An die Rolle muss man sich erstmal gewöhnen. Ich wollte das Teil nicht, weil ich jahrelang auch im Winter gefahren bin, dann meist MTB, z.B. die Mountainbikeserie in Dortmund, und dachte, drinnen ist für Lutscher.
Dann habe ich Mitte 2017 die workouts in Zwift und den anderen Apps gesehen. Die fehlten mir regelmäßig beim draußen fahren, weil ich da gar nicht mit Zielsetzungen auf Watt und Zeit variieren kann. Geht schon geländetechnisch nicht bei uns, auch zuviel Verkehr. Und dann gibt es ja wirklich shit-Tage, mittlerweile auch im Sommer, wo das Fahren auf dem RR draußen eine einzige Qual ist.
Ich hab mir die verschiedenen Rollentrainer, u.a. bei Rose in Bocholt, und auf Messen angesehen, von den festen und den freien bis zu den widerstandsgesteuerten und gekoppelten. Dann habe ich mir gesagt, wenn, dann machste das auf länger und ich wusste genau, länger bedeutet auch, man muss da den Spazz dran länger behalten. Das geht aus meiner Sicht nicht auf einer freine Rolle und auch nicht ohne Motivation durch Mukke und Bildschirm.
Nun war ich schon oft im Keller auf unserem Crosstrainer rumgehüpft und habe dabei das Fernsehen und Filme hoch und runter geguckt. Selbst die schärfsten Pornos werden da irgendwann mal langweilig, finde ich ;). Was keinen direkten Bezug zum Sport hat, lenkt mich zwar etwas ab, hat aber keine Wirkung auf meinen Drive.
Also war klar, dass ein Smarttrainer her musste. Da gibt es, das wird jeder nach kurzer Recherche merken, drei Topmarken: Taxc, Elite und Wahoo und dann ne Menge andere kleinere. In so einem Teil werden die RR mit der hinteren Achse eingespannt und das Getriebe steuert die Ritzel mit. Die Getriebe wiederum werden über Bluetooth von der App oder vom PC angewählt und so der Widerstand recht smooth gesteuert. Außerdem sollte man einen Transponder für die Trittfrequenz und evtl. auch ein Pulsgurt /-gerät anbringen.
So hat man dann die Wattmessung über das Getriebe, die Herzfrequenz und die Umdrehungen, also alle wesentlichen QuälDich-Parameter.
Dann noch einen guten Ventilator, z.B. die Turbinen von AEG, und dann den Zutritt zu den Programmen wie Zwift, BKool oder TrainerRoad oder Ählichem verschaffen. Erst auf Test, dass meist als Bezahlabonnement.
Zwift gefiel mir von Anfang an am besten. Die Steuerung des Rollentrainers (ich hab den Elite Drivo) ist fein, die Animationen sind nach Ansicht der Gamer in meiner Familie eher noch zurück geblieben; in der Tat ist das so ein bisschen wie LaraCroft von einer CD in den Neunzigern. Macht aber nichts und viele Tausend aus aller Welt und auch viele Profis fahren auf Zwift. Man hat Belohnungssysteme und kann mit anderen chatten und sie beklatschen und so weiter.
Die workouts sind erste Sahne. Da merkt man draußen im echten Leben recht bald die Effekte, wenn man auf Zwift einiges gemacht hat. Dazu gibt es aussagekräftige Auswertungen, Anregungen für neue Touren in New York, Innsbruck, London, Richmond oder eben in der Kunstwelt Watopia.
Alles in allem ist mein Fazit: wenn ich schon im Keller vor mich hinmüffeln und strapsen soll, dann auch bitte mit dem richtigen Equipment, sonst hält die Freude nicht lange.
<- Exkurs Zwift -> Ende.