Hallo, Ihr Lieben, leider hat es mit der Hawaii - Quali nicht geklappt. Selbst mit meiner anvisierten Zielzeit von 10:30 h hätte es nicht gereicht.... VORGEPLÄNKELDas letzte halbe Jahr habe ich mein Leben auf den Ironman Regensburg abgestimmt. Gedanklich war ich schon auf HAWAII. Keine Ahnung, woher ich diese Sicherheit nahm. Ich war dermaßen davon überzeugt, dass alleine mit dem ganzen neuen Material (Fahrrad, Aero - Laufräder, Helm, Rad- und Laufschuhe, Neoprenanzug), das wir angeschafft haben, eine halbe Stunde rauszuholen ist. Und dann hatte ich auch wesentlich mehr Schwimm- und Radkilometer. Im Laufen habe ich im Mai beim Düsseldorf Marathon schon bewiesen, dass ich schon wieder schneller geworden bin. Es sprach also alles für eine phänomenale Bestzeit. Freitags gings dann los gen Regensburg. Anfangs war ich wenig begeistert von der Veranstaltung, da nichts ausgeschildert war und man sich durchfragen musste. Die Wettkampfbesprechung fand in einem Festzelt statt, in dem saunaähnliche Temperaturen herrschten. Da hatte ich schon keinen Bock drauf. Zur Anmeldung musste man dann in die Stadt gehen. Das Wettkampfbüro lag direkt hinter der "Steinernen Brücke" und war ebenfalls nicht ausgeschildert. Aber man hat ja einen Mund zum Fragen.... Vom Wettkampfbüro wurde man dann zu einer dritten Station geschickt, die wiederum ca. 500 m entfernt war. Regensburg hat man dadurch kennengelernt. Es ist eine wunderschöne Stadt mit einem Dom, der dem Kölner ähnelt. Unser Hotel war in Donaustauf mit Blick auf die "Walhalla" HERRLICH. Abends fuhren wir wieder nach Regensburg rein zur "Pastaparty". Alles sehr übersichtlich und ziemlich teuer. Gekannt haben wir niemanden. Nur Faris Al-Sultan (der das Rennen gewann) saß mit seinem Abu Dabi Team direkt uns gegenüber.... Samstags beim Frühstück lernten wir dann ein nettes Pärchen aus Stuttgart kennen, mit denen wir uns sehr gut verstanden. Er ist Schweizer und fungiert auch als ITU - Wettkampfrichter. Nach dem Frühstück ging ich noch eine halbe Stunde radeln und joggen. Seit ca. 3 Wochen hatte ich Achillessehnen - Schmerzen. Als ich loslief, glaubte ich, die Sehne würde reißen, solche Schmerzen hatte ich. Nach 5 Minuten allerdings, war der Schmerz weg. Nur noch ein Tag muss es halten, danach ist mir alles egal... Bis um 14:30 Uhr musste ich eingecheckt haben. Parkmöglichkeiten direkt an der Wechselzone gab es keine. Wir mussten über einen Kilometer anmarschieren. Der Check - in verlief völlig relaxed und ich bekam einen persönlichen Betreuer zur Seite gestellt, der mir alles zeigte. Das imponierte mir sehr und Regensburg bekam etliche Pluspunkte. Abends aßen wir mit dem Stuttgarter Pärchen in unserem Hotel im Biergarten zu Abend. Im Hotel fand eine Riesenhochzeit statt mit Live - Musik und Feuerwerk. Udo hatte glücklicherweise der Rezeptionistin gesagt, dass das nicht deren Ernst sein könnte. Dort waren bestimmt 20 Teilnehmer für den Ironman einquartiert und die müssen um 4 Uhr morgens aufstehen. Wir konnten ins Nebenhaus in eine Ferienwohnung ziehen. O-Ton Udo "Sie haben meine Frau noch nicht wütend erlebt. Sie haben ja schon einige Ruinen hier im Ort. Wenn meine Frau heute Nacht nicht schlafen kann, dann wird ihr Hotel ebenfalls eine Ruine sein, wenn sie damit fertig ist...." Ich lachte mich schlapp, als er mir das erzählte. Dennoch schlief ich erst nach Mitternacht ein. WETTKAMPFTAGUm 3:57 Uhr wurde ich von selbst wach. Um 4:30 Uhr gabs Frühstück. Um kurz nach 5 fuhr Udo mich so nah wie möglich an den See ran. Ich musste noch ca. 1 Kilometer marschieren. Es sollte ein schöner sonniger Tag werden. Die Wassertemperatur betrug 22,8°C und somit war meine große Angst, dass wir ohne Neopren schwimmen müssten, unbegründet. Da ich noch nie mit 2.000 Triathleten gleichzeitig gestartet bin hatte ich eine Höllenangst vor der ersten Disziplin. Die Zeit bis zum Start ging ziemlich schnell vorbei. Es wurde vom Land aus gestartet. Ich stellte mich so weit wie möglich nach außen in ungefähr das erste Drittel. Um Punkt 7 Uhr wurden wir dann auf die 3,8 Kilometer lange Strecke im Guggenberger See geschickt. Video vom Schwimmstart: <
ersten 200 Meter waren grenzwertig. Ich hatte aber Glück und bekam keine wirklich harten Schläge ab. Aber es war verdammt eng und man musste gut aufpassen und gegenhalten. Das war sehr anstrengend und viel länger hätte ich es indem Gedränge auch nicht aushalten wollen. Ich schwamm schön nach außen an den Rand, nahm damit zwar mehr Meter in Kauf, dafür aber so gut wie kein Gedränge. Ich schätze, dass ich 200 m mehr geschwommen bin. Nach 1:15 h kam ich aus dem Wasser, 5 Minuten langsamer als ich wollte. Für den Wechsel brauchte ich 6 Minuten. Das war auch sehr langsam. Auf das Radfahren habe ich mich gefreut und wie erwartet, überholte ich fast nur. Vor allen Dingen als es berghoch ging, konnte ich gut aufholen. Das Wetter war herrlich. Es waren 28°C angesagt. Die erste Runde fuhr ich in 2:35 h (85 km) Die zweite Runde etwas langsamer. Nach 120 km bekam ich die ersten Krämpfe und musste etwas Druck herausnehmen. Nach 5:41 h hatte ich 179 km hinter mich gebracht, gespickt mit über 1.500 Höhenmetern. Alles in allem fand ich die Radstrecke selektiv und ich bin auch nie Windschatten gefahren. Es waren ca. 60 Wettkampfrichter auf der Radstrecke, die relativ streng kontrollierten. In den "Strafboxen" sah ich auch jedes Mal welche, die ihre Zeitstrafen fürs Windschattenfahren absitzen mussten (6 Minuten). Auf dem Weg zum Wechselzelt merkte ich schon, dass meine Beine sehr schwer waren. Als ich loslief, dachte ich, das das gar nicht geht. Solche Schmerzen schon zu Anfang... Dabei ist das Laufen momentan meine absolute Stärke und ich hatte mich während des Radfahren auch schon sehr aufs Laufen gefreut. Nach einem Kilometer besuchte ich erstmal ein Dixi. Bei der Verpflegung blieb ich stehen und haute mir Cola rein und Salzkekse. Ich musste die aufkommenden Krämpfe in den Oberschenkeln irgendwie in den Griff kriegen. Nach der Verpflegung gings mir erstmal gut und ich stürmte mit 5 min / km los in die Altstadt von Regensburg. Dort wurde ich von einem phänomenalen Publikum empfangen, das voller Euphorie meinen Namen schrie und mich beflügelten noch schneller zu laufen. Supertolle Stimmung. Wir mussten 4 Runden laufen. Diese waren vom Rhythmus her sehr unharmonisch: viele Kurven, Kopfsteinpflasterpassagen, viele kurze An- und Abstiege. Alle 2 Kilometer gabs Verpflegung. Ich blieb bei jeder stehen, trank Wasser, Cola und aß Salzgebäck und machte mich mit Schwämmen nass. Nach 6 Kilometern kam der totale Einbruch. Es ging gar nichts mehr. Ich wollte schon aufhören. Völlig fertig mit der Welt, war ich. Dann dachte ich daran, was ich alles investiert hatte und das es den anderen vielleicht auch so schlecht ging, wie mit mir. Die Steigungen ging ich schon hoch, weil ich nicht mehr laufen konnte. Die zweite Runde war die Hölle. Ich musste wirklich meine ganze Energie zusammennehmen um nicht aufzugeben. Die Tatsache, dass man viermal am Ziel vorbeilief, machte die Sache nicht einfacher. Bei Kilometer 14 stand Udo und feuerte mich total euphorisch an. Ich lief zu ihm hin und meinte, dass ich aufgebe. Das ließ er natürlich nicht zu. Er meinte, ich wäre gut in der Zeit und sollte einfach weiterlaufen. Das würde schon bald wieder besser gehen. Also gings weiter. Irgendwie quälte ich mich die zweite Runde durch. Die dritte liefs dann tatsächlich wieder super. Ich war eigentlich nur noch am Überholen (auch welche, die schon in der letzten Runde waren). Für den Kopf war das natürlich klasse. Ich genoß das Publikum in der Altstadt und wusste dann auch, dass ich eine Zeit unter 11:30 Stunden in jedem Fall schaffen würde. Die letzte Runde fiel zwar wieder etwas schwerer, aber kein Vergleich zu den ersten beiden! Und ich freute mich aufs Ziel. Und wie. Die letzten beiden Verpflegungen ließ ich aus und konnte dadurch noch eine Zeit von 11:18:55 h erreichen. Rang 7 bei den Frauen in meiner Altersklasse (von 38 gestarteten). Insgesamt waren 238 Frauen am Start und davon hatte ich den 56. Gesamtrang. Bei den Männern wäre ich auf Rang 591 von 1.604 Gestarteten geworden. Auch nicht schlecht.... Im Ziel war auch alles sehr entspannt. Wieder bekam man einen persönlichen Guide zur Seite gestellt, der einem alles zeigte. Ich aß erstmal eine Salzbrezel und Essiggurken (LECKER! nach dem ganzen süßen Pappzeugs!). Dann ging ich duschen und traf dort auf einen 25-jährigen Litauer, der mir erzählte, dass er beim Schwimmen dermaßen getreten worden ist, dass er nicht Radfahren konnte und sich erst eine Stunde lang von einem Sanitäter aufpeppeln lassen musste. Der Junge wäre sonst garantiert nach Hawaii gekommen, denn er hätte eine Zeit um die 9 Stunden gehabt. Das ist natürlich extrem ärgerlich! Ich traf dann noch 2 Bekannte und war nur noch am Erzählen. Dann ließ ich mich noch massieren und ab gings zur Endverpflegung, die allerdings auch recht spärlich ausfiel. Aber es reichte um satt zu werden. Udo war völlig fertig. Für Zuschauer ist das Ganze eigentlich noch anstrengender als für Teilnehmer. Ehrlich. Ist so. Wir gingen dann noch bis 23 Uhr ins Ziel und feuerten die letzten an. Damit war dann der 1. Ironman Regensburg schon Geschichte.... NACHGEPLÄNKELMontags gings dann zur Siegerehrung und zur Hawaii - Slotverleihung. In unserer Altersklasse gabs letztendlich nur einen Quali - Platz und den bekam die Zweitplatzierte, da die Erste nicht wollte. Bei den Männern allerdings, wo es pro Altersklasse mehrere Qualiplätze verteilt werden, kam in der M45 der 18. Platz nach Hawaii, obwohl es nur 7 Plätze gab. Aber viele nahmen diesen nicht in Anspruch und andere waren schon nach Hause gefahren, weil sie nicht daran glaubten.... So kanns gehen.... Wir gingen dann noch zur Walhalla und anschließend zum "Frustshoppen" nach Regensburg. Den Abschluss machten wir in der Altstadt. Danach gings mir schon wieder richtig gut und ich hatte den Hawaii - Traum bereits "ad acta" gelegt. Nächstes Jahr ist bereits Roth angemeldet und für 2012 schauen wir dann mal weiter..... An alle, die an mich gedacht haben, die die Däumchen gedrückt und mich im Internet verfolgt haben. Vielen Dank. Da ich wusste, dass viele von Euch mitfiebern, bin ich den Marathon durchgelaufen. Zumindest ankommen musste ich ja wohl... Die meisten, mit denen ich anschließend sprach, haben von Problemen beim Laufen berichtet. Also gings mir nicht alleine so. Bei anderen Bedingungen und anderen Strecken ist also noch was drin....:-) Bin mittlerweile richtig stolz auf meine Leistung in Regensburg und plane noch einen Laufwettbewerb im Herbst (Marathon oder Halbmarathon, das ist hier die Frage)....:-) Liebe Grüße von der "Ironlady" Petra. P.S. Hier ein netter Fernsehbeitrag zum Rennen der Frauen: <
meine Bilder: <http://www.finisherpix.com/search.html>Einfach bei Startnummer 177 eingeben. Hier die Urkunde: http://www.datasport.com/de/diplom/?rac ... 6&stnr=177Hier die Ergebnisse im Detail: http://services.datasport.com/2010/tri/ ... ANG225.HTMHier noch ein nettes Video, das im Vorfeld Werbung für den Ironman Regensburg machte: http://www.youtube.com/watch?v=1l9W78Mt ... re=related