Also, hier jetzt der lang erwartete Bericht von meinem "Versuch" einen Marathon auf Bestzeit zu laufen trotz einer leichten Erkältung, die mich in der letzten Woche in Beschlag genommen hat. Eigentlich wollte ich gar nicht an den Start gehen, aber Udo meinte ich sollte es in jedem Fall probieren. Glücklicherweise rief mich samstags noch Ruth an, eine der Laktatgirls Bergisch Gladbach, um zu fragen, ob ich mit Ihr nach Bonn fahren möchte. Sie wollte die gleiche Zeit wie ich laufen (zwischen 3:34 und 3:38 h). Ihr Mann hat sich schon eine gute Fahrtroute in die Innenstadt ausgeschaut, so dass man nicht den Shuttlebus - Service in Anspruch nehmen musste. Ich fühlte mich gesundheitlich auch wieder ganz gut hergestellt, nur ein wenig Schnupfen war noch da. Die Wetterbedingungen waren für mich ideal. Kaum Wind, 10°C und trocken. Ich stand dann also um 6:10 Uhr auf und fuhr nach einem aus 2 Broten bestehenden Frühstück los nach Refrath zu Ruth und Ihrem Mann. Wir holten noch Astrid Benöhr ab, die auch mitgelaufen ist. Sie wollte eine 3:20 laufen, was ihr auch geglückt ist. In Bonn angekommen hatten wir noch jede Menge Zeit. Ich telefonierte noch mit dem Commander, der auf Halbmarathon umgemeldet hatte. Er meinte dann, er wolle mir entgegenlaufen nach seinem Halbmarathon, was ja einen weiteren Grund darstellte, durchzulaufen. Um 9:45 Uhr war dann der Start. Ruth und ich liefen eigentlich kaum miteinander. Mal war sie ein Stück vor, dann ich. Wir liefen zwischen 5:00 und 5:10 min / Kilometer und das ging eigentlich recht gut. Von der Atmung her hatte ich das Gefühl im 6er Schnitt zu laufen. Echt locker. Bei Kilometer 17 merkte ich schon die Oberschenkel ein wenig. Das machte mir Sorgen. So früh sollte man die noch nicht merken. Hab mich dann aber schön motiviert und bin auch voll im Schnitt geblieben. Halbmarathon ging ich knapp unter 1:47 h durch, war also gut auf Kurs. Bei Kilometer 25 stieß Ruth wieder zu mir, nur um gleich darauf mit Krampf stehenzubleiben. Ihrem Mann, der bei Kilometer 28 stand, hab ich Bescheid gesagt. Da gings mir auch schon recht Bescheiden. Dann gings auch recht schnell. Die Oberschenkel machten zu und das Tempo sackte ruckartig auf 5:30 min / km ab. Das machte ich 3 Kilometer lang mit, dann wurden die Schmerzen langsam unerträglich und es war auch klar, dass ich niemals würde Bestzeit laufen können. Ich drückte dann nach 2:38 h die Stoppuhr aus und fragte nach einer S-Bahnstation. Leider konnte mir keiner helfen. Also zur nächsten Verpflegung geschleppt. Dort aufs Dixie gesetzt, neue Kraft und neuen Mut geschöpft. Nochmal losgelaufen, aber es tat einfach zu weh. Hab dann einen Polizisten nach einer S-Bahnstation gefragt. Der hat mir eine nennen können, die nur 300 Meter entfernt war. Die Bahn stand auch schon da, musste nur noch hineinspringen. Fuhr direkt durch zum Bahnhof und von dort waren es noch 5 Gehminuten bis ins Ziel, das ich dann humpelnd erreichte. Ruth´s Mann hat mich dann auch gesehen und war ganz erstaunt, dass ich aufgegeben habe. "Das sah so locker aus, als ich Dich gesehen habe..." war sein erstaunter Kommentar. Nun ja, ich werde es jetzt nochmal in Dortmund versuchen am Sonntag. Meine Beine tun heute so weh, als wäre ich das Ding durchgelaufen. Ich hoffe, dass es nicht zu viel war eine Woche vor dem nächsten Marathon noch über 30 Kilometer zu laufen. Aber den nächsten laufe ich dann auch durch, auch wenn ich die Bestzeit nicht schaffen sollte. Und wenn ich es nicht schaffen sollte, dann werde ich nie in meinen Leben wieder auf Bestzeit laufen. Es soll dann ganz einfach nicht sein. Alles in allem, war es ein schöner Lauf. Sehr empfehlenswert. Für die 40 Euro bekommt man wirklich vieles geboten. Die Stimmung ist auch recht gut. Natürlich nicht zu vergleichen mit den 3 Großen in Deutschland, aber nicht schlecht. Die Zielverpflegung gut und vor allen Dingen kein Riesengedränge. So wie ich heute morgen erfahren habe, ist wohl einer der Halbmarathonis ums Leben gekommen. Den Einsatzwagen habe ich wohl gesehen, wusste aber nicht, was los ist. Und Tschüss... Lgee