Die Highlights sind rum, ab jetzt gehts ganz locker weiter :klatsch:
[Vorbereitung]
Mir wurde gesagt, Roth ist unendlich geil und man muss da hin! ICH muss da hin!! Nachdem ich bei der Onlineanmeldung 2012+2013 wohl zu viel gebummelt hab und keinen Urlaubstag opfern wollte, um mich bei der Siegerehrung persönlich anzumelden, hatte es 2014 endlich geklappt. Pünktlich morgens um 10.00 saß ich vor dem Rechner und drückte den "absenden" Button. Und Zack, ich ergatterte einen der begehrten 2000 Plätze, die nach ner knappen Minute weg sind.
Leider vergibt der DUV die Meisterschaften recht kurzfristig, und so wusste ich damals noch nicht, das die Deutsche Meisterschaft im 24h Lauf zwei Wochen vorher stattfinden sollte. So stand ich anfang des Jahres zwischen zwei Rennen, Roth, das Triathlon Mekka und Reichenbach, wo ich mein AK Platz 3. verteidigen wollte. Aber warum entscheiden, wenn auch beides geht? :cooler:
Da das Startfeld bei der DM dieses Jahr sehr gut besetzt war, mein Training gleichzeitig eigentlich gar nicht als solches bezeichnet werden konnte, wollte ich nur nicht letzter werden. Und das gleiche 2 Wochen später in Roth nochmal, TOP, der Plan steht!!
[Roth]
Ab Donnerstag stieg in Roth die größte Triathlonparty, und ich wollte dabei sein. Die ganze Zeit... Also Donnerstag mittag ins Hotel eingecheckt, Startunterlagen geholt, und ab zum Nightrun von Hilpoltstein zurück nach Roth. Ein schöner Lauf ohne Renncharakter, 11km immer der untergehenden Sonne entgegen. Und was will man schon bei 11 lockeren km kaputt machen? Trotzdem konnte man die Starter an einer Hand abzählen, was ich schade fand. Auf Hawai will schließlich auch jeder vorher beim Underpantsrun mitmachen.
Freitags konnte ich dann etwas Nürnberg besichtigen, bevor abends die Pastaparty in Roth war. Viel gibts da auch nicht zu sagen, gab halt Nudeln in allen erdenklichen Variationen mit ca. 8 verschiedenen Soßen, damit auch für jeden was dabei ist.
Samstags morgens dann eine Brauereibesichtigung in Nürnberg, die machen auch genialsten Whisky. Naja, manche geben 20h vorm Wettkampf schonmal das Rad ab, ich halt nicht :cooler:
Nachmittags dann zur ersten Wechselzone nach Hilpoltstein zum Rad Check in und Laufsachen abgeben. Nachdem alles erledigt war, zurück zum Bahnhof, um nach Roth zur Rennbesprechung um 18.00 zu kommen. Dort angekommen warteten 6 Engländer und 11 Asiaten schon auf den nächsten Zug, kann ja nicht mehr lange dauern. Schauste trotzdem mal aufn Plan: SCHOCK!! Die Bahn um 17.34 fährt Samstag nicht, was die wohl so nicht ganz verstanden haben... Ich als einziger Deutscher also bei 3 verschieden Taxifirmen durchtelefoniert, das 18 Leute schnellstens nach Roth müssen. Irgendwann kam dann mal das erste, in dem ich auch gleich kampflos meinen Platz sichern konnte, die restlichen Plätze wurden von den Engländern dann aufgefüllt. Kurz nach 18.00 dann die Ankunft in Roth, genau pünktlich zur wichtigen Neofrage. Und auch nach 31 Jahren Roth durfte natürlich wieder im Neo geschwommen werden, wer da wohl die Schleuse kurz aufgemacht hat... ;)
[RaceDay]
Sonntag morgens um 4.40 bin ich dann mit dem Zug nach Roth, und mit dem Shuttlebus weiter nach Hilpoltstein zum Start. Und ich war so froh, nicht mit dem Taxi oder sonstwie gefahren zu sein. morgens um 5.00 war dort komplettes Verkehrschaos. Da wir im offiziellen Shuttlebus saßen, lenkte der Fahrer kurzerhand auf die Gegenfahrbahn und fuhr dort die 10km bis zum Startgelände. Bei Gegenverkehr wurde von irgendwo eine kleine Parklücke "organisiert". Hinter uns verloren wohl ein paar Starter die Nerven und taten es uns gleich, die dann aber freundlich von der Polizei rausgezogen wurden.
