Hallo, Ihr Lieben, es folgt mein Bericht vom Marathon in Düsseldorf... VORGEPLÄNKELAm vergangenen Sonntag hab ich noch einen letzten Formtest gemacht, ebenfalls in Düsseldorf, nämlich beim Brückenlauf über 10 km. Dort bin ich bei ca. 25°C eine 44:24 gelaufen und wurde damit sogar Erste in der Altersklasse. Danach war ich mir aber nicht mehr sicher, ob das reicht um unter 3:30 h beim Marathon zu laufen. Eigentlich hätte ich gerne eine 42iger Zeit gesehen... Nun ja, war ja auch nicht mein Wetter. Und die Brücken sind ja auch nicht ohne.... Gestern war ja dann tatsächlich mein Traumwetter: 11°C und Nieselregen. Wie bestellt für mich.... Da konnte ja nichts mehr schiefgehen. Wäre aber fast, denn ich kam fast gar nicht zum Start hin, weil Düsseldorf hermetisch abgeriegelt war. Niergends kam man durch. Eine dreiviertel Stunde vorm Start befand ich mich noch auf der falschen Rheinseite. Udo regte sich tierisch auf und ich sah mich tatsächlich zu spät zum Start kommen. In der Nähe von der Oberkasseler Brücke schmiss er mich dann völlig entnervt raus. Ich sollte mit der Bahn reinfahren. Das ging zum Glück auch erstaunlich gut und schnell. Aber mein Quäntchen Adrenalin hatte ich schon im Blut. Dann lief ich erst mal noch in die falsche Richtung und kam beim Start raus und nicht im Ziel, wo man die Kleiderbeutel abgeben musste. Aber ich schaffte es sogar noch ein Dixie aufzusuchen und hatte dann noch 5 Minuten bis zum Start, hat also super gepasst. Ich lief zum ersten Mal mit I-Pod und hab mir tags zuvor noch eine coole Mucke zusammengestellt. Wolfgang von unserem Lauftreff fand mich dann 1 Minute vorm Start auch noch, denn wir wollten es ja zusammen angehen: Marathon unter 3:30 h. Er hat das schon mehrfach geschafft und heute wollte er mit mir laufen. WETTKAMPFPlan war die erste Hälfte im 4:55 min / km - Schnitt zu laufen und die 2. Hälfte schneller.....Leider liefen wir im Schnitt ca. 5 Sekunden zu schnell, aber wir schafften es einfach nicht langsamer. Hoffentlich würde sich das nicht rächen....Was mir direkt auffiel: anscheinend waren mehr Läufer da als in den Vorjahren und auch mehr Zuschauer. Sollten die Düsseldorfer etwa gemerkt haben, dass es seit 8 Jahren dort einen Marathon gibt und die Läufer sich freuen, wenn sie von den Anwohnern angefeuert werden? Es hatte fast den Anschein. Ich war positiv überrascht. Allerdings werden dort wohl niemals 400.000 Zuschauer zusammenkommen, wie vom Veranstalter proklamiert. Ich weiss auch nicht wirklich, wo die 15.000 Läufer gewesen sein sollen... Aber egal... Auf den ersten 10 Kilometern überwiegten bei mir die Zweifel. Mir taten schon von Anfang an meine Füße weh und ich war der festen Überzeugung, dass mir meine Füßchen einen Strich durch die Rechnung machen würden. Dann redete ich mir jedoch ein, dass man sich "sowas auch einreden" kann und machte mir ab dann nur noch "positive Gedanken". Das half tatsächlich. Unglaublich, was das Hirn doch für Einflüsse auf menschliche Leistung hat. Bei Halbmarathon hatten wir knapp unter 1:43 h und Wolfgang fragte mich, wie es mir geht. Meine Antwort war nicht mehr so ganz positiv:"wird langsam schwer". Ihm schien es genauso zu gehen. Er meinte, mit genau 5er Schnitt würden wir auch immer noch unter 3:30 h bleiben. Ich wollte jedoch das Tempo weiterlaufen. Er war dann leider auch irgendwann später hinter mir verschwunden... Bis Kilometer 34 konnte ich dann auch das hohe Tempo halten. Dann wurde ich langsamer und ich hatte auch wirklich Schmerzen (Füße, Oberschenkel). Es konnte jedoch zu dem Zeitpunkt eigentlich schon nichts mehr passieren, da wir jede Menge Zeit rausgelaufen hatten und wirklich viel langsamer wurde ich auch nicht. Der langsamste Kilometer war 5:15 min. Leider überholten mich kurz vorm Ziel noch 3 Frauen und die waren auch alle 3 in meiner Altersklasse (wie sich später herausstellen sollte). Als das Ziel dann vor mir auftauchte war ich wirklich sehr sehr froh, dass ich aufhören konnte zu laufen. Es schmerzte wirklich alles. Nach 3:27:04 h war ich überglücklich im Ziel. Die bisherige Bestzeit hatte ich um knapp 5 Minuten verbessert. 13 Jahre habe ich versucht mal unter 3:30 h zu laufen. Endlich, endlich, endlich hab ichs geschafft. Ich schwebe gerade auf Wolke 7 und bin unheimlich stolz auf mich. Statistik: Letztes Jahr wäre ich mit der Zeit unter die ersten 5 in der AK gekommen. In diesem Jahr reichte es nur für Platz 12! (von 138), Gesamt: 45te (von 571) bei den Männern wäre ich auf Platz 526 (von 2.415) gelandet. Nächstes Ziel: unter 3:25 h.......... :doppellol: :doppellol: :doppellol: Aber erst Mal die Hawaii - Quali kriegen. Das wird unendlich schwerer werden...