Hallo Leute, hier jetzt mein Bericht vom Bonn - Marathon: Es ist vollbracht! 10 Jahre habe ich gebraucht um meine Marathonbestzeit zu verbessern. 10 Jahre! Unglaublich! Eigentlich wollte ich ja am 01. April in Cuxhaven beim Marathon starten, was ich auch getan habe aber aufgrund einer starken Erkältung, die mich 10 Tage vorher heimgesucht hat, bin ich bei Halbmarathon ausgestiegen. War dann natürlich entsprechend sauer und habe mir dann direkt vorgenommen beim Bonn Marathon 3 Wochen später zu starten. Ich wurde aber irgendwie nicht richtig gesund. Der Puls war schlecht und darüber hinaus hatte ich beim Cuxhaven Marathon schon wieder Probleme mit meinen Füßen. Die Schmerzen waren fast noch schlimmer als beim 25 km Lauf in Oldenburg. Allein deshalb wäre ich schon nicht weiter gelaufen! So überlegte ich lang hin und her, ob ich überhaupt in Bonn starten sollte und ließ erst einmal die Online - Anmeldefrist verstreichen. Mittwochs vorher war der Puls wieder ok. Freitags beschloss ich jedoch wegen der angesagten 25°C für den Rennsonntag nicht zu starten. Wenn ich Bestzeit laufen will, brauche ich Temperaturen unter 15°C. Samstags beim Frühstück sagten die dann im Radio, dass es nachts ordentlich abkühlen würde und da der Start schon um 8:50 Uhr sein sollte entschloss ich mich dann doch noch zum Bonnstart. Freitags abends hatte ich noch einigen Bekannten erzählt, dass ich dann halt samstags nachmittags in Gelsenkirchen beim Halbmarathon starten würde und sonntags hatte ich mich auch schon zum Radfahren verabredet. Meine Herrn, was ein Hin und Herr bis Frau Gerhardt sich endlich entschieden hat. Und: was soll ich sagen. Es war wohl die richtige Entscheidung!!! Es lief genau so, wie ich es mir vorgestellt hatte. Bis Kilometer 30 hatte ich keine Probleme und war auch nur 1 Minute über 5er Schnitt. GENIAL! Ich habe mir gedacht, dass ich die letzen 12 Kilometer jetzt in 5:30 min / km laufen kann und trotzdem Bestzeit im Ziel habe. Ich habe vergessen, dass ich bei Kilometer 29 einen Krampf um die linke Achillessehne bekommen hab. Da hatte ich natürlich schon etwas Angst, dass mir dieser einen Strich durch die Rechnung machen würde. Aber er ging zum Glück von alleine wieder weg. Allerdings hatte ich dann schon ab Kilometer 35 das Gefühl, dass jederzeit ein Krampf ausbrechen könnte. Speziell die Oberschenkel gingen immer schneller richtig zu. Ich hatte schon das vierte Powergel drin und hab auch an jeder Verpflegungsstelle getrunken (ohne Zeit zu verlieren) aber anscheinend fehlte doch das Salz. Die Zeit lief nur so dahin und ich war nur noch am rechnen. Von Kilometer 38 nach 39 brauchte ich 6:27 min!!! Mir taten die Oberschenkel sowas von weh! Ich kann es nicht beschreiben. Das war wie bei meinem ersten Start in Roth im Jahr 1997. Genauso war es hier auch. GRAUSAM. Dazu natürlich auch die Füße. Der Fußschmerz wurde allerdings vom Oberschenkelschmerz übertönt. Ich hab nur gedacht: Bitte lass die letzten 4 Kilometer jetzt noch überstehen. Merkwürdigerweise ging es die letzten 2 Kilometer wieder etwas besser. Ich wusste, dass ich es schaffen kann und hab nochmal alles aus mir rausgeholt. Ich habe mir gedacht: "wenn nicht jetzt, wann dann!!!!!!" Nur noch 12 Minuten Schmerzen und dann bist Du durch. Also los. Ich überholte dann auch noch wirklich viele Läufer und bekam dann 200 m vor dem Ziel nochmal einen richtigen Krampf, dieses Mal die rechte Seite. Irgendwie hab ich mich ins Ziel geschleppt in 3:38:24 h. Genau eine Minute schneller als 1997 in Köln und damit Petra´s persönliche Marathonbestzeit. Was war ich glücklich. Die Schmerzen waren schlagartig vergessen und ich lief nur noch mit einem Grinsen im Gesicht dort rum. Nun ja, laufen kann man es eigentlich nicht nennen, eher humpeln. Udo hat mich zum Glück morgens hingefahren und hat auf mich gewartet. Er hat mich auch ins Ziel laufen sehen und war sichtlich stolz, dass ich es endlich geschafft habe. Er sagte dann abends:" was bin ich froh, dass Du endlich Deinen Marathon hinter Dich gebracht hast. Jetzt hab ich wieder Ruhe bis nächstes Jahr...:-)))" Er fuhr mich dann zu seiner Mama nach Köln, wo ich mich noch etwas erholte und dann selber weiter nach Hause fuhr, da er dies mit dem Rad tat. Nach einem langen Bad und einem guten Essen ging es mir auch schon wieder sehr gut. Aber in der Nacht konnte ich vor Oberschenkelschmerz kaum schlafen. Der Tag heute auf der Arbeit war die Hölle. Ich glaube seit Roth 1997 hab ich nicht mehr so einen gewaltigen Muskelkater gehabt. Aber es hat sich ja gelohnt, gell? Ach ja, mit der Zeit bin ich 10te Frau in der W35 geworden und 35te Gesamt von insgesamt 328 Frauen. Von den Männern hab ich mehr als die Hälfte hinter mir gelassen.