Durch die Wellenstarts und meine späte Startzeit von 7.50 konnte ich den Profis beim Schwimmstart zusehen. Ein wahnsinniges Spektakel! Nachdem die wieder zurück in die Wechselzone kamen und mit dem Radfahren starteten, hatte ich immernoch genug Zeit um gefühlte 50mal aufs Dixi zu verschwinden und den Neo anzuziehen.
Das Schwimmen startet recht bescheiden für mich, ich fand nicht so recht den Rythmus und andauernd bockelte irgendjemand an. Kurz nach der ersten Wende schwamm ich dann gaaaanz rechts außen im Uferbereich. So nah am Ufer, das mich rechts eigentlich keiner mehr überholen konnte und da ich nur nach links atmen kann, alles im Blick hatte. Ab und an hatte ich im trüben Wasser wohl Bodenkontakt und schnitt mir die Hand auf. Merkte ich allerdings erst später, in dem Moment hatte ich noch ganz andere Probleme... Nach 1:25h kam ich wieder in die Wechselzone und entledigte mich meines Neos. Beziehungsweise wurde ich entledigt, im Wechselzelt standen unzählige Helferlein, die eigentlich alles gemacht haben. Neo aus, abtrocknen, mit Sonnencreme einschmieren, Trikot anziehen, alles wieder in den Beutel, Beutel wegbringen... Alles wurde einem gemacht! Also weiter mit dem Teil den ich tatsächlich selber machen musste: Rad fahren. Die ersten km liefen ganz gut, erst nach ca. 2h gings bergab. Und jetzt nicht streckenmäßig, sondern eher von der Leistung her. Über mangelndes Training hab ich bereits genug gesagt, von dem her wars jetzt auch keine Überraschung. Nur mit dem aufkommenden Wind wurde es echt übel. Bei km70 dann endlich der Solarer Berg. LECK MICH FETT!!! Als ich da oben war, wollte ich gleich wieder runter um da noch etliche male hoch zu fahren. Aber nützt ja nix, in der zweiten Runde gehts da ja nochmal hoch, also weiter. Am Straßenrand saßen immer wieder Athlethen, die wohl aufgegeben hatten. Und da saß dann nicht immer nur einer, sondern gleich kleine Grüppchen, was für die Motivation nicht sonderlich gut ist (Von 3000 Startern haben wohl 400 beim Radfahren abgebrochen...). Die zweite Runde wurde dann fast schon zur Qual, und nach 7h konnte ich dann endlich mein Fahrrad wieder abgeben. Genauso wie in Wechselzone, musste man wieder überhaupt nichts machen. Man hat mir den Beutel gebracht, mich mit Sonnencreme eingeschmiert, mir mein Mützchen aufgesetzt, das ganze Radzeugs wieder eingepackt... Hammer Service! Dann aus dem Zelt raus, und nur noch kurz den Marathon fertig machen. Laufen ging eigentlich von anfang an gar nicht, aber da ich noch 6,5h Zeit hatte, war angkommen auch durch wandern eigentlich ziemlich sicher. Und so wurde es dann auch meine längste Wandertour, und ich wollte kurz vor 23.00Uhr als einer der letzten durch den Zielbogen laufen. Bei km32 gab es eigentlich einen Cutoff, der wohl aufgehoben wurde, weil zwei VIP´s (Firefighter Rob und eine Handbikerin) noch auf der Strecke waren. Ich habs also nicht mal geschafft, letzter zu werden... Nochmal über den mittlerweile leeren Rother Marktplatz (die sind hoffentlich noch alle in der Zielarena?) und etwas Vorsprung auf den Läufer hinter mir rausholen, dass soll schließlich MEIN Zieleinlauf werden. Und so bin ich nach 14:52h in das gerammelt volle Stadion eingelaufen. Was da abging kann ich eigentlich nicht in Worte fassen, ich hatte einfach nur Gänsehaut!! Nachdem ich nach einiger Zeit wieder klar denken konnte, widmete ich mich der Zielverpflegung und dem abschliessenden Feuerwerk. Was ein geiler Tag!
[The Day after]
Montags gings zur Siegerehrung, bei der man sich ja für das nächste Jahr anmelden konnte. Nicht das ich das vorhatte, ich hab ja für die Challenge Regensburg schon mein Startplatz. Aber beim Gedanken an den Zieleinlauf vor ein paar Stunden hat es hat verdammt in den Fingern gejuckt. Auch wenn ich gesehn hab, das eine Langdistanz mit ohne viel (bzw überhaupt) Training möglich ist, hätte der "längste Tag des Jahres" nicht arg viel länger sein dürfen, und ich hoffe, die nächsten Ironmanrennen ziehen sich nicht so sehr in die Länge!
Nächstes Jahr werde ich in Roth auf jeden Fall wieder am Start stehen, nur diesmal auf der anderen Seite der Absperrung!