schiffsdiesel schrieb:
Und ich bin der Meinung, dass es eine Schande ist, dass in einem reichen Land wie unserem, Menschen keine Wohnung haben bzw. bekommen und im Winter auf den Parkbänken verrecken. Und dass Menschen im Müll nach Essen suchen müssen, die ihr Leben lang gearbeitet haben und von der ihnen zugeteilten Rente einfach nicht leben können. Gender?
Sorry, Diesel, aber das ist typischer Whataboutismus. Das hat damit überhaupt nichts zu tun und das Unterlassen von gendergerechter Sprache wird die Renten nicht erhöhen.
Ich sehe es hauptsächlich wie Itchy, Genderdatagap und Genderpaygap sind wie auch die 'gläserne Decke' oder die Tatsache, dass es weniger Frauen- als Männerklos gibt, vorrangig zu behandeln.
Ich selbst habe mich immer mitgemeint gefühlt und ich habe auch bei Karl May innerlich eher auf dem Pferd gesessen, amstatt im Tipi zu kochen (ich weiß, das ist noch mal ein ganz anderes Fass).
Was für mich einfach gar nicht geht, ist, dass Frauen so oft noch mit aufgezählt werden, wenn es um Minderheiten geht. Hey, wir stellen die Hälfte der Bevölkerung, deal with it. Und eben solche Beispiele wie der vielzitierte Chor- 30 Frauen: Sängerinnen/ 29 Frauen und ein Mann: Sänger- zeigen, dass Sprache hier manchmal schon bekloppt angewand wird. Ich komme mit Sänger und Sängerinnen bzw Singenden gut klar, aber ich hyperventiliere auch nicht, wenn jemand Sänger:innen schreibt und prophezeie den Untergang des Abendlandes. Im Wahlkampf wurde von den Rechten sich gerne darüber mokiert, dass das Gendern ja soviel Raum gegenüber wichtigeren Themen (also nicht Renten/Sozialrechtigkeit, Toleranz oder Klimaschutz, das ist nicht ihr Kernthema :grins:) einnähme...aber die einzigen, die es immer wieder zur Sprache brachten, waren sie selbst.
Und wer sich überhaupt nicht mit einer erweiterten Form anfreunden kann und für den Sprachfluss wichtiger als gegenderte Sprache ist, der kann ja in Zukunft (um beim oberen Beispiel zu bleiben) ausschließlich von Sängerinnen sprechen :grins: