Der Vierhunderter ist besiegt. Das war echt ein Kampf.
Egal - aus heutiger Sicht ist es gegessen und verdaut.
Die Hardfacts:
Distanz: 417 km
Gesamtzeit: 20:26:53 Std.
davon in Fahrt: 17:52:45 Std.
Pausen: 2:34:08
Geschwindigkeit: 20.4 km/h
Geschwindigkeit in Fahrt: 23.3 km/h
Anstieg: 1740 m
Start und Ziel: Randonneurs Nederland, Enschede-Boekelo
Startzeit: Samstag, 21.00 Uhr
Viele Eindrücke, aber ab 320 km mehr und mehr Tunnelblick, Fokus auf mich und meine Leiden. Schweinekalt des Nachts bis runter auf 5°C im Tecklenburger Land und dann am Sonntag wieder hoch bis 28°C in Haltern, schweineheiß.
Schöner Kaltstart in nettem kleinen Cafe mit vielleicht 50 Randonneuren in Boekelo. Dann mit 28er Schnitt über 90 km bis Meppen. Da brannte die Innenstadt vor lauter Pachty, Mann, war da was los! Stadt- und Maifest und Mucke wie Donner und Zappelage allenthalben, aber wir mussten weiter. Da war ich schon nicht mehr in der großen Führungsgruppe, sondern mit zwei anderen Deutschen 30 Minuten zurück. Die Ersten haben übrigens so um die 13 Stunden gebraucht. Überleg mal, 13 Stunden für 417 km ! Halleluja!
Bin mitten durch @Clown 's Township und hab an den schönen Spendenlauf damals bei ihm quer durch den Park gedacht. Naja und all so Sachen, mir fehlt noch ein bisschen die Lust zum Wiedergeben.
Ach, doch noch eines, hatte mitten in der Nacht irgendein Riesenvieh am Helmband, ging auch nicht weg. Hab nach gegriffen und das Teil war mindestens zwei Zentimeter lang und beharrte auf "im Gesicht kleben". Ein Maikäfer! Hab nachher noch einige gesehen, aber nur des Nachts, irgendwo vor Osnabrück.
Nachher, so ab Ennigerloh, wurde es langsam zäh und ganz dicke waren die letzten 50 km.
Sackbeine nennt man so was wohl .
Oder nee, Sackkopf, die Beine waren eigentlich wieder o.k..
Irgendwann war meine Lust auch weg an so einem Sonnentag, wenn im Norden des Ruhrpotts alle rausfahren, Sonne genießen, Bierchen schlubbern und rumdödeln. Aber - es ist ja eine Prüfung und wenn die Hälfte geschafft ist, ist der Bahnhof zunehmend keine Option mehr.
Ich war allerdings nachher froh, wieder in Holland mit seinen getrennten Radwegen zu sein. Die deutschen Landstraßen sich an solchen Tagen nicht förderlich für den Kreislauf und die Synapsen.
Die Ankunft in Boekelo war richtig familiär, das Cafe war voll, draußen, drinnen, auf der Straße, überall nette Menschen und Gert, der Organisator der RN, saß mit Freunden, die ihm halfen und schon angekommen waren, und mit seiner Familie dort inmitten der Weekendgenießer und hat den letzten Kontrollstempel reingedrückt. Feddisch.
Gert, den ich vorher nicht kannte, ist mit seinem knallroten Velombil übrigens einer der ganz Schnellen, hat alle großen Brevets schon gemacht und hält einige Geschwindigkeitsrekorde. Hier ist er mit seinem teuren Mobil im Kurzportrait.
By the way, die Seite kennt sicher jeder, oder? Ich meine, hier lässt sich nachlesen, was alles noch mit Beinchen und Ärmchen erreichbar seinkönnte; vielleicht jetzt nicht mit 29++++++++. Obwohl, Fliegen mit Muskelkraft über den Rhein, das wär, glaube ich, für mich noch drin. Vielleicht ... . :grins: