Samstag, 18.12 Schatz hat Doppeldienst. Ich bin also zuständig für Bodenkosmetik, Abwasch und was sonst noch so anfällt. Vor dem Einkaufen noch Tag der Liegestützenchallenge. Das wird jetzt schon schwer. Vielleicht sollte ich doch mal so ein Einweißpräparat abbonieren, welches auf der webpage immer präsentiert wird? Nachmittags Kaffeetrinken und dann ab nach Ruhla in den Loipengarten. Die große Runde ist leider nicht komplett beleuchtet. Gut, wenn man eine Stirnlampe dabei hat. Schlecht, wenn es zum einen die falsche ist und zum anderern die Batterien leer sind. Die fünfte Runde wird also zum absoluten Blindflug und ich kreisele die restiliche Zeit auf der kleinen Runde. Hier tummeln sich nur noch die ganz Harten und Originale. Der ganz Harte skatet mit irrer Geschwindigkeit permanent an mir vor bei, das Original träge ein Stirnband mit so was wie einem Fuchsschwanz im Nacken und dreht vor der Abfahrt immer um, weil ihm das anscheinend zu steil ist. Gesamt knapp 300 HM und ich kriege mein Auto auch anstandslos wieder die verschneite Rampe vom Parkplatz zur Strasse hoch. Sonntag, 19.12 Nachdem der Haushalt jetzt in Ordnung ist gibts erst 45 Minuten Bodenturnen. Neue Höhepunkte sind 3 x 30 Kniebeugen mit Zusatzgewicht und 2 Minuten Halte in der Power-Bridge (wie Liegestütze, aber Ellenbogen/Unterarme auf den Boden). Dann schnalle ich die Skier mal direkt vor der Haustür an an und loipe mir den Weg zum Hauptwanderweg selbst. Dort angekommen kann man wunderbar laufen, die Spur ist zwar handgearbeitet, aber tadellos. Nach einer Stunde drehe ich um. Mir ist so warm, daß ich die Fäustlinge in den Rucksack packe und wie Sven Fischer mit nackten Händen der Witterung trotze. Das geht so lange gut, bis ich wieder auf meiner Privatloipe bin. Dann sammlen sich Eisbrocken an der Lauffläche der Skier und Gleiten ist nicht mehr möglich. Beim Saubermachen wirds dann mächtig frisch an den Fingerchen, und durch die folgende leichte Abfahrt auch nicht besser. Dafür geht es dann zu Hause gleich weiter RIchtung Weihnachtsmarkt. Der Weihnachtsmarkt hier auf der Wartburg ist überregional bekannt und populär. Wer schon mal da war, weiß warum. Die Wartburg an sich ist schon mal der Oberhammer, aber das Ganze bei Schneefall, Glühwein- und Mandeldüften, lauschiger Musik überall und netten künstlerischen Darbietungen ist echt das Geld wert (Shuttle hin und zurück inklusive Eintritt 6,00 €). Keine Nippesbuden, alles auf Mittelalterlich getrimmt. Nur die Fressbuden haben zum Teil keine Vorräte mehr, weil heute letzter Tag ist, und man ungern was wegwerfen will. Den Heimweg bestreiten wir zu Fuß und ich bin dann zu Hause so was von durchgefroren, dass erst mal ein warmes Bad her muß. Montag, 20.12 Das habsch jetzt davon. Erkältung im Anflug. Schwimmen gucke ich nur zu, nehme aber den anschließenden Besuch beim Türken noch mit. Salat mit Dönerfleisch und Tzatziki sowie Bier ist ein altes Geheimrezept gegen Krankheiten aller Art. Dienstag, 21.12 Urlaub. Das will heißen ich treibe mich in meiner eigenen Firma rum und warte auf den Softwarefritzen unseres bisherigen Anbieters. Der ist erst mal 90 Minuten zu spät. Dann folgt eine Präsentation und am Ende steht das Angebot: Einrichtung und Datenmigration 12 Tage a 1280 Euro. Ein wenig Fremdsoftware für um die 3000 Euro. Und monatlich (a) 600 Euro Mietgebühren neue Software und (b) 500 Euro Hostingkosten, wenn wie auf eingenen Server verzichten und uns auf das dortige Rechenzentrum aufschalten. Ich bekomme zwar noch ein Angebot von dem oben schon erwähnten Billigheimer. Aber der ist Einzelkämpfer und scheint schon über 70 zu sein. Nicht gut. Und die anderen namhaften Wettbewerber haben ähnlich saftige Preise, wie ich aufgrund einer raschen Recherche in der Wartezeit rausbekomme. Wie auch immer. Mein Körper nimmt sich eine Auszeit und schaltet auf 39,2 Grad Fieber. Klasse. Kann ich gut gebrauchen. Immerhin bekomme ich Krankenbesuch von meiner Lauffreundin Irene. Die ist Controllerin in einem größeren Betrieb hier und hat ganz andere Sorgen. Bzw der Betrieb hat ganz anderes Sorgen, Irene nicht. Der ist der ausgewiesene Verlust erst mal wurscht. Solange der Gesamtkonzerne Plus macht. Mittwoch, 22.12 Paracetamol heißt das Zauberwort. Ich habe auf Arbeit so viel zu tun, dass ich da einfach hin muss. Vor allem ist morgen Inventur, und da gibt es traditionell am Tag vorher noch viel zu klären. Eigentlich wollte ich nur bis Mittag bleiben, aber ich schaffe erstmals seit den 7 Jahren die ich dort arbeite nicht, vor Weihnachten meinen Schreibtisch leer zu räumen. Aber das Jahresendbesäufnis mit den Kollegen verkneife ich mir (auch schon fast traditionell). Dafür gibts Abends Weihnachtsfeier meines Gitarrenlehreres. Der hat inzwischen um die 150 Schüler. Respekt. Ich bin geistig noch nicht so richtig auf dem Damm: In den Schwarzen Tee schütte ich alles an Beilagen rein, was auf dem Teller ist. Zucker. Milch. Zitrone. Bing. Sieht lustig aus, schneckt aber etwas merwürdig krisselig. Wobei ich mich gerade frage, wie krisselig schmeckt. Also vom Mouth-feeling (Terminus aus den McDonalds Forschungslabors) ist geronnenen Milch nicht das was ich gewohnt bin. Von den Erwachsenen kommen aber nur wenige und ich empfehle mich auch am halb zehn, als wir alle gängigen Weihnachtslieder durch haben. Paracetamol wirkt wunderbar, aber ich schwitze nachts immer wie eine Wasserspeier. Ach ja: Wir sind seit 13.30 Uhr Hausbesitzer. Toll. Gut, das wir eine funktionierende Wohnung haben. Ich weiß noch nicht so richtig, wo man bei der Bude anfangen soll. Am besten erst mal die Garagen nutzen um das Tandem in Sicherheit vor dem Pferd zu bringen (hatte ich erwähnt, dass hier im Haus ein Pferd haust?) und mein Motorrad artgerecht unterzustellen. Das hat zur Zeit nur einen Dackelumhang um und ist fast gänzlich unter einem Schneehaufen verschwunden. Donnerstag, 23.12 Uälaub. Richtiger Urlaub. Morgen geht es für zwei Tage in ein Hotel mit Loipenanbindung und großen Wellnessbereich. Kein Weihnachtsstress. Ich wünsch Euch allen schöne Bescherung und ein ruhiges und besinnliches Fest.