So ich muss schnell ein paar Zeilen schreiben, so lange ich noch gedanklich in der wunderbaren Triathlon Welt von Roth bin. Erfahrungsgemäß holt einen der Alltag leider doch schnell ein. Daher habe ich heute (Dienstag) auch noch frei genommen. So ganz rund laufe ich auch noch nicht und mein Büro ist im ersten Stock. Die Labore sind aber im Erdgeschoss und ich muss da täglich mehrmals wechseln.
Erst mal vorweg, vielen Dank an alle, hier kommentiert haben und am Sonntag Daumen gedrückt haben. Auch danke für die Glückwünsche über WhatsApp.
:klatsch: :klatsch: :bussi: :bussi: :bussi: :herz: :herz:
Hier der Bericht aus Roth:
Am Freitag morgen haben wir die Kinder noch in den Kindergarten und Schule geschickt und sind dann los. Die Kinder wurden am Wochenende von meinen Eltern betreut. Wie immer vor einem Triathlon hatte ich am Vorabend einige Male meine Ausrüstung kontrolliert. Ich bin da immer etwas paranoid und checke alles mehrfach. Es war aber sehr praktisch, dass ich meine Packliste aus 2016 wieder gefunden habe. Ich hätte sonst glatt die Billig-Badeschlappen vergessen. Diesmal hatten wir sogar zwei Räder dabei. Damit meine Frau am Sonntag mobil ist, hatten wir noch ihr Mountainbike auf dem Dach dabei.
In Roth sind wir gleich zum Triahtlonpark. Dort haben wir unsere Startunterlagen geholt. Itchy-Frau war für den Frauenlauf am Samstag gemeldet.
Ansonsten sind wir über den Triathlonmarkt geschlendert. Außerdem habe ich mich noch beim Merchandise eingedeckt. Ein Challenge Roth Fußabstreifer, Käppi, T-Shirt, Radtrickot und Silikonbändchen musste ich dringend haben :schaem: :schaem: Immerhin musste ich so wirklich ins Ziel kommen. Sonst hätte ich das ganze Zeug schmachvoll verbrennen müssen. Danach sind wir zum Hotel gefahren und haben eine ruhigen Abend verbracht.
Samstag ist dann Itchy-Frau beim Women`s Run gestartet. Sie war schnell und hat eine schicke Medaille bekommen. Danach ging es zum Bike Check-In in Hilpoltstein. Die Wechselzone ist riesig in Roth. Es hat eine Weile gedauert bis ich meinen Stellplatz gefunden hatte. Wir vorgeschrieben, habe ich Rad und Helm, mit offenem Kinngurt dort abgestellt (Weiß eigentlich jemand, ob es einen Grund gibt, warum der Kinnriemen offen sein muss?).
Anschließend sind wir zurück zum Triathlonpark zur Wettkampfbesprechung. Da wir keine Lust hatten zu warten, hab ich mir die Besprechung auf Englisch angehört. Das Zelt war gut gefüllt. Wenn man in Roth rumläuft, hört man ganz viele unterschiedliche Sprachen. Das Event hat eine unglaubliche weltweite Anziehungskraft. Es waren am Sonntag auch 84 Nationen am Start. Auf der Besprechung wurden keine großen Neuigkeiten verkündet. Gut es wurde schon vorher über Facebook und Durchsage verkündet, dass der Neopren für Altersklassen Athleten erlaubt sein wird. Das hat mich als Blei-Ente natürlich gefreut.
Nach der Wettkampf Besprechung sind wir zurück nach Nürnberg, dort sind wir noch zu einem netten Italiener gefahren und ich hab die obligatorischen Nudeln gegessen. Danach ging es ins Hotel. Uns stand ja eine kurze Nacht bevor.
Race-Day / Sonntag
Um 3 Uhr früh ging dann auch schon der Wecker. So richtig gut hab ich mich nicht gefühlt. Ich war etwas verspannt und hatte Kopfweh. Ich vermute ich bin am Samstag zu viel rum gelaufen und war zu lange ich der Sonne. Ich hab Sonnencreme, 2Skin und die Klebe-Tattoos aufgetragen. Dann habe ich noch das Renn-Outfit angezogen hatte, danach sind wir zum Frühstück gegangen. Das Hotel hatte als besondern Service für die Triathleten schon ab 3 Uhr Frühstück. Der Frühstücksraum war auch voll mit Triathleten und Supportern. Ich hab eine helles Weck (fränkisch für: Brötchen, Semmel, Rundstück) mit Marmelade gegessen. Um kurz nach 4 Uhr sind wir dann los in Richtung Roth. In Roth haben wir das Auto stehen gelassen und ich bin mit dem Shuttle Bus in Richtung Hilpoltstein gefahren. Itchy-Frau hatte das Mountainbike dabei und ist geradelt, da der Bus den Athleten vorbehalten war.
In Hilpolstein war schon Hochbetrieb. Es war eine gute Idee mit dem Bus zu fahren, da die Auto Schlange schon sehr lang war. Der Bus´hat praktisch direkt an der legendären Brücke über den Kanal gehalten.
Es war schon echt viel los. Ich bin auch gleich in die Wechselzone, um die letzten Vorbereitungen zu erledigen. Erst mal bin ich zum Rad und habe die Trinkflasche und die Gelflasche angebracht. Beim Gel habe ich was gemacht, was man eigentlich nicht machen soll. Ich habe eine nicht getestete Mischung im Rennen verwendet. Am Vorabend hatte ich mir 250 mL Squeezy Cola Gel soweit mit Cola verdünnt, dass es eine gut trinkbare Konsistenz hatte. Das Gel kannte ich schon, nur eben nicht in dieser Mischung. Ansonsten habe ich noch die Reifen aufgepumpt und noch mehr Gels in die Tasche gepackt. Außerdem habe ich die Startnummer am Rad deponiert. In den Radbeutel hab ich die Radschuhe und die Sonnenbrille eingepackt. Den Radbeutel habe ich am Schwimmausstieg abgelegt. Ab dann hieß es warten. Leider hat es angefangen zu schütten. Es sah aber wenigstens so aus, als würde das vorbei gehen. Irgendwann habe ich angefangen etwas zu fieren, also hab ich den Neo angezogen. Den Wechselbeutel und die Luftpumpe habe ich bald danach abgegeben. Dann ging die Warterei los. Da meine Startgruppe erst um 7:55 startete, hatte ich noch sehr viel Zeit. Das war einer der wenigen Punkte, die ich nicht so toll fand. Laut Ausschreibung muss man seinen Radbeutel spätestens um 6:15 deponiert haben. Wenn man eine späte Startgruppe hat, ist man also gezwungen fast 2h herumzusitzen. Ich hab dann aber später gesehen, dass das nicht so streng gehandhabt wird. Die Helfer haben auch später noch Beutel angenommen und abgelegt. Apropos Helfer, die sind in Roth übrigens der Hammer. Es sind sehr viele und alle sind mega freundlich und hilfsbereit. :gott: :klatsch: :gott: Das Wetter wurde auch besser und zum Schwimmstart hat es auch nicht mehr geregnet. Die Profis sind als erste gestartet und dann wurden die Startgruppen in 5 Minuten Abständen auf die Reise geschickt. Als Startschuss hatten sie eine Kanone am anderen Ufer und ich hab mich jedes Mal erschreckt. :kopfwand: Es ist übrigens echt blöd ist, wenn man nochmal auf Klo muss, aber den Neo schon angezogen hat. Während ich noch gewartet habe, kamen auch schon die ersten Profis aus dem Wasser.
Irgendwann war es dann 7:50 und meine Gruppe durfte endlich ins Wasser. Ich war dann erst mal sehr erleichtert. ;) :schaem: Leider hat man in Roth nur 5 Minuten zum Einschwimmen. Ich brauche eigentlich etwas länger, da mein Neo erst im Wasser so richtig in Position rutscht. Außerdem schwimme ich gerne vorher ein paar Meter. Es war immerhin das erste Mal in dem Jahr, dass ich mit Neo im Wasser war. Entsprechend war ich noch gar nicht so richtig bereit als es los ging.
Schwimmen:
Am Anfang war es mir (mal wieder) zu voll. Ich bin dann näher am Ufer geschwommen. Die Orientierung funktioniert in dem Kanal super. Sonst schwimme ich ja ziemlich kreuz und quer. Aber mit dem Ufer als Orientierung ging es sehr gut. Ich bin aber wohl zu schnell los geschwommen und es wurde viel zu früh anstrengend. Ich hatte auch schon vor der ersten Wende Andeutungen von Wadenkrämpfen. Einen richtigen Wadenkrampf hatte ich dann kurz vor der Wende. Also habe ich teilweise die Beine einfach hinter mir her geschliffen. Was mir aber echt hilft ist ein Tipp aus dem Geburtsvorbereitungskurs. "In <strike>die Wehe </strike>den Krampf reinatmen" Trotzdem war es ein ziemlicher Kampf/Krampf. Entsprechend zog sich die lange Gerade. Irgendwann bin ich dann doch wieder an der Brücke angekommen. Dort hab ich sogar meine Frau am Ufer gesehen und hab ihr zugerufen und gewunken. Zack schon waren die Krämpfe in beiden Beinen da. Argh !! Ich hab mir schon gedacht, dass es so sicher lustig wird auf dem Rad und beim Laufen. Mit diesen Gedanken ging es dann zur zweiten Wende. Wenn man danach aber den Schwimmausstieg in Sicht bekommt, wird es leichter. So habe ich es dann auch geschafft. Meine Zeit lag am Ende bei 1:26:34. Ich meine ich hatte eine Zeit um 1h 27min angekündigt. Das ist fast exakt die Zeit, die ich in Regensburg 2016 gebraucht habe. Also werde ich zumindest nicht (noch) langsamer.
Der Wechsel ging zügig. Mein Rad stand nur recht weit hinten in der Wechselzone. Von daher sind 5 min 10 sec voll ok für den Wechsel.
Radfahren:
Ich bin rech locker angerollt und hab mich erst mal ordentlich verpflegt. Am Anfang geht es auch leicht bergab. Auf der Strecke war es auch schon ganz gut voll. Da ich in einer späten Startgruppe war und kein überragender Schwimmer habe ich von Anfang an viele Leute überholt. Das finde ich immer etwas stressig, da man ja die Windschatten Regeln einhalten muss. Außerdem weiß man nie so recht, ob einer plötzlich ausschert. Am Anfang sind auch ein paar Profis am mir vorbei gerauscht, die schon auf der zweiten Runde waren. Obwohl ich im Schwarzwald trainiert habe, hatte ich doch anfangs Respekt vor den Höhenmetern. Das war aber völlig unbegründet. In Roth verteilen sich Höhenmeter echt gut. Die Hügel sind oft etwas größere Bodenwellen, die man zur Not auch im hohen Gang hoch drücken kann. Auch den längsten Anstieg am Kalvarienberg fand ich recht harmlos. Ich glaub da ist mein "Aufwärmhügel" hier steiler und länger. Außerdem bin ich wohl ein ganz guter Radler geworden. Ich dachte immer, dass ich bergab extrem vorsichtig fahre. Aber bei der Abfahrt nach Greding habe ich fleißig Leute überholt, die sich nicht so recht getraut haben Gas zu geben. :reib: Darunter sogar ein Schweizer. Ich wollte ihm fast schon zurufen, ob es keine Berge in der Schweiz gibt. Aber ich denke meine Gehässigkeiten im Wettkampf ja nur und behalte die für mich. Natürlich hilft mir bergab auch mein etwas höheres Gesamtgewicht.
So fuhr ich so vor mich hin, hab regelmäßig getrunken und gegessen und die Räder in Bewegung gehalten. Ich habe auch einige Salztabletten zu mir genommen. Ich vermutet, dass Salzmangel Schuld an meinem morgendlichen Kopfweh und Krämpfen beim Schwimmen war. Mit den Tabletten kamen dann zumindest keine Krämpfe mehr und das Kopfweh war auch weg. So erreichte ich irgendwann Solar. Bis dahin dachte ich schon, dass die Stimmung am Streckenrand sehr gut ist. Aber Solar setzt dem ganzen noch die Krone auf. Man fährt um eine Kurve und sieht plötzlich tausende Menschen stehen. Es ist so ein unglaubliches Gefühl dort von tausend Leuten angefeuert zu werden. Ich hatte Freudentränen in den Augen. Es war mega. Allein wegen dem Moment lohnt sich die ganze Mühe.
Kurz danach hat man auch schon die erste Runde geschafft. Ich hatte einen Schnitt von etwas über 30 km/h und hab mich gut gefühlt. So habe ich mich motiviert in die zweite Runde gestürzt. Es lief dann auch weiter gut. Etwas hat mein Tempo nachgelassen. Ich hatte aber keine ernsthaften Probleme. Ich habe diesmal auch mehr darauf geachtet ordentlich Gels und Getränke zu mir zu nehmen. Neben meinen 250 mL aus der Flasche, habe ich noch ca. 5 Gels aus der Tüte genommen und einen Beutel "Power Chomps" von GU (Energiegummibärchen). Das Gebräu aus Gel und Cola habe ich auch gut vertragen.
Beim zweiten Mal waren schon weniger Leute am Solarer Berg. Es war aber trotzdem wieder toll da hoch zu fahren. Unterwegs hat der Wind etwas aufgefrischt. Es war aber selten so richtig fieser Gegenwind. Ich hab natürlich darauf geachtet das Windschatten Verbot zu beachten. Ich glaub einmal hatte mich trotzdem ein Kampfrichter kurz auf dem Kieker. Vielleicht waren es mal kurzzeitig 10 m statt 12 m Abstand zum Vordermann. Aber ich wurde noch nicht mal ermahnt. Was ich so gehört habe, haben die Kampfrichter überwiegend mit Ermahnung gearbeitet und haben nicht wie blöd Strafen verteilt. Es wurde auch recht fair gefahren. Gut ein paar mal kam ich schlecht an anderen Teilnehmern vorbei, weil die einfach nicht rechts gefahren sind. Auf der zweiten Runde sind dann auch leider immer mal wieder Autos auf der (eigentlich) abgesperrten Strecke gefahren. Das fand ich teilweise echt gefährlich. Aber ich kam trotzdem ganz gut durch. Wenn man das zweite Mal in Solar durch ist, hat man es auch eigentlich schon geschafft und rollt dann fast von selbst nach Roth rein. Mein Schnitt lag am Ende knapp unter 30 km/h. Daher hat es mich auch sehr gefreut, dass auf meiner Urkunde am Ende 5:58:33 stand. Das macht rechnerisch einen Schnitt von knapp über 30 km/h. Der zweite Wechsel ging gut. Man bekommt ja sein Rad abgenommen und hat dann eine persönliche Helferin. Die hat mir beim aus- und einpacken geholfen. Außerdem hat sie gefragt ob es mir gut geht. Vielleicht sah ich gar nicht so gut aus. Beim Loslaufen kam ich kurz ins Straucheln. Die Helfer wären sofort dagewesen, um mich aufzufangen. Aber ich habe mich gerade noch selber gefangen. Es war wohl ein kleines Koordinationsproblem. Auf alle Fälle war ich wieder mega glücklich, das Radfahren gepackt zu haben. Ich denke mir da halt immer, dass mich jetzt nichts mehr aufhalten kann.
Laufen:
Gleich nach dem Wechsel hab ich auch Itchy-Frau gesehen. Sie war zwar schon an der Radstrecke. Ich hab sie da aber nicht gesehen. Also Küsschen abgeholt und weiter ging es. Das Laufen ging gut und ich hab schön Tempo gemacht. Ich hatte mir einen 4h Marathon vorgenommen. :lol2: Also habe ich einen 5:40 min/km Pace angepeilt. Das ging auch eine Stunde ganz gut. Am Kanal war dann Klaus Ruscher mit seiner Band "Asphalt Rock" https://www.asphalt-rock.de.
Klaus hat einen tollen Schuh-/Laufladen in München und macht seit ein paar Jahren Musik bei Laufevents. Gerade als ich vorbei kam hat er eine sehr punkige Version von "My Sharona" gespielt. Ich fand es sehr geil. Ich hätte mir sein Band nochmal später am Marathon gewünscht.
Tja, trotzdem muss ich irgendwann dem hohen Anfangstempo Tribut zollen. Es ging nicht mehr. Nach 1h 20 min musste ich die ersten längeren Gehpausen machen. Da hat sich aber die Aktion am Steinhuder Meer gelohnt. Ich hab versucht wenigstens in Eusis "Kampfwalker" Tempo zu gehen. Ich fürchte ich hab es nicht ganz geschafft auf Eusis Tempo beim Gehen zu kommen, aber ich kam voran.
Die Laufstrecke geht 25 km am Kanal entlang. Kurz danach habe ich Itchy-Frau gesehen. Ich muss wohl gesagt haben, dass ich nicht mehr mag. Aber sie hat mich weiter geschickt. Leider wurde mir so langsam klar, dass es mit sub 12h schwierig werden würde. Ich hab versucht immer wieder zu laufen. Aber nach Büchenbach ging es auch leicht bergauf. Da bin ich fast nur gewalkt. Wie gesagt ich habe dabei versucht Eusis "Kampfwalker" Tempo zu halten. Nach der Umrundung des Büchenbacher Dorfweihers ging es dann wenigstens öfter bergab und ich konnte wieder mehr zu Laufen. An der Verpflegungsstationen habe ich versucht möglichst viel Kalorien aufzunehmen. Also hab ich Cola, Iso, Redbull und Gels getrunken. Außerdem hab ich weiter fleißig Salztabletten gefuttert. So richtig viel gebracht hat es aber nicht mehr. Immerhin hatte keine richtigen Krämpfe. Ich hatte immer nur das Gefühl kurz vor einem Mörderkrampf zu sein. In Roth waren dann auch wieder viele Leute an der Strecke und ich wurde kräftig angefeuert. Es hat nur nicht mehr so wirklich viel genutzt. Die letzten Kilometer waren hart. Man denkt sich immer 3 km, das laufe ich doch durch. Ich habe es aber nicht mehr geschafft. Aber irgendwann war ich dann am roten Teppich und bin ins Stadion gelaufen. Der Zieleinlauf in Roth ist gigantisch und ich war sehr glücklich dort angekommen zu sein.
Für mich ist die Uhr nach 12:12:47 stehen geblieben. Hätte ich das geahnt, dann hätte ich versucht 35 s noch irgendwo einzuholen. Aber ich bin zufrieden mit der Zeit. Sollte ich nochmal starten biete ich hier vorher eine Flasche CaMoCo für jeden, der mich auf der Laufstrecke ordentlich anbrüllt, dann wird das mit den Sub 12h vielleicht was.
Ziel und danach:
Ich bin dann zur Zielverpflegung, die übrigens exzellent ist in Roth. Dort habe ich mir erst mal zwei Becher Erdinger alkoholfrei geholt und mich hingesetzt. Bei mir überwiegt im ersten Moment eine gewissen Fassungslosigkeit, über das was man da gerade getan hat. Im Rennen selber versuche ich mich ja immer auf die Dinge zu fokussieren, die unmittelbar vor mir liegen. Da verliert man aber immer ein bisschen den Blick für das Ganze, was im Rennen natürlich hilfreich ist.
Irgendwann bin ich dann ins Zelt und hab mir was zu Futtern gesucht. Außerdem habe ich meinen Beutel geholt, um die ersten Status Meldungen nach draußen abzugeben. Gerade meiner Frau gebe ich ganz gerne Bescheid, dass es mir gut geht. Das Datennetz war natürlich erst mal verstopft, weil alle das gleiche gemacht haben.
Das wirklich einzige Manko an der Zielverpflegung war, dass es kein echtes Bier gab. :'( :'( Deswegen bin ich dann auch irgendwann raus. Draußen habe ich Itchy-Frau getroffen und wir sind zur Wechselzone, um mein Rad zu holen. Mit dem Rad sind wir dann zum Auto. Beim Auto habe ich mir noch gedacht, ob ich jetzt wirklich noch zur Finishline Party soll. Aber ich hatte im Kopf, dass man nicht wirklich in Roth war, wenn man nicht auf der Finishline Party war. Also sind wir nochmal los.
Wir kamen auch gerade noch so ins Stadion. Dort kamen gerade die letzten Finisher rein und die wurden frenetisch gefeiert. In Roth bekommen ja die letzten Finisher ihre Medaille von den Profis überreicht. Das finde ich eine großartige Geste. (stellt euch das mal im Fußball vor).
Am Ende gab es noch ein grandioses Feuerwerk. Es war einfach großartig dort zu sein. Das muss man wirklich mitgemacht haben.
So das war mein Bericht aus Roth. Heute am zweiten Tag danach geht es mir soweit gut. Ich hab nur leichten Sonnenbrand und ein paar Scheuerstellen. Ansonsten hab ich natürlich fiesen Muskelkater in den Beinen. Auch haben sich meinen Schultern mit dem Muskelkater wohl einen Tag Zeit gelassen. Ich glaube die hatten Angst sonst gar nicht gewürdigt zu werden. Aber ich hab nichts, was nicht in ein paar Tagen gegessen sein sollte.
Es war auf alle Fälle ein grandioses Erlebnis. Ich kann das jedem nur empfehlen.
Trotzdem habe ich mich nicht am Montag gleich wieder angemeldet. Nächstes Jahr will ich voraussichtlich wieder etwas kleiner Brötchen backen. Ich denke da an die Mitteldistanz in Kraichgau oder mal wieder eine olympische Distanz. Vielleicht kann ich mit dem gefitteten Bike mal eine richtig gute Zeit raushauen. Der Aufwand für so eine Langdistanz ist schon hoch. Es stresst auch schon ziemlich, wenn man dauernd versucht nach Lücken im Tagesablauf für das Training zu suchen.
Ich habe auch heute schon eine Liste geschrieben mit Dingen die ich machen will oder muss. Das ist eine lustige Mischung aus blöden Aufgaben und coolen Dingen geworden. Mal ein paar Beispiele:
Blöde Aufgaben:
Hecke schneiden
Autos innen putzen
....
Coole Dinge:
Mit Kindern im Wald übernachten
Am Wochenende ein Cabrio mieten und durch den Schwarzwal zu fahren (wünscht sich Itchy-Tochter)
Mal wieder Europapark. Die Jahreskarte setzt schon Staub an.
Ab September wäre ich auch mal wieder für ein Caba-Event zu haben......
P.S.: Ich trage noch später einen Zusammenfassung des Trainings nach. Für den Fall, dass mir jemand nacheifern will. :lol:
So zum Schluss nochmal vielen Dank fürs Lesen bis hier her, für die Unterstützung und die Glückwünsche.