiener hinter mir noch versäckeln wollte). Endlich im Ziel hatte ich also 9:23:10 auf der Uhr. Reine Fahrtzeit war 9:07. Das ist noch mal ein ganzes Stück besser, als ich gehofft hatte. Mittlerweile ist das Feld beim Ötzi unheimlich stark, da kann man mit der Zeit zwar keinen mehr beeindrucke, aber für mich ist es klasse. Bei den anderen aus dem Team lief es wohl auch gut. Kumpel ist unter 9 geblieben, seine Frau unter 12. LGee und ihr Spezi sind auch ins Ziel gekommen. Das ganze am Abend mit viel Essen und einigen Bier gefeiert und beschlossen erst mal nicht mehr dort zu fahren – so gut wird das nicht wieder …. Grüße Ihne-Ihrn Killa-Man PS: Mittlerweile bin ich wieder ganz gut erholt. Die Krämpfe kamen nur in der Nacht noch mal wieder. In 2 Wochen fahre ich noch ein flaches 24 Stunden Rennen und dann ist es für dieses jahr erst mal gut.