Hier erst mal ein Lebenszeichen. Ihr habt unsere Zeit und Platzierung ja schneller rausbekommen als wir :shock: @ Jimmi, hab dein Posting grade erst gesehen, bin ja am Freitag schon um 1700 nach Eisenach abgeflogen. Ich mussta aber auch am Samstag direkt wieder zurück. @ Caba, das mit den MMS hätte eh nicht geklappt, der Rennsteig liegt halt schon etwas abseits der Zivilisation. Ich hatte nur ein paar mal überhaupt Netz, über die mögliche Bandbreite will ich gar nicht spekulieren. Die angepeilte Zielzeit von 7:30 haben wir zwar um 2 min. verpasst, ich kann damit aber gut leben. Wir haben und am Freitag so gegen 2100h in Eisenach getroffen und haben uns als Erstes einen netten Italiener fürs Abendessen gesucht. [attachment=5]Rennsteig 08 - 02.jpg[/attachment] Feucht hatte übrigens das alkfreie Bier :D Ich hatte mir ein Kärtchen für das Massenquatier geben lassen und kam gegen 2300h im Elisabeth-Gymnasium an. Meine Befürchtungen, das alle Läufer längst diszipliniert in ihren Schlafsäcken liegen wurden schnell zerstreut. "Bier gibt's da drüben in der Küche, noch ne halbe Stunde - und zum Schlafen musste ma gucken, unten im Keller is glaubich noch was frei, da gibt's auch Frühstück ab 4 ..." wurde ich von einem Schüler empfangen. Mehrere Grüppchen standen in der Eingangshalle mit Bierflaschen in der Hand und lamentierten über Ultras, Laufschuhe oder die Thüringer Berge. In irgendeinem Lateinsaal hab ich dann mein Schlaflager aufgeschlagen. Keine gut Wahl! Nur 15 Minuten nachdem sich mein Nachbar hingelegt hatte fing der munter an zu schnarchen. Als er sich dan endlich umdrehte, knarzte seine LuMa so laut, das selbst aus den entfenten Ecken des Saales müdes Seufzen drang. Um 0330 fingen die ersten schlaflosen an mit irgendwelchen Klamotten rumzuwuseln und damit war die Nacht eh vorbei. Das Frühstück war nicht gerade üppig, aber zumindest gab es reichlich Kaffee. Eine halbe Stunde vor dem Start traf feucht und ich uns wieder auf dem Marktplatz. [attachment=4]Rennsteig 08 - 03.jpg[/attachment] Der hat gut Lachen, ich sag nur STEIGENBERGER. Startschuss um 0600 durch den Bürgermeister der Stadt. 1.800 Läufer traben an, ein kurzes Stück durch die Stadt, dann beginnt der erste ernste Anstieg. 26 km, mal mehr mal weniger, immer Bergauf bis zum Inselsberg. [attachment=6]Rennsteig 08 - 04.jpg[/attachment] Wir sind den Lauf sehr moderat angegangen und kommen mit einem 6-Minutenschnitt oben an. Gut ein Drittel haben wir locker geschafft. Das nächste Drittel müssen wir richtig laufen und ab Kilometer 50 entscheidet nur noch der Kopf über Ankommen oder Aufgeben. Ich weiß schon gar nicht wann genau es angefangen hat zu regnen, aber es dauerte über eine Stunde und mir wurde saukalt, trotz Jacke. Irgendwann hörte es auch wieder auf und ich meinte zu Feucht: "he, es regnet ja nicht mehr" "echt?" kam die verwunderte Antwort. Kilometer 42 habe wir nach 4:05 passiert, so um die Zeit bekam Feucht etwas Probleme mit dem Magen. Ob es dem alkfreien Bier, dem weichen Bett oder an dem guten Frühstück gelegen hat? [attachment=3]Rennsteig 08 - 06.jpg[/attachment] Ein Blick der Bände spricht, mir geht's jedenfalls prima und ich hab auch Zeit die Landschaft anzuschauen. Den Titel Crosslauf halte ich übrigens für übertrieben, die meiste Zeit wird auf guten Waldwegen gelaufen. Ich habe nur wenige Passagen, so ab km 55 in Erinnerung, wo es mal über Stock und Stein geht und das pure Laufen und Springen richtig Spaß macht. [attachment=2]Rennsteig 08 - 05.jpg[/attachment] So zwischen km 55 und km 60 fand Feucht dann heraus, das er seinen übersäuerten Magen mit Banane prima wieder beruhigen kann und sein Gesichtsausdruck wird auch wieder deutlich entspannter. Ich will nicht Sagen, "der Rest war geschenkt", aber nach 60 km waren wir einfach extrem gut eingelaufen. [attachment=1]Rennsteig 08 - 08.jpg[/attachment] Schmiedefeld, der Zielort ist fest in Läuferhand, hier ended nicht nur der Supermarathon sondern auch diverse andere Lauf- und Wanderstrecke. Dementsprechend sieht der Zieleinlauf aus wie ein Jahrmarkt. Wenn man das System erst mal durchschaut hat, ist aber auch hier alles ganz gut organisiert. Verglichen mit dem Kölnmarathon ist der Rennsteig eine Generalstabsplanung. Die Organisation vor während und nach den Lauf ist ist vorbildllich. Wenn man sich vor Augen führt, was allein an Verpflegungsstellen auf den 70 km durch den Thüringer Wald zu organisieren ist. Die ganze Veranstaltung hat sich noch ein wenig das Flair eines Vereinslaufes bewahrt. Es gibt keinerlei Abstriche bei der Qualität, aber das Engagement den Helfer und die Stimmung sind einmalig. Ein tolles Erlebnis [attachment=0]Rennsteig 08 - 09.jpg[/attachment] Im Ziel nach 72,7 km @ all, die auch mit dem Rennsteiglauf liebäugeln :bindafür: :bindafür: :bindafür: Der Rennsteiglauf genießt seine Ruf zurecht, die Thüringer sehen alles etwas gelassener und so sind auch die meisten Starter locker drauf, es ist viel Zeit zum Quatschten und wer will, bekommt an einigen Verpflegungsstellen auch Bratwurst und Schwarzbier. Die Versorgung ist völlig ausreichend, Trinkflasche oder Camelbak sind m. E. nicht notwendig, auch wenn's mal wärmer wird. Ich hatte an Eigenverpflegung zwei PowerBar und ein PowerGel mit und hab einen Riegel und das Gel mehr aus Gewohnheit denn aus Bedarf gegessen. Getrunken habe ich bei jeder Gelegenheit, nicht systematisch, sondern durcheinander, worauf ich gerade Appetit hatte. Nur das Schwarzbier hab ich ausgelassen, ich musste ja noch fliegen. @ Feucht, danke für das Posting vor zwei Wochen, ich wäre den Rennsteig nicht alleine gelaufen.