Hallo zusammen, wie man an meinem Avatar erkenne kann, bin ich begeisterter Anwender der Playsport beim Laufen durch Dick und Dünn. Dafür habe ich zwei Halterungen, die sich bei mir wirklich bewährt haben: - von KOdak gibt es das Actionstativ, http://shop.kodak.de/store/ekconseu/de_DE/pd/Essential_Action-StativH%C3%BCftgurt/baseProductID.231069500/productID.231195100 also eine Kameratasche aus Neopren mit Loch für das Objektiv, die man sich mit einem Klettgurt um die Stirn binden kann oder mittels einer Verlängerung auch um die Brust, wobei man letzeres fürs Laufen noch mit einem Brustgurt (Klettern), Hosenträger oder etwas Ducktape auf Brustbeinposition fixieren muss, sonst rutscht er nach ein paar Schritten runter - Wenn man bereit ist, mit einem schwerem Helm zu laufen, dann kann ich folgende Bastellösung wärmstens empfehlen: [attachment=0]Playsport MICH.jpg[/attachment] Bauteile: +MICH-Helm-Nachbau von zb. ASMC ca. 35€ +Kodak Actionstativ/Tasche ca. 20 € +0,4mm Alublech +zweite Kunststoffschnalle (ggf aus Kunststoff nachbauen) + 2cm dickes Styrodur-klötzchen 5x7 cm + schwarzes Ducktape Werkzeug: Blechschere, Bohrer 4,5 mm, Messer, Schere, Nadel, Faden, Kreuzschlitzschraubendreher Wie ihr im Bild sehen könnt, habe ich das Band des Actionstativs mit der Schere gekürzt und eine neue Kunststoffschnalle mit den gleichen Abmessungen, wie die auf der anderen Gurtseite in das nun offene Bandende eingenäht. Dann kann man die Kamera schon mal vorne über den Helm spannen und anzeichnen, wie weit man mit den Schnallen an die Schrauben des Helmtragegestells heran muss, damit die Kamera fest am Helm anliegt. Dann werden die vorderen Halterungsschrauben des Helmtragegestells herausgedreht. Jetzt kann man ausmessen, welcher Abstand zwischen der Schnallenposition und der Schraube jeweils liegt. Zu diesem Maß zählt man noch 3cm dazu und weiss jetzt, wie lange die Blechstücke sein müssen, mit denen man die Schnallen an den Helmschrauben befestigt. Jetzt schneidet ihr die Blechstücke zu: An der breiten Seite müssen sie so breit sein, dass sie genau in die Schnallen hineinpassen und noch mindestens 2,5 cm überstehen. An der schmalen Seite müssen sie eine Rundung mit 15 mm Durchmesser haben, in deren Mittelpunkt die Bohrung für die Halterungsschrauben platziert wird. Sind die Bleche geschnitten und gebohrt, so könnt ihr sie durch die Schnallen 2,5 cm von außen nach innen fädeln und dann fest um die Schnalle biegen. Jetzt kann man eins der Bleche mit der Halterungsschraube am Helm festschrauben und die das andere Blech mal provisorisch auf seine Position ziehen. Wenn die Kamera jetzt mittig auf dem Helm sitzt, kann man deren Position gleich anzeichnen, sonst muss man die Bleche noch kürzen oder neue machen, bis die Mittenposition wirklich erreicht ist. Jetzt steckt man die Kamera in die Halterung und verändert ihre Neigung in dem man oben etwas zwichen Neoprentasche und Helm stopft und macht Probeaufnahmen, um die richtige Neigung herauszufinden. Diese Neigung versucht man sich zu merken oder abzumessen. Dann schnitzt man den Styrodurklotz mit einem Messer so zurecht, dass er auf der Helmseite konkav gewölbt wackelfrei auf der konvexen Helmfront aufliegt und Kameraseitig die vorher gefundene Neigung aufweist. Ist diese Fummelarbeit abgeschlossen, so kann man den Klotz mit Ducktape auf dem Helm festkleben. Fertig ! Jetzt die Kamera anschalten, Aufnahme starten und vorsichtig in die Tasche hineineschieben. Aufgepasst, wenn der Klotz ungünstig geformt wurde, so kann der Pauseknopf beim Reinschieben versehentlich gedrückt werden. Das wars, jetzt könnt ihr den Helm aufsetzten und mit dem genialen MICH-Tragesystem richtig fest mit eurem Schädel verbinden. Egal, ob Laufen, Robben, Hangeln, Klettern, Kriechen oder Schwimmen - da wackelt nix und die weichen und ausklettbaren Helmpolster nehmen sehr viel Schweiß auf, so dass auch nach 2,5 h Laufen nix in die Augen tropft. Der Helm ist nicht leicht und das hat nach einer gewissen Gewöhnungsphase den großen Vorteil, dass wegen der Massenträgheit die Kopfbewegungen viel gleichmäßiger und weniger hektisch ausfallen. Zusammen mit der Elektronischen Bildstabilisierung gelingen so vergleichsweise ruhige Aufnahmen aus der Läuferperspektive. Durch die Halterungstasche ist die Kamera und ihr Mikro auch gut gegen Schläge zb beim Rohre-Durchkriechen geschützt. Ein Tipp noch: verwendet für die Laufaufnahmen den Modus HD 720p anstatt fullHD (1080p), denn dann hat die Kamera einen weitwinkligeren Blickwinkel. Dieses Manko haben viele Actioncams und es liegt an der meist höheren physikalischen Auflösung des Chips und der Art, wie die Pixel im jeweiligen Modus ausgelesen werden. So kann die Playsport im Fotomodus 3072x1728 Pixel mit vollem Weitwinkel, weil die ganze Chipbreite ausgelesen wird. Bei 1080p wird einfach ein kleineres Feld in der Chipmitte verarbeitet, wodurch der Blickwinkel abnimmt, während bei 720p jedes zweite Pixel der vollen Breite ausgelesen bzw gemittelt wird und so wieder der volle Blickwinkel zur Verfügung steht. Seit ich nur noch in 720p aufnehme setzt ich die Weitwinkelvorsatzlinse (150°) kaum noch ein. Durch die exakte Bildführung mit dem Helm ist das Weitwinkel auch nicht mehr ganz so nötig als wenn ich die Kamera nur wie einen Stirngurt trage. Wie einige von euch sehen konnten, habe ich mit dieser Helmkamerakonstruktion den Lakerun und den Motorman fast ungehindert absolvieren können. Gut, die Sicht ist etwas eingeschränkt, weil die Kamera bis zur Nase runterreicht, aber zum 3dSehen reicht es noch. Sicher ist diese martialische Kopfbedeckung nicht jedermanns Sache aber funktional ist sie, das kann ich euch versichern. Und ohne sie hätte ich mir beim Motorman mindesten zweimal eine ziemlich fette Beule in den Schädel gerannt und die Kamera hat praktisch nix abbekommen. Neben den tollen Bildern auch bei 720p ist der Ton im Gegensatz zu anderen Actioncams wirklich der Brüller ! - Ok , kein Stereo aber man hört alles! - Den Atem des Läufers, die Kommentare der Mitläufer, das Tapsen der Schritte, das Spritzen des Wassers, den Wind, die Zuschauer einfach alles. Und zeitmäßig habe ich mit dem Originalakku neulich bei 30°C fast 2h Aufnahmezeit beim Motorman hinbekommen. Bei 16° warens 1,5h aber mit wasserdicht verpacktem Wechselakku und kurzem Wechselstopp (zum Entsetzten meiner Teammitglieder) hats doch für den ganzen Lakerun gereicht. Viel Spaß beim Ausprobieren ! INMATE CATCHER , TEAM ELITE