Donnerstag früh 5 Uhr: Start mit dem neuen Opel Astra nach Bayern. Fährt sich ganz gut, aber schluckt doch enorm viel Sprit, die Schleuder. Bis Nürnberg bin ich nur im sintflutartigen Regen gefahren. Dann wurde es trocken und kurz vor München kam die Sonne raus. Ich hab Beppo besucht, den wir auf Mallorca kennengelernt haben. Der wohnt in der Nähe von München. Wir sind gegen 11:30 Uhr auf dem Rad gewesen und los gings in Richtung Alpen (Flucht vor dem herannahenden Regen....) Unterwegs konnten wir noch die Radprofis bei der Bayernrundfahrt anfeuern. Wir waren zu viert unterwegs. Beppo hatte noch den 20-jährigen Fredi und dessen Bekannte Kathi dabei, die erst zum zweiten Mal auf dem Rennrad sass aber trotzdem super gut mitkam. Ich wollte unbedingt in die Alpen und die Jungs konnten mir den Wunsch nicht ausreden.... Vorher kehrten wir noch in einer Bäckerei ein und schlugen uns nochmal die Bäuche mit lecker Kuchen voll. Dann gings hoch. Irgendwann kam dann das Schild "18%" und da wusste ich, das ich tatsächlich in den Alpen war.... Wir fuhren ca. 2 Stunden in den Bergen rum und hatten dann genug davon. Zurück dachten wir eigentlich ständig, dass wir nass werden würden aber es hielt bis wir nach sage und schreibe 130 Kilometern wieder zurück waren. Nach Dusche und Abendessen fuhr ich dann noch gut 100 Kilometer weiter Richtung Salzburg zu meiner Freundin Anschi. Dort angekommen war es dann nur noch am schütten... Wir feierten noch bis ca. 2 Uhr und dann war ich auch fertig mit der Welt. Freitag versuchte ich mal auszuschlafen, was aber auch nicht so recht klappte, da bereits um 10 Uhr Andreas, Anschi´s Cousin und meine Jugendliebe, vor der Haustür stand und mich sehen wollte. Wir frühstückten dann schön lange und ausgiebig. Nachmittags las ich mein Buch "Das Sakrileg" zu Ende, da ich abends mit Anschi ins Kino gehen wollte um diesen Film zu sehen. Die kam dann von Ihrer Arbeit zurück und wollte unbedingt eine Kneipentour mit mir machen. Da hatte ich aber wenig Lust drauf. Daher einigten wir uns nach langem Hin und Her nur auf Pizza essen gehen und anschließend auf die Couch (man merkt, ich werde älter...) Samstag fuhren wir gegen mittag nach Salzburg ins Eurocenter und ich machte Xtreme Shopping. Endlich mal wieder Zeit und Muße mir ein paar Klamotten zu kaufen. Hat richtig Spass gemacht. Anschi sass solange in der Kneipe und haute sich eine Halbe nach der anderen in die Birne... Abends hab ich für alle Spaghetti Bolognese gekocht und bin früh ins Bett da ich am Sonntag um 5 Uhr aufstand um nach Österreich, genau gesagt, nach Radstadt zu fahren, wo es einen Radmarathon gab, für den ich mich angemeldet hatte: 178 Kilometer und 2.450 Höhenmeter. Start war um 7:30 Uhr und pünktlich kam auch die Sonne heraus und wärmte uns anständig.... Ich lernte ein Mädel aus Salzburg kennen, die mir die Wartezeit bis zum Start etwas mit Erzählungen Ihrer bisherigen Radunfälle verkürzte. Das die überhaupt noch fährt grenzt an ein Wunder... Nach dem Start setzten sich ca. 2.000 Räder in Bewegung und diese durften dann nach ca. 1 Kilometer direkt in die erste Steilwand reinfahren. Das gab natürlich erst mal wieder richtig schönen Stau. Mir wurde ganz elend, weil so viele um mich rum waren von denen ich nicht wusste, ob die gleich mit Ihrem Rad zusammen umkippten und mich mitrissen. Das war wieder richtig spannend. Nach ca. 3 Kilometer hatte sich das Feld dann etwas entzerrt und man konnte endlich sein Tempo fahren. Der zweite Anstieg war dann der Hammer. Er folgte direkt auf die Bergabfahrt vom ersten und zog sich recht lang und steil hoch. Dort überholte ich dann auch wieder die Salzburger Unfallziege. Berghoch überholte ich doch recht viele, da ich wohl mit meiner Bergübersetzung doch besser und einfacher treten kann als die meisten, die dort mit 23 oder 25 Zähnen hochfahren. (ich hab 27 und 32! - das 32iger hab ich dort aber nicht gebraucht...) Das war eigentlich schon das schlimmste an der Tour. Der Rest liess sich ganz gut fahren. Ich suchte mir immer eine Gruppe und versuchte so viele wie möglich hinten zu fahren, doch oft fuhr ich auch vorne im Wind und keiner der "Herren" wollte mich so richtig gerne ablösen. Zunächst hängte ich mich an einen Stuttgarter mit dem ich mich dann berghoch etwas unterhielt und der sich dann wohl verpflichtet fühlte mit mir zusammen zu fahren. Wir trennten uns nach ca. 50 Kilometern von denjenigen, die "nur" 98 Kilometer fuhren und bogen in ein Tal ein, das wir runter und wieder zurück fuhren. Runter war klasse. Zurück war hart. Ich traf dann einen, der aus der Nähe von Roth kam und er auch sehr viel Tempo vorne machte. Mit dem quatschte ich dann auch viel und lange und hinter uns sammelte sich dann eine Riesengruppe an, von denen aber niemand vorne fahren wollte. An den Verpflegungen hab ich insgesamt nur 6 Minuten verbracht. Das hab ich jetzt schon mal für den Ötzi geübt. Ich hab nur die Flasche gefüllte und gegessen hab ich während des Fahrens. Ging gut.... Ich wollte zwischen 6,5 und 7 Stunden fahren und lag sehr gut in der Zeit. Im letzten Anstieg hab ich leider einen Schwächeanfall erlitten und meine Gruppe war weg und mit mir auch eine Konkurrentin! Sch........! Da hing ich nun - ganz alleine im Wind und mir wars zum Heulen. Ich versuchte an einem dranzubleiben, der mich überholte - aber keine Chance. Ich dachte, ich steh gleich. Also hab ich nochmal ein Powergel reingeschmissen und gewartet, dass es wirkt. Zum Glück wirkt das Zeug recht schnell. Dann kam ein recht schneller Bayer von hinten und ich sprang direkt in seinen Windschatten. Auf meinem Tacho waren es nur 172 Kilometer und Gesamtzeit 6:04 h! Genial. War in meiner Altersklasse (es gibt nur 2 - eine bis 45 Jahre und die andere ab 45 Jahre!) Zehnte von 28 gestarteten. Über 300 Männer hab ich hinter mir gelassen (400 waren vor mir). Ich bin wirklich stolz darauf. Nach dem Duschen regnete es sinftlutartig und mir taten die wirklich sehr leid, die in dem Wetter noch unterwegs waren.... Ich trank abends zur Feier des Tages eine Flasche Pro Secco! Montags hatte ich noch einen Tag Urlaub, den ich ganz gemütlich und relaxed anging. Dienstag war ich in Niederbayern noch beruflich unterwegs und führte bei zwei unserer Kunden eine Hygieneschulung durch. In absolut fürchterlichem Schauerwetter fuhr ich dann Richtung Heimat. Rings um mich herum verwandelte sich die Autobahn in Schlittschuhbahnen, weil sich der Hagel in Eis verwandelte. Ich hatte Glück und kam gut durch. Ich fuhr noch bei CABA vorbei und ging mit ihm, seiner Krankenschwesta und einem seiner Kumpel (DoktorProfessor) noch lecker Essen und war dann gegen 1 Uhr nachts zu Hause in meinem Bettchen... Was ein Wochenende...