Nach einer Woche ausruhen liefer ich mal noch einen kleinen Bericht von Roth nach. Gleich morgens beim Aufstehen gab´s Stress! Der Wecker hat nicht geklingelt, bin erst durch´s Klopfen an der Tür wach geworden, als mein Begleiter mich abholen wollte. Der hätte allerdings auch schon ne halbe Stunde eher da sein sollen! :kopfwand: :kopfwand: :kopfwand: Also in drei Minuten raus aus dem Bett, kurz durch´s Bad, rein in die Triathlonklamotten, Frühstück fiel aus - und los! Dann gab´s natürlich den üblichen Stau in Richtung Wechselzone und ich war schließlich knapp ne Stunde später vor Ort, als ich geplant hatte. Nur noch 30 min bis zum Start! Ich hab dann also schnell die Reifen meines Fahrrades voll gepumpt, Schulterblätter mit Sunblocker eingeschmiert (vor 2 Jahren hatte ich da zum Schluß Brandblasen! :help: ) und mir nen Power Bar Riegel als provisorisches Frühstück reingedrückt; dann noch schnell die Beutel sortieren - den roten in die Wechselzone, den grünen zum LKW. Hätte fast noch vergessen, auch meine Schuhe in den grünen Beutel zu packen. :gruebel: Die wären dann sonst wohl weg gewesen. Zuletzt schnell nochmal zur Toilette, dann sah ich schon, wie sich die ganzen roten Bademützen am Start sammeln. Also nix wie hin! Nach dem ganzen Streß seit dem Aufstehen war ich richtig froh, als es dann endlich ins Wasser ging und der ruhige Teil des Tages begann! :thumbs: :applaus: :joint: Der Startschuß fiel und es ging los! :hurra2: Hab leider fast einen Kilometer gebraucht, bis ich meinen Rhythmus gefunden habe. Ist eben schwierig, Ruhe in den Kopf zu bekommen, wenn man bis zur letzten Sekunde noch unter Streß stand. Dann lief auch noch ständig die rechte Seite meiner Schwimmbrille voll. Das hörte dann aber netterweise auch nach einem Kilometer auf. Solange habe ich eben das rechte Auge zugemacht. Geht auch. :lol: Obwohl ich immernoch nicht Kraulschwimmen kann und wie üblich ohne Neoprenanzug und brustschwimmend mitmachte, habe ich diesmal aber nie den Anschluß an meine Gruppe verloren. Allerdings spricht das wohl weniger für mich, als gegen den Rest meiner Startgruppe, da ich insgesamt sogar einige Sekunden langsamer als im Vorjahr geschwommen bin. :gruebel: :lol: Im Großen und Ganzen lief das Schwimmen prima und ich bin in (für mich) akzeptabler Zeit aus dem Wasser gekommen. 5 min Wechselzeit, dann war ich auf dem Rad. Die 180km Rad sind nach wie vor meine Angstdisziplin. Da ich daran viel weniger Spaß als am Laufen habe, bin ich wie üblich schlecht trainiert ins Rennen gegangen. Die erste Runde lief aber noch ganz gut. Der Solarer Berg ist natürlich wie immer das absolute Highlight der Radstrecke! Sogar den Kalvarienberg habe ich in der ersten Runde noch relativ entspannt überstanden. Auf die zweite Runde hatte ich schlicht und ergreifend keine Lust mehr! Die Luft war grad irgendwie raus, Spaß hatte ich auch keinen - aber an der Stelle aufzuhören war natürlich nie eine echte Option! :cooler: Da ich Probleme mit dem Sattel hatte (ich schwöre - 5 Tage vorher war der über 180km noch bequem!), hatte ich mich mittlerweile wundgefahren und irgendwie fiel eh grad alles so schwer. Also bin ich dann in eigentlich absolut inakzeptabler Zeit durch die Gegend gekullert. :ups: :ups: :ups: Ging aber grad nicht besser. Am Kalvarienberg war ich dann ebenfalls so langsam, dass ich die ganze Zeit darüber nachgedacht habe, ob ich da nicht schneller hochlaufen könnte. :irre: :help: Später am Solarer Berg war ausnahmsweise sogar in der zweiten Radrunde noch richtig was los. Dafür weigerte sich dort meine Gangschaltung, weit genug runter zu schalten. :kopfwand: Zum Glück ist der ja nicht so lang - und danach geht´s zum Endspurt! Auf dem Weg zur Wechselzone hatte ich nur einen Gedanken - jetzt kommt endlich das, was ich gerne tue! :hurra2: :hurra2: :hurra2: Unmittelbar vor dem Wechsel höre ich dann plötzlich eine bekannte Stimme am Streckenrand - unsere Kirsche! :cuddle: :cuddle: :cuddle: Ich wußte ja, dass sie da sein würde, aber da wir nichts abgesprochen hatten, hatte ich nicht damit gerechnet, sie wirklich an der Strecke zu sehen. Da sind ja sooooo viele Leute! Radzeit war miserabel, ich war aber froh, das Schlimmste überstanden zu haben. Dann also schnell durch die Wechselzone. Da einem in Roth ja in jeder Wechselzone sofort ein Helfer entgegeneilt und alles schneller für einen erledigt, als man selber auch nur darüber nachdenken kann, war ich ruckzuck wieder raus aus dem Zelt. Kurze Toilettenpause mußte noch sein, dann weiter. Und da stand auch schon wieder die Kirsche! :hurra2: :hurra2: :hurra2: Da ja eh nicht zu erwarten war, dass ich hier noch nen Weltrekord brechen würde (die Sieger waren zu diesem Zeitpunkt ja auch schon im Ziel :lachtot: ) und ich mich riesig gefreut habe, ein bekanntes Gesicht an der Strecke zu sehen, bin ich natürlich nochmal kurz stehengeblieben, um ein paar Worte zu wechseln. Aber dann mußte ich halt doch los. Ich wollte ja schließlich pünktlich zum Feuerwerk zurück sein! :lol: :lol: :lol: Die ersten Kilometer waren mal wieder schwierig. Ich hab ein paar Kilometer - und vor allem ein paar Verpflegungsstellen - gebraucht um auf de richtige Betriebstemperatur zu kommen und meinen Kopf runterzukühlen. Nachdem ich mir aber bei jeder passenden Gelegenheit jede Menge Wasser über den Kopf gekippt hab, war ich nach den ersten 10km endlich wieder fit und gut drauf. Ab da begann dann der eigentliche Spaß! :cooler: :cooler: :cooler: Den Rest der Strecke konnte ich - bis auf kurze Gehpausen - gut durchlaufen und habe mir die Zeit mit den Zuschauern an der Strecke vertrieben. Das war super! Ich habe jeden Kilometer genossen. Gelegentlich habe ich auch meine Mitläufer vollgeschwafelt, sofern sie denn willlig waren. :D :D :D Etwa 1,5km vor dem zweiten Wendepunkt wollten mich ein paar Zuschauer, die vor ihrem Grundstück saßen, aufmuntern und erklärten mir, dass ich gleich wieder was zu essen und zu trinken bekommen würde. Ich erwiderte, dass ich allmählich genug Cola hätte und schon seit heute morgen von Kaffee träumen würde, den ich hier aber nirgendwo bekommen könnte. Ich lief weiter und hatte die beiden kurz darauf schon vergessen. Nach dem Wendepunkt kam ich aber natürlich bald wieder an der Stelle vorbei. Und was soll ich sagen? Die hatten da doch tatsächlich einen Kaffee für mich stehen! :hurra2: :hurra2: :hurra2: :hurra2: Das war für mich der Höhepunkt des ganzen Tages! :joint: Bin da erstmal stehengeblieben, hab in Ruhe meinen Kaffee getrunken (die Porzellantasse hätte ich wohl nicht mitnehmen dürfen :D ) und den beiden nochmal erzählt, dass ich ja verschlafen hatte und deshalb nichtmal Zeit für nen Kaffee hatte. Überschwänglich bedankt habe ich mich natürlich auch noch! Sowas erlebt man wohl auch nur in Roth! :thumbs: :thumbs: :thumbs: :thumbs: Von da an waren es nur noch etwa 12km und die vergingen schnell. Ich hab mich gut gefühlt, konnte den Großteil der Strecke prima durchlaufen und habe den Zieleinlauf im Stadion voll genossen! Ein absolut großartiger Abschluß für einen Tag, der gar nicht so perfekt anfing. :D Wie üblich stand ich zum Schluß mit Bärenhunger an der ausgiebigen Zielverpflegung und war doch nicht in der Lage, was Festes zu essen. Umso mehr habe ich mich über den Kakao gefreut, von dem ich bestimmt 1,5l getrunken habe. :D :booze: :D