Wie unser Training aussieht, kann ich schlecht sagen. Jede Trainingseinheit dauert etwa 2 Stunden und wir machen so viel Technik, daß ich Details sofort wieder vergesse. Für mich ist das alles sehr viel Koordination, sehr kompliziert. Ich fühle mich genauso überfordert wie damals in der Tanzschule. Der Trainer sagt, das wäre okay so. Das wären alles Mosaiksteinchen, sie sich später zusammenfügen. Wenn ich jetzt drüber nachdenke, fällt mir auf, daß ich sehr viele Techniken ich in den letzten 9 Monaten nur einmal geübt habe. Ich ganz persönlich erfahre, wie mein Körper mit Streß umgeht. Ich bekomme Schmerzen oder Angst und merke in den Tagen nach dem Training, wie mein Körper und die Psyche das langsam verarbeiten und abbauen. Eine höchst interessante Erfahrung. Ich habe mich schon gefragt, ob das das Reizvolle an Sado-Maso und Bungee-Jumping ist. Der Spruch „Schön, wenn der Schmerz nachläßt.“ hat für mich jetzt eine tiefere Bedeutung. Beim Training komme ich nicht ins Schwitzen. Ich brauche weder Ausdauer noch Kraft. Ich brauche Schnelligkeit, die ich nicht habe. Sparring?!? Natoll, Wiktionary meint, „Sparring“ kommt vom Sparen. Dazu spare ich mir mal Kommentare. Trainingskämpfe machen wir gar nicht. Über Wettkämpfe wird nicht geredet und keiner hat einen Gi. Ich vermute darum, daß wir keine Wettkampfsportler haben. Würfe?!? Hmm, schwierig zu sagen. Ich würde das eher als professionelles Umschubsen bezeichnen und hoffe, ich tue der Sportart damit nicht unrecht. Ja, Fallen ist wichtig. Und Haltegriffe lerne ich auch nicht. In Bauchlage hat mich mal einer mit 70kg Kampfgewicht versucht am Boden festzuhalten, aber ich bin einfach aufgestanden und hatte ihn dann auf den Schultern. :nixweiss: