Am Samstag bin ich also die Classic-Strecke (160km/5000hm) des Alpenbrevet gefahre. Als Vorbereitung/Test für den Ötzi gedacht war das deutlich anstrengender als ich es mir vorgestellt habe. Zum Start um 7.30 Uhr regnete es, also eher unangenehme Abfahrt von Andermatt nach Wassen. Auch in der Auffahrt des Susten-Passes regnete es weiter, nur bergauf ist das nicht so schlimm. Der Susten an sich lief sehr gut (reine Aufstiegstzeit 1:25). Ich bin mit einem Schweizer aus dem Tessin zusammen gefahren. Er sprach italienisch und französisch und ich deutsch und englisch. Das ergab ein tolles Kauderwelsch und ein paar wesentliche Informationen sind auf der Strecke geblieben. An der Verpflegung oben habe ich nur die Flasche voll gemacht und Riegel eingesteckt – oben war es viel zu kalt (5°C, Regen aber die Frisur hält) um lange stehen zu bleiben. Die Abfahrt im Regen bei nasser Straße war richtig Schei**e. Kalt und nass eben, dauernd an der Bremse usw., ich war richtig froh als in Innertkirchen der Anstieg zum Grimsel begann. Dieser Anstieg lief ganz ok, war nur vieel zu lang ;-)) (Fast 2 Stunden Aufstieg) Ich habe mich oben zwei mal verschätzt, als ich dachte gleich kommt die Passhöhe, dann aber sehen musste das noch eine Menge Straße bergauf geht. Endlich oben blieb ich wieder nur kurz zum Flasche füllen, trinken und schnell eine Banane essen. Viel feste Nahrung ging heute nicht in mich rein. Nufenen (1:20): Der Nufenen Pass lief von unten bis oben schlecht und das nicht nur bei mir. Es war eine durchgängige Quälerei und in dem „Gespräch“ mit meinem Mitfahrer om Susten hatte ich auch irgendwas falsch verstanden, was die Länge und Höhenmeter des Passes betraf, der nahm einfach kein Ende. Da es den meisten anderen auch so ging wollen wir vielleicht Unterschriften sammeln „Pro Planierung des Nufenen“. Endlich oben war ich ordentlich platt und habe zum ersten Mal länger Pause gemacht, 2 Becher Bouillon (weil sich Krämpfe anzeigten) und noch mehr Tee getrunken. Danach endlich mal ein schöne Abfahrt nach Airolo und der Gotthardpass. Der Gotthard ist sicher landschaftlich wunderschön und von Höhenmetern und Steigung nicht so schwierig (1:20). Allerdings ist er fast durchgängig (zumindest oben) mit Kopfsteinpflaster versehen und es gab streckenweise tüchtig Gegenwind (Noch so ein Missverständniss: Ich hatte den Typ so verstanden: "Unten 2-3 km Pflaster, dann TEer, aber es war genau umgekehrt). Die Krise vom Nufenen war aber vorüber und es lief wieder ganz gut. Dann nur noch eine Abfahrt und nach 8:45 war ich (richtig platt) im Ziel. Mit der Zeit liege ich in etwa auf 160er Stelle von 480 Finishern auf der Classic-Strecke. Nach dem üblichen Ziel Programm (Duschen, Essen, Bier trinken) ging’s wieder in die Heimatund jetzt wird getapert :) Insgesamt eine gelungene Probe für den Ötzi - ich mach sie platt :D :D :D BTW: Der Hammer ist die Challenge Strecke: 260km und über 6600 hm :eek: :eek: Dazu gibt es noch ziemlich enge Zeitlimits (man hatte 7 Stunden Zeit um bis über den Nufenen zu kommen) Die Limits hätte ich gerade so eben geschafft, aber an dem Tag hätte ich auf nichts weniger Bock gehabt, als noch 100 km weiter und noch 1600 hm mehr zu fahren. Die Challenge Strecke ist sicher härter als der Ötzi - könnte also ein Vorhaben für die Zukunft sein :) Leider ist aber die Atmosphäre beim Alpenbrevet etwas trocken, kaum Zuschaue-Zuspruch und ein recht langweiliges Rahmenprogramm. Grüße Killaa