Hallo Jungs, mein Lauftreffleiter war dieses Jahr beim Medoc - Marathon und ich wollte Euch seinen Bericht nicht vorenthalten: Bericht zum Medoc Marathon 2007 Wie sagt man bei uns im Rheinland “je oller je doller“ und wie hat Udo Jürgens gesungen “mit 66 Jahren fängt das Leben an“ Als Lauftreffleiter vom Lauftreff, Krefeld – Oppum 1974 habe ich mit nun 66 Jahren meinen 35. Marathon bestritten, dafür habe ich einen ganz besonderen Kultmarathon ausgesucht, in Frankreich in Pauillac das Herz des Medoc den “Medoc – Marathon“ Es handelt sich um den längsten Marathon und Karnevalzug der Welt, “dieser Marathon wird nicht nach Zeit sondern nach Promille gemessen, wer sich nicht kostümiert, gilt als nackt und das ist nun einmal unschicklich. Obwohl ein Läufer fast nackt gelaufen ist, er hatte nur eine Kleinigkeit bedeckt. Es nahmen über 8.000 Läufer aus aller Welt an diesen Kultmarathon teil. Am 08. September 2007 wurde bei 25° im Schatten gestartet. Der Fußmarsch zum Start also, eine Wahnsinnsstimmung, Musik, Seilakrobaten an Seilen, die von Kränen über uns Läufer und das Publikum gehalten wurden. Der Start fing ganz gemächlich an vor uns lagen 22 Weinprobierstationen, über 50 Musikstationen (von Ein-Mann-Unterhaltung über CD Player bis zur Vollband für jeden Geschmack war etwas dabei) jede Menge “normale“ Getränke und Verpflegungsstationen. Imme wieder lief man durch die Gärten bzw. Parkanlagen von kleinen und größeren Chateaus Schlösschen gleich. Es war als hätten die Weinbauern ihre Wohnzimmer geöffnet, damit wir hindurch laufen konnten, und die Bauern sollen an diesem Tag wirklich ihre besten Weine aus den Keller holen, darunter drei der besten Rotweingüter der Welt. “Chateau“ bezeichnet hier übrigens nicht das Gebäude, sondern es ist eine Medoc-spezifische Bezeichnung für ein Weingut, auf dem neben Weinanbau auch die Weinherstellung bis zur Abfüllung der Flaschen erfolgt. Irgendwie merkte man gar nicht, dass man Marathon lief. Man hatte das Gefühl, man bewege sich auf einem riesigen Karnevalfest im September (die Kostüme erinnern an Karneval in Rio de Janeiro, wegen der hohen Temperaturen) von Köstlichkeiten- zu Köstlichkeitenstand eilend. Medoc kann man nicht beschreiben, und wer noch nicht dort war sollte sich dringend hinbegeben. Etwa am km 21 findet sich das berühmte Chateau Mouton-Rothschild, jedem Rotweinkenner ein Begriff. Dort waren wunderbare standesgemäße Parkanlagen die wir durchlaufen durften. Am km 38 gab es die berühmten frischen Austern und gleichzeitig den einzigen Weißwein dazu. Ich habe das erste mal Austern probiert, aber sie entsprachen nicht meinen Geschmack (sie schmeckten wie roher Hering in Salzwasser) ich bin aber auch kein Gourmet. Da Zielschluss nach 6:30 h angesagt war musste ich noch am Ende etwas Tempo zulegen, als ich über den roten Teppich ins Ziel lief in einer Nettozeit von 6:29: 25 h und habe so in dieser Zeit optimal das Ziel erreicht. Aber ich hätte noch etwas länger laufen gekonnt da der Zielschluss auf Grund der hohen Temperaturen auf 7 h verlängert wurde. Hinter dem Ziel gab es jede Menge Geschenke, angeblich nur für kostümierte Läufer, aber ich habe niemanden ohne Kostüm gesehen. Es gab Läufer die noch mehr genossen hatten aber nach den 7 h keine Geschenke mehr bekamen. Die Zahl der ausgefallene Läufer ist nicht bekannt? Medoc - Marathon ein unvergessliches Erlebnis. Ach ja, fast hätte ich vergessen: 42,195 km sind immer noch 42,195 km. Auch beim Medoc-Marathon. Am nächsten Tag haben wir an einer “Ballade“ (die Bezeichnung für Weinprobe) teilgenommen, dabei haben wir mehrer Weingüter in Ruhe besichtigt und die entsprechende Weinproben genossen bei Musik und phantastischer Stimmung. Alles in Form einer Wanderung durch die Weingüter, die Schlange der Teilnehmer war km weit. Am Ende gab es noch ein stilvolles Essen in ein riesiges Festzelt. Nach der Ballade sind wir noch zum Atlantikstrand gefahren und haben den Strand bei strahlenden Sonnenschein genossen, es konnte noch im Meer bei einer Wassertemperatur von ca. 18°-20° gebadet werden wovon einige von unsere Gruppe gebrauch gemacht haben, ich natürlich auch. Die Heimreise ging über Paris, wo wir noch eine Übernachtung eingeplant hatten. Wir haben uns am Abend der Ankunft und am nächsten Morgen (bei einer Stadtrundfahrt) Paris angeschaut. Vor unserer entgültigen Heimfahrt habe ich noch das teuerste Bier meines Lebens “im Schatten vom Eifelturm“ getrunken. Ich denke das ich noch Einige Lauftreffteilnehmer für der Medoc – Marathon begeistern kann?