Herzlichen Dank für die guten Wünsche! Ich kann das ganze Erleben noch nicht so in Worte fassen, aber dies war ein fantastischer Tag. Yep, Nova - das Schwimmen war zwar anfangs sehr stressbeladen, doch bin ich dann dank der Tipps immer besser durchgekommen. Anfangs dachte ich ernsthaft ans Aussteigen, weil schon wieder irgendein Seeungeheuer nach mir griff. :shock: . Doch nach etwa 600 Metern gings besser. Ich habe das Gehaue weitgehend vermieden und bin ganz außen geschwommen, was mir etwa 4,6 km Schwimmstrecke einbrachte. Und ich wurde von einer Helferin im Kanu sanft auf Kurs gedrückt, als mein Bogen zu weit Richtung Kieswerk (liegt ebbes abseits) ging ... :roll: Das war mein zweiter TRiaTHlon überhaupt nach einer Volksdistanz im Sommer 2012. Wegen der Fußverletzung im Mai 2013 musste ich meine Startplätze für mehrere Kurz- und Olympische Distanzen in den Wind schießen und war zwar willens, aber nicht überzeugt, 12 bis 15 Stunden Sport durchhalten zu können. Und dann das: Jede einzelne Disziplin empfand ich angenehm, nicht als Strapaze, trotz der starken Wärme. Abgesehen von etwas Quälerei auf dem Rad zwischen 130 und 150. Ich hatte nur acht Mal heftige Krämpfe, alle auf dem Rad, und konnte sie wegstrampeln. Ich meine wirklich: "nur", denn beim Laufen war nichts und da hat es mich in den letzten zwei Jahren regelmäßig ab KM 30+ zerbröselt und ich musste ins Ziel humpeln. Und noch eine erstaunliche Erfahrung: ich hatte nicht einmal das Gefühl, das mir der Motor absäuft, will sagen, dass der Mann mit dem Hammer zuschlägt. Insgesamt und auch in den einzelnen Disziplinen war ich nie ernsthaft auf Geschwindigkeit aus, dennoch werte ich die 4:45 im abschließenden Marathon mit recht gleichmäßigen Paces als Indiz dafür, dass ich vorher nix verschwendet habe. :cooler: Zum ersten Mal scheint die Futteraufnahme überwiegend bedarfsgerecht gewesen zu sein. Ich habe ca. 6 Liter getrunken (Wasser, Iso, Cola - regelmäßig und im Wechsel), 9 Gels, ein Oatsnack mit Zuckerglasur in Wechselzone 1, etwas Salzgebäck, vier halbe Bananen, dreimal Apfelsinenstückchen, zwei Beutelchen Iso und 18 Salztabletten! Das Salz war Gold für mich und ich fand es Spitze, dass die Helfer auch Salz angereicht haben. Nur von der BiFi im Teigmantel nehme ich künftig Abstand. Zumindest von dem Teigmantel, denn da hatte ich zwanzig Minuten was von und das beim Radeln. Das Dingen wollte einfach nicht im Schlund verschwinden und deshalb habe ich die zweite Bifi auch ins Ziel getragen ... :D Dennoch war es für mich sehr gut, auch was anderes zwischendurch reinzuschieben als die Gels. Ich bin jetzt vollends überzeugt, dass die Versorgung bei so langen Dingern absolut individuell und passend sein muss und ich bin froh, auf langen RTFs und Läufen vorher einiges ausprobiert zu haben. Dass mir zweimal etwas übel wurde, halte ich für normal. Von morgens bis abends kriegt der Magen nix Richtiges in die Finger, da macht er schon mal ne Faust in der Tasche. :/ Ich möcht mal noch ein paar Dinge und Ereignisse erzählen, die mir den Tag gemacht haben. Da war meine Frau und bei ihr die CabaNauTen mit John an der Spitze, die mir in jeder Runde einen Moment zum Freuen gegeben haben. Ich neige nicht zum Quatschen beim Laufen und will auch nicht lange stehenbleiben, sonst komm ich nicht mehr in den Rhythmus. Aber bei dem lustigsten Trüppchen am ganzen Mainufer hätte ich so gerne ein Schlückchen Bier getrunken und mich auf den schönen Supportstuhl gesetzt. So habe ich nur alle Motivationen aufgesogen und im Kopf gelagert. Auf der anderen Mainseite gab es noch so ein Stimmungsnest. Die Leute waren auch noch ganz spät dort absolut begeisternd und haben die laufenden Athleten gepusht, was das Zeug hielt. Es war auch immer schön, wenn jemand beim Anfeuern meinen Namen rief, das hatte wirklich was - schade, dass bei nur wenigen Veranstaltungen der Name auf die Startnummern gedruckt wird. Morgens in der Wechselzone fand ich die Stimmung im 29++++-Zelt sehr schön. Ich hatte vorher schon ambitionierte Teile der 29-- Jahrgänge leicht hektisiert rumwuseln gesehen und wollte mich erst draußen umziehen. Bin dann aber doch ins Zelt. Nun muss ich dazu sagen, es war auch schon die langsame Garde in dem Zelt bei den 30...-Nummern, aber diese alten Herren waren ja sowas von relaxt. Einer erzählte Witze, der andere cremte sich slowly die Füßchen ein - ich hatte den Eindruck, die wollten gar nicht mehr los. Das hat mich so beeindruckt, das ich 12 Minuten rumgewechselt habe, ganz logger. Beim Radeln habe ich das erste Mal im Leben auf vollständig gesperrten Straßen fahren können. Das war einfach nur stark, wenn man nicht dauernd gucken muss, ob eine Oma mit ihrem Rollator, ein Bauer mit seiner Egge oder ein Pitbull an einer 30-Meter-Leine über die Straße rauschen. Es gab auf der Radstrecke eine superschöne Abfahrt nach einem kleinen Waldstück, vielleicht zwei Kilometer lang, erst Links-Rechts-Kurve und steil, dann langsam flacher auslaufend auf bestem Asphalt - das war ja wohl mal der Hammer zum Brezeln. Sowas findste bei uns nie im Alltagsverkehr. :thumbs: Die gegenseitige Rücksichtnahme der Athleten war großartig. Haste ja schon mal bei Volksläufen, dass der Ehrgeiz mit manchen durchbrennt und die wild rumrempeln. Hier habe ich das beim Marathon nicht erlebt, obwohl sicher einige gar nicht mehr und viele - wie auch ich - nur noch halb in sich selbst wohnten. :lol: Auch beim Radeln wurde, was ich gesehen habe, Rücksicht genommen; waren ja auch recht viele (40?) Kampfrichter unterwegs und ich habe einige Fahrer in den Penaltyboxen rumsitzen gesehen. Der Zieleinlauf war zum Heulen schön. Natürlich nur für Mädchen, echte Kerle tun sowas nicht :P , <font size="85">oder doch</font>? Hab schon einige große Läufe mit gemacht, aber dieser rote Teppich, der schmale Laufweg, die begeisterten Leute, die mächtigen Tribünen an der Seite, die wummernden Bässe aus den Riesenboxen, der Ansager mit dem Satz "You are an Ironman", das war on top. Das bleibt haften im Keks, auch wenn dieser dann schlagartig nach dem Durchlauf weich wurde. Yo - und wenn er nicht gestorben ist ... dann wird er sowas nochmal machen. Sicher. :cooler: :irre: :hurra2